Gehen die Lichter aus, wenn alle Elektroautos fahren?

Oft hört man, dass unser Stromnetz überlastet wird, wenn jeder mit einem Elektroauto fährt.

Ich versuche hier mit ein paar Beispiele diese Frage zu beantworten und auf Probleme und Risiken hinzuweisen. Ich werde das Thema kritisch untersuchen und versuchen die rosarote Brille abzunehmen. Ihr könnt gerne Kommentare da lassen mit Fragen und Anmerkungen – egal ob Positiv oder Negativ. Ich versuche darauf einzugehen und diesen Blogeintrag zu erweitern.
Mein Blogeintrag gilt natürlich nur für Deutschland und ich weiß nicht, ob man das für andere Länder in Europa übertragen kann. In Türkei hat man oft Probleme mit Stromausfälle (Blackouts) – mit Millionen Elektrofahrzeuge wird das mit Sicherheit nicht besser…

Deutschland hat im Jahr 2017 55TWh exportiert. Da die Kraftwerke nicht immer auf 100% laufen, wissen wir nicht, wie viel Reserven wir noch hätten. Die Netzbetreiber sind nur verpflichtet Ökostrom abzunehmen. Ein Grundlastkraftwerk läuft meist auf 100%, da man sie entweder schlecht regeln kann oder weil sie sehr günstigen Strom erzeugen können. Kernkraftwerke werden aus betriebswirtschaftlichen Gründen überwiegend auf 100% gefahren. Spitzenlastkraftwerke werden nur in seltenen Fällen zu 100% betrieben, da sie ja kurzzeitig auftretende hohe Leistungsnachfrage im Netz abfangen müssen und sehr schnell regelbar sind. Zu diesen Kraftwerken gehören z.b. Pumpenspeicherwerke oder Gasturbinenkraftwerke. Mittellastkraftwerke sind vereinfacht gesagt das Mittelding. Wie man jetzt erkennen kann, läuft unser Netz nicht immer auf 100% sondern immer im Teillastbereich obwohl wir sehr viel Strom exportieren.

Wieviele Elektrofahrzeuge könnten wir denn mit Strom versorgen, wenn wir die 55TWh nicht exportieren würden?
Laut Kraftfahrtbundesamt war 2017 die durchschnittliche Fahrleistung pro PKW jährlich bei 13.922km Link
Bei einem Verbrauch von 18kWh / 100km würde ein Fahrzeug pro Jahr 2506kWh verbrauchen. Somit kann man 22 Millionen Fahrzeuge mit unserem Exportüberschuss versorgen. In Deutschland sind 46,5 Millionen Fahrzeuge angemeldet Link – Mit anderen Worten: schon jetzt könnte man theoretisch fast 50% der Verbrenner Pkws austauschen und wir hätten keinen Blackout.
Ok, es ist nur Theorie. Da wir in einem Stromnetzverbund sind, darf man nicht so egoistisch sein und sagen: wir exportieren nicht mehr. Unsere Nachbarn stabilisieren ihre Netze durch unseren Export. Schweiz z.B. ist sehr angewiesen Strom zu importieren. Würden wir das nicht mehr tun, dann würden die Lichter in der Schweiz ausgehen. Auch wir müssen regelmäßig Strom importieren, wenn wir ein Engpass haben. Würden wir aber so viele Fahrzeuge umstellen, dann hätten wir auch Stromeinsparungen. Man müsste nicht mehr so viel Benzin / Diesel herstellen, pumpen, transportieren und veredeln…. Was man nicht vergessen darf: wenn wir 55TWh exportiern können, dann könnten wir auch mindestens 55TWh importieren. So könnte man auch den mittags produzierten Strom an Österreich verkaufen. Dort wird er in Pumpenspeicherkraftwerke gespeichert und abends kaufen wir den (teuerer) zurück. Frankreich hat genung AKWs und möchten gerne Strom verkaufen…

Was aber, wenn wir den Kohleausstieg und den AKW-Ausstieg zu schnell machen und die Elektroautos schneller verbreiten als angenommen? Der hohe Export zeigt aber auf jeden Fall, dass die Netzbetreiber zukunftsorientiert denken und umsetzen. Dazu soll eine sehr große / lange Hochspannungsleitung die Strom durch Windenergie in den Süden transportieren kann gebaut werden. Link

Wir halten fest: Die Kraftwerke sind vermutlich kein Problem.

