Mit Firmwareversion 2023.26.7 wird bei manchen Tesla Modellen empfohlen nur noch bis 80% für tägliche Fahrten zu laden. Bei anderen nicht. Was hat das auf sich und wieso geht Tesla diesen Schritt?
NMC (Lithium-Nickel-Mangan-Cobalt-Oxide) und NCA (Lithium-Nickel-Cobalt-Aluminium-Oxid) Akkus verwenden unter anderem Nickel und Cobalt als Aktivmaterial auf der Pluspolseite. Je nach Zusammensetzung kann man z.B. mehr Nickel verwenden und dafür weniger Cobalt und umgekehrt. Cobalt ist ein umstrittener Rohstoff (Kinderarbeit in Republik Kongo) und teuer. Deswegen hat sich Tesla entschieden für das Model 3 und Y für eine Cobalt arme und gleichzeitig Nickel reiche Batterie zu verwenden. 2019 hat man überall die Schlagzeilen lesen können: “VWs Elektroauto-Batterien enthalten deutlich mehr Kobalt als Tesla-Akkus” Jetzt könnte man sich fragen: wieso ist VW so dumm?
Es ist kein Geheimnis, dass man den Kobalt Anteil verringern kann wenn man mehr Nickel verwendet. Aber was hat das für Auswirkungen? Nickel reiche Batterien haben den großen Vorteil, dass sie eine höhere Ladeschlussspannung haben. Homogene NCA Akkus haben eine maximale Ladeschlussspanung von 4.0V – mit mehr Nickel kommt man auf 4.2V und im Labor sogar 4.6V… Mehr Spannung bedeutet aber auch mehr Kapazität und vor allem höhere Ladegeschwindigkeit im unteren SOC Bereich, da man mit einer höheren Spannung laden kann. Da hat Tesla wohl die perfekte Batterie gebaut? Naja, das waren eben die Vorteile. Mehr Nickel hat aber auch Nachteile:
Bei 180°C geht so eine ni-rich Batterie thermisch durch und es findet eine Kettenreaktion statt. Ist die Batterie voll geladen, dann kann sie sogar bei 65°C durchgehen. Tesla hat das Problem mit einem Feuerhemmenden Schaum gelöst.
Das macht die Batterie viel schwieriger für den Recycling Prozess, aber nicht unmöglich. Nach 6 Jahren Model 3 kann man auch sagen, dass sie sogar extrem in der Statistik sind was Selbstentzündung angeht. Mir sind nur 3 Batterien aus den Medien bekannt.
Und der letzte Punkt ist ein vorzeitiges Altern. Dem hat Tesla offensichtlich mit den Firmwareupdate (etwas) entgegengewirkt. Damit sieht die Batterie die hohen Spannungen nicht mehr. Vermutlich ein Versuch die Batterien erfolgreich über die 8 Jahre Garantie zu bringen. Aber wie wir vorhin gelernt haben, wird die höhere Ladeschlussspannung beim Schnellladen verwendet um im unteren SOC Bereich einen höheren Spannungshub zu erreichen und damit gleichzeitig höhere Ladegeschwindigkeiten. Aktuell ist nichts bekannt, aber sollte herauskommen, dass diese Maßnahme nicht ausreichen wird um die meisten Batterien über die Garantiezeit zu bekommen, dann wird vermutlich auch die Ladeschlussspannung herabgesetzt und damit die Ladeleistung. Genau so wurden ältere S85 Batterien per Softwareupdate “kastriert” und können jetzt nur noch mit 80kW – 100kW geladen werden anstatt 120kW.
Es sind auf jeden Fall alle Nickel reichen NCA Akkus von Tesla betroffen. Mit anderen Worten viele Model 3 und Model Y.
Tesla Model 3 SR+ Made in USA mit Panasonic Akku (NCA) – Empfehlung auf 80%
Model 3 SR+ die aus China kommen mit LFP (LiFePO4) Akku verwenden weder Nickel noch Cobalt und sind deswegen nicht betroffen.
Alte Model S sind davon nicht betroffen. Die gehören eher zu den homogenen NCA Akkus:
Tesla Model S75D 2018 mit NCA Akku made in USA – keine Empfehlung für 80%
Aktuelle Model S und X nach Baujahr 2021 haben eine sehr hohe Ladeleistung (250kW) und 460V Ladeschlussspannung. Diese wird mutmaßlich erreicht mit einem hohen Nickel Anteil.
Tesla Model X Plaid 2023 mit 80% Empfehlung
Laut einem Beitrag von Reddit, sind auch die bei uns noch nicht erhältlichen aber sehr hoch gehypte 4680er Batterien vom Model Y SR aus Texas / Austin betroffen. Insofern kann man ganz klar sagen, dass die 4680er eine sehr günstige Batterie ist und keine Wunderwaffe, wie viele das behaupten.
Fazit
Nickel reiche NCA Akkus haben eine vorzeitige Alterung. Wer denkt, dass er sein Tesla mit so einer Batterie 20 Jahre fahren wird, der kann sich davon eher verabschieden. Ob diese Akkus auch in der Ladegeschwindigkeit gedrosselt werden, bleibt abzuwarten. Das kommt vermutlich wirklich drauf an, wie erfolgreich diese 80% Maßnahme sein wird. Ich werde unser Model 3 nur noch auf 80% Laden und nur kurz vor längere Reisen auf 100%. Beim Supercharger werden wir versuchen nicht über 80% zu kommen.
Fragen
Muss man sich dran halten? Nein