 

Oft hört man: “Wenn alle gleichzeitig um 17:30 Uhr laden, dann kommt es zum Blackout!”
Die erzeugte Leistung muss immer der abgenommenen Leistung entsprechen. Insofern kann man bei der Betrachtung das abschalten großer Kraftwerke mit anschließen großer Verbraucher gleichsetzen.
2015 hatten wir eine Sonnenfinsternis und man hat oft in den Medien von Blackout durch die Sonnenfinsternis gehört. Innerhalb von Minuten waren auf einmal 15 Gigawatt durch PV Anlagen weg und müssen sofort kompensiert werden, ansonsten droht ein Blackout. Es kam zu keinem Blackout. Geht man von einer einphasigen Ladung von 3kW aus, dann hat man damit 5 Millionen Elektrofahrzeuge simuliert, die innerhalb von ein paar Minuten mehr oder weniger gleichzeitig ihre Ladung gestartet haben.
Jetzt könnte man sagen: Ja, die Netzbetreiber haben sich lange auf das Ereignis vorbereitet und sämtliche Reserven von überall hergenommen…
Womit sich die Netzbetreiber auf keinen Fall groß vorbereitet haben, war die Schnellabschaltung vom Kernkraftwerk Gundremmingen am 25.März.2015. Durch mehrere aufeinanderfolgende Probleme hat der Reaktor eine Schnellabschaltung durchgeführt. Innerhalb von Sekunden haben so 2500 Megawatt gefehlt. Das wären 833.333 Fahrzeuge, die in größerer Umgebung von Gundremmingen gleichzeitig Laden würden. Trotzdem darf man jetzt nicht darauf schließen, dass man jederzeit ein beliebiges AKW eine Schnellabschaltung durchführen kann ohne ein Blackout zu riskieren. Gundremmingen liegt zwischen Stuttgart und München und sichert Baden-Württemberg und Bayern mit Strom. Beide Bundesländer gehören von BIP pro Kopf zu den besten in Deutschland. Da wurde mit Sicherheit mit mehrfacher Redundanz gearbeitet. Hätte so ein Ausfall auch in einem schwachen Bundesland stand gehalten?

Jetzt gibt es natürlich noch andere Komponenten, die mit viele Elektrofahrzeuge zu recht kommen müssen. Das Bild unten zeigt alle Komponenten, die da vorkommen können. Ein Stadtnetz oder Ortsnetz mit Transformatoren oder Leitungen können Probleme machen und das werden sie vermutlich auch. Aber: es ist einfacher einen Leistungsfähigeren Trafo hinzustellen, wie mal kurz irgendwo ein Kraftwerk aufzubauen. Als Wärmepumpen erfolgreich wurden, hat man auch von Blackouts gesprochen: “Wenn es mal -20°C wird und alle Wärmepumpen gleichzeitig angehen, dann gehen die Lichter aus”. Nein, es ist nichts dergleichen passiert. Wärmepumpen sind normalerweise mit einem “Rundsteuerempfänger” angeschlossen. So kann das Energieversorgungsunternehmen, wenn zu viel Strom gebraucht wird und nicht produziert werden kann aus der Ferne einzelne oder viele Wärmepumpen abschalten. Das stabilisiert das Netz. Genauso wird es auch in Zukunft mit Ladesäulen oder Wallboxen zuhause gemacht. Ich verwende jetzt schon für meine Wallbox zuhause einen eigenen Zähler mit Rundsteuerempfänger. Mein Vorteil: ich bekomme günstigeren Strom – Stand Juli 2018: 17ct/kWh – Nachteil: Der Netzbetreiber kann jederzeit den Strom für kurze Zeit abschalten. Im Tesla kommt dann eine Fehlermeldung: “Bitte Lader überprüfen” und normalerweise wird nach einer halben Stunde der Strom wieder eingeschaltet und mein Tesla lädt dann automatisch weiter… In Zukunft wird es dann auch so sein, dass Fahrzeuge, die nicht gebraucht werden einen Teil ihrer Batteriekapazität zur Verfügung stellen können. Somit wird das Stromnetz noch besser stabilisiert. Vor allem in Ländliche Gebiete sieht man auf Satellitenfotos sehr viele Photovoltaikanlagen. Bei mir habe ich 38 Häuser gezählt von 100. Aber die Satellitenfotos sind veraltet, da ich von mindestens 3 Häuser weiß, die jetzt eine PV Anlage haben. Wenn man einspeisen kann, dann kann man die Leistung auch (Nachts) entnehmen. Was viele vergessen ist die Tatsache, dass das Netz früher genauso stabil war wie heute. Aber durch technischen Fortschritt, sind die Verbräuche gesunken. Anstatt eine 100W Glühbirne, haben wir heute ein 6W LED Lampen. Gefriertruhen / Kühlschränke verbrauchen heute nur noch ein Bruchteil. Viele haben den Stromhungrigen PC gegen ein Tablet / Smartphone eingetauscht. Auch die PCs verbrauchen heute weniger. Extrem große Verbraucher wie Nachtspeicheröfen, Boiler, Klimaanlagen oder ähnliches wurden ausgetauscht gegen andere oder sparsamere Technologien. Induktionskochfelder verbrauchen ein Bruchteil der alten Technologien. Moderne Wäschetrockner mit Wärmepumpentechnik verbrauchen zum Teil ein Viertel, als ihre Vorgänger. Aber es gibt auch Schattenseiten: ein Röhrenfernseher hat früher ca 80W verbrauchgt – ein Flachbildfernseher dagegen deutlich mehr…
Was viele nicht wissen: Quecksilberdampflampen oder Natriumdampf-Hochdrucklampen die in der Straßenbeleuchtung früher gang und gäbe waren wurden per EU-Gesetz verboten und ich hoffe, dass es diese in naher Zukunft nicht mehr existieren. Moderne LED Straßenbeleuchtung verbrauchen etwa 80% weniger. Laut einer Studie könnte man so Deutschlandweit 2,2TWh einsparen. Damit könnte man schon 830.000 Eloktrofahrzeuge versorgen. Mit anderen Worten: die Stromleitungen haben heute mehr Reserven.

Größere Kopfzerbrechnen machen mir eher die Stadtnetze. Diese werden zwar mehrfach redundant mit großen Umspannstationen / Trafos eingespeist, aber im Stadtnetz wohnen pro m² auch viel mehr Personen. Zusätzlich ist es auch wichtig eine gewisse Anzahl an Schnellladestationen anzubieten. In Leonberg stehen 20 Tesla Supercharger mit einem Anschlusswert von 1,5MW – damit kann man durchaus 3 Dörfer betreiben. Hier pauschal zu sagen: Kein Problem ist sicherlich Falsch. Hier sind die Netzbetreiber gefragt die Trafos zu überwachen und bei Bedarf zu erweitern. Auch die Verkabelung sollte man bei jeder Möglichkeit (Bauarbeiten, Reparaturarbeiten…) die sich bietet zu erweitern.

Ein Problem kann auch Zuhause lauern. Was wenn die eigene Verkabelung / Sicherung nicht ausreicht? Wenn der Hausanschluss nicht ausreicht, dann kann man den oft für ein paar Euro erhöhen lassen. Die Zuleitungen zum Haus / Wohnung sind meist überdimensioniert, aber es werden kleinere Sicherungen eingebaut, damit der Netzbetreiber sich die Maximallast eines Stranges errechnen kann. Als ich in Ulm gewohnt habe, haben wir 66€ bezahlt für das austauschen der 25A gegen 63A Sicherungen. Ob das überall so problemlos geht, weiß ich nicht. Sollte es nicht gehen, dann kann man sich einer Lastabwurfschaltung behelfen. So wird der Strom am Hausanschluss überwacht und sobald ein eingestellter Wert überschritten wird, werden nicht wichtige Verbraucher abgeschaltet und erst wieder eingeschaltet, wenn die Last sich senkt. Ähnliches musste ich bei mir in der Garage machen. Ich habe einen 10kW Kompressor, 9kW Elektroeizung und eben 16,5kW Wallbox. Die Zuleitung zur Garage ist leider zu klein. Jetzt Schalte ich mit einem Schalter zwischen den 3 Geräten. Das war für mich die günstigste Lösung. Ich hätte auch auf eine Lastabwurfschaltung setzen können. Jetzt könnte man aber sagen: wir haben aber 3 Fahrzeuge. Wie soll ich denn alle 3 gleichzeitig laden, ohne dass die Lichter ausgehen? Gute Wallboxen, die nicht teuer sein müssen, haben ein eingebautes Lastmanagement. Die Tesla Wallbox kann z.B. im Verbund mit bis zu 4 Wallboxen einen maximalen Strom beziehen.

Mein Auto parkt in einer großen Tiefgarage und da ist nur eine 3×1,5mm² Leitung für die Beleuchtung. Herzlichen Glückwunsch, aber erfahrungsgemäß ist das Problem schwerer zu lösen, als ein AKW zu genehmigen. Man muss erstmal in der Eígentümerversammlung sich durchzusetzen für viel Geld eine fette Leitung in der Garage einzubauen mit Erdarbeiten, Genehmigung und alles was dazu gehört. Davon wirst erstmal nur du profitieren, aber alle sollen mitbezahlen. Das wird erstmal abgelehnt und wenn du Pech hast, dann verbieten sie dir das Parken in der Tiefgarage, da Elektroautos so oft in Tiefgaragen abbrennen (Ironie). Wenn du Glück hast, erlauben sie dir auf eigene Kosten eine Leitung, die für dich ausreicht verlegen zu lassen. Günstig ist das aber oft nicht. Es wird eine Zeit brauchen, bis in jede Tiefgarage eine Wallbox installiert ist. Wer heute als Hotelanbieter kein WLAN anbietet, wird Probleme haben sein Hotel auszulasten. Genauso wird es früher oder später mit Vermieter gehen, die keine Lademöglichkeit in der Tiefgarage anbieten. Aber solange man ohne Probleme die Wohnungen vermieten kann, wird sich da nicht viel tun…

Fazit:
Es wird vermutlich keine Große Probleme geben und wir werden (leider) nicht von Heute auf Morgen Millionen von Fahrzeuge auf Elektro umstellen, so dass wir Zeit haben auf drohende Lokale Engpässe zu reagieren…

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GFK Subwoofer und Endstufe nachrüsten

Da das Standard und Premium Soundsystem von Tesla zu wenig Tiefgang, Dynamik und Pegelfest ist, habe ich entschlossen mit einem selbst gebauten GFK Subwoofergehäuse entgegenzuwirken. Das Ergebnis ist ein Unterschied wie Tag und Nacht zum Premium Soundsystem.

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Erfahrungen mit Tesla Model S75D nach 8 Wochen / 7000km

Da einige von euch wissen wollten, wie der Alltag und Langstreckentauglichkeit von meinem Tesla sind, kommt hier ein Bericht nach 8 Wochen und knapp 7000km.
Positiv:
Die Performance ist der Hammer. Ein Druck auf das „Gaspedal“ ist wie ein Katapult.
Keine Motorvibrationen mehr, kein schalten / ruckeln mehr von Gänge, kein lauter Motor. Das ist wie ICE fahren.
Ich muss nicht mehr zum Tanken. Meine letzten Fahrzeuge haben mit einer Tankfüllung um die 500km bei meiner Fahrweise geschafft. Dafür hätte ich bei den 7000km ca 14 mal zur Tankstelle müssen, was jeweils ca 5 min dauert mit bezahlen, Umweg fahren usw… also 70 min gespart. Beim Tesla muss ich alle 350km in meiner eigenen Garage einen Stecker einstecken. Das kostet mich 5-10 Sekunden.
Ich muss nicht mehr zum Service. Es gibt keinen vorgeschriebenen Service und es gibt nicht wirklich was, was man machen müsste, außer vielleicht einmal im Jahr Scheibenwischer wechseln. Kein Öl, keine Zündkerzen, kein Luftfilter… nichts. Geht man zum Tesla Service, dann werden die Räder von vorne nach hinten getauscht, Luftdruck in den Reifen geprüft, Batterie im Schlüssel ausgetauscht, Scheibenwischer ausgetauscht und Sturz / Spur eingestellt, wenn nötig. Ich werde das nicht machen. Die Scheibenwischer traue ich mir selbst zu tauschen. 
Bremsen halten um die 300.000km, da nicht gebremst wird, sondern rekuperiert wird. Geht man vom Gaspedal weg, dann wird der Motor als Generator verwendet und kann mit 80kW / 108PS verschleißfrei bremsen. Das ist schon ziemlich viel – für eine Vollbremsung reicht es aber nicht. Bremsstaub hab ich auf meine Felgen nicht gesehen.
Ich darf in manche Städte kostenlos Parken und darf die Busspur / Taxispur verwenden.
Ich kann auch in viele Städte kostenlos laden (Ulm, Friedrichshafen und Riedlingen habe ich schon probiert). An Supercharger von Tesla kann ich lebenslang kostenlos Laden. Daheim bezahle ich 17ct/kWh (vergünstigter Strom für abschaltbare Lasten: Elektroautos / Wärmepumpen / Nachtspeicheröfen), bei einem Durchschnittsverbrauch von 21kWh / 100km. Macht im schlechtesten Fall 3,57€ / 100 km. Im besten Fall 0€ / 100km. Kraftfahrzeugsteuer zahlt man gar nicht.
Die Standheizung und Standklimaanlage sind der Hammer. Das möchte ich nie mehr missen und sie funktionieren auch in Garagen emmisionsfrei. Im Winter steige ich in einem 23°C warmen Fahrzeug ein. Im Sommer steige ich in ein vorklimatisiertes Fahrzeug ein.
Vorne habe ich auch nochmal einen Kofferraum – das ist ein Platzwunder.

Was mir negativ aufgefallen ist:
da ich nicht mehr zur Tankstelle muss, sieht meine Frontscheibe aus, wie auf einem Schlachtfeld. Ich werde wohl in meiner Garage einen Eimer Wasser hinstellen müssen, damit ich daheim die Windschutzscheibe sauber machen kann…
Der Tesla ist ziemlich breit. Ich wollte eigentlich noch Distanzscheiben draufmachen, aber dann passe ich in fast keiner Waschanlage mehr rein. Holz in Ulm wäre dann die einzige, wo ich noch reinkommen würde…
Offensichtlich ist wohl Tesla genauso wie Apple eine Religion. Viele Teslafahrer denken, dass Tesla das beste Auto der Welt ist. Nein, ist es nicht. Ich hätte viele Verbesserungsvorschläge. Aber das hatte ich bei allen anderen Autos vorher auch. Viele, die noch nie einen Tesla aus der Nähe gesehen haben, kommen mit den abenteuerlichsten Vorurteilen aus der Presse. Nein, die meisten Punkte stimmen nicht. Die meisten Journalisten, müssen das schreiben, was sie schreiben, weil deren Werbekunden oder deren Leser das erwarten. Andere Journalisten recherchieren mit Google oder beziehen sich auf bezahlte Studien von der Automobillobby. Glaubt wirklich jemand, wir Tesla Fahrer sind so blöd und bezahlen durchschnittlich 100.000€ für ein schlechtes Fahrzeug, das nicht Praxistauglich ist?

 

Mythen über Elektroautos:
– Man muss Stunden lang warten, bis es vollgeladen ist. Nein, ich habe bis jetzt keine einzige Sekunde warten müssen um weiterzufahren. Entweder lade ich Zuhause oder am Zielort.
– Man bleibt regelmäßig damit mitten in der Pampa stehen. Nein, das Tesla Navi und die Prognostizierte Restreichweite arbeiten genial. Wer da irgendwo stecken bleibt, der hat es darauf ankommen lassen. Ich finde sogar das Navi etwas pessimistisch, da es oft versucht mit 20% Restreichweite dich zum Laden zu überreden. Aber vielleicht bleibe ich irgendwann mal irgendwo liegen 

Langstreckentauglichkeit:

Ich bin mehrfach 400km an einem Tag gefahren und musste nicht warten, damit das Fahrzeug aufgeladen wird.
Jetzt bin ich sogar nach Italien gefahren. Wir hätten noch einen Verbrenner, haben uns aber trotzdem Entschieden den Tesla zu nehmen. Jetzt denkt man: da muss man alles genau planen. Nein, vollgeladen losfahren und einfach das Hotel im Navi eingeben. Dann wird die optimale Route rausgesucht und wo man laden muss. Je nach Fahrweise ändert sich das noch. Wir mussten dann am Brenner aufladen. Nach Pinkeln gehen und frische Windeln für den kleinen, hat die Tesla-APP schon gesagt, dass wir weiterfahren können. In Trento mussten wir nochmal kurz laden. Aber auch da war das Fahrzeug viel schneller als wir: wir wollten nach 6 Stunden Fahrt eine Kleinigkeit essen. Mitten drin kam wieder: Fertig für die Weiterfahrt… Am Hotel mit 12% Akku angekommen konnten wir sogar direkt Laden. Hätten wir es nicht können, dann hätte es dort 11 Ladesäulen gegeben. Auf dem Rückweg war das laden genauso unproblematisch. Da an dem Tag irgendein Italienischer Feiertag war, standen wir 2 Stunden im Stau. Im Stau haben wir ca 3km Reichweite verloren. Die Klimaanlage / Lüftung lief die ganze Zeit. Bevor man da mit Leerer Batterie irgendwo stecken bleibt wegen Stau, verhungert man eher.

Mein Fazit:
Ein Tesla ist nicht nur Alltagstauglich und Langstreckentauglich, sondern auch noch komfortabler / angenehmer als ein Verbrenner. Ich werde mir mit Sicherheit keinen Verbrenner mehr kaufen. Es gab bis jetzt keine einzige Sekunde, wo ich einem Verbrenner nachgetrauert habe. Ich hab aber bis jetzt erst 7000km auf dem Tacho.
Aber: Würde ich nicht Zuhause oder in der Firma laden können, dann würde ich sofort wieder auf einen Verbrenner umschwenken. Dann macht für mich ein Elektroauto keinen Sinn mehr.

Für wen ist ein Tesla vermutlich nicht das richtige Auto?
Wer mehr als 200km am Stück mit 200km/h fahren will. Nach 200km ist der Akku leer. Nach Stuttgart oder München bin ich so schnell gefahren, was die Straße / Verkehr hergab und hab den Akku nicht leer bekommen. Ich vermute mal, dass man theoretisch den Akku von Ulm nach Würzburg leer bekommt mit voller Geschwindigkeit, da es dort hin nicht so viele Baustellen und Geschwindigkeitsbegrenzungen gibt. Ich habe noch keine Gelegenheit gefunden nach Würzburg zu fahren. Also ist es nur eine Theorie.
Wer aktuell nach Osteuropa (Griechenland, Bulgarien, Türkei, Rumänien, Moldawien, Ukraine, Weißrussland usw…) fahren will, muss auf die 50kW Chademo Lader zurückgreifen. Mit anderen Worten: mit einer Stunde laden kommt man 250 km weit… Wenn man das nur einmal im Jahr macht, könnte man es verkraften. Diese Länder sollen aber dieses Jahr noch mit Supercharger ausgestattet werden.

Ich glaube, wenn ich einmal pro Woche von Ulm nach Hamburg fahren müsste, dann würde ich mir überlegen doch lieber einen Verbrenner zu fahren. Aber nach Hamburg würde ich vielleicht doch lieber den ICE nehmen…

Jeder der heutzutage einen Diesel fährt, wird es vermutlich tun, um Spritkosten zu sparen und guten Durchzug zu haben. Dabei nimmt man die starken Vibrationen im Kauf und den Traktorsound. Das alles kann ein Elektroauto besser. Mit anderen Worten: Wenn die Anschaffungskosten günstiger sind, dann macht ein Diesel keinen Sinn mehr.

 

Wer heute einen Benziner fährt, macht das aus unterschiedlichen Gründen:
Dem sind die laufenden Kosten egal, weil das Auto unter 20.000km bewegt wird. Da ist ein E-Auto in naher Zukunft keine Alternative. Dafür sind sie in der Anschaffung zu teuer.
Ein anderer Grund ist: Angst vor Einfahrverbote in Großstädte. Da ist ein E-Auto auf jeden Fall eine alternative. Vor allem, wenn dann auch Benziner für Einfahrverbote im Gespräch sind, die noch keinen Otto-Partikelfilter haben. Also quasi alle  Sprechen wir nochmal in 5 Jahre darüber…
Der dritte Grund: Ich will geilen Auspuffsound haben – naja, könnte man mit Soundgeneratoren hinbekommen. Aber ich würde da lieber einen Originalen Motorsound hören, als irgend ein Soundgenerator…
Der vierte Grund: Ich will die beste Performance. Auf ¼ Meile ist ja jetzt schon ein Tesla P100DL das schnellste Serienauto der Welt. Auf der Nordschleife hält auch ein Elektroauto ein NIO EP9 den Weltrekord. Und der Tesla Roadster wird den Bugatti Veyron vermutlich was Endgeschwindigkeit, ¼ Meile und 0-100 in allen Disziplinen schlagen und das für ein Bruchteil vom Preis.

Werden sich Elektroautos durchsetzen?
Ja. Auf jeden Fall. Tesla hat den Markt für Fahrzeuge um 100.000€ in viele Länder für sich gewonnen.
In USA, wo das Model 3 verkauft wird, hat es jetzt schon den Audi A4, Mercedes C Klasse, 3er BMW und Lexus IS in Verkaufszahlen überholt. Könnte Elon Musk mehr herstellen, würde Tesla mehr verkaufen als alle 4 Hersteller gleichzeitig.

Gehen die Lichter aus, wenn so viele Elektroautos gefahren werden?
Wie ich oben geschrieben habe, bekomme ich den Strom von NetzeBW so günstig, weil es unter Abschaltbare Lasten läuft. Mit anderen Worten: Haben wir Stromknappheit, dann dürfen die Netze den Strom jederzeit für die Elektrofahrzeuge, Wärmepumpen und Nachtspeicheröfen abschalten. Das machen sie auch hin und wieder. Dann sehe ich in der Tesla App, dass der Ladevorgang abgebrochen wurde. Elektroautos sind also ziemlich gut um die Netze zu Stabilisieren und nicht wie die Presse behauptet eine Gefahr für die Netze…

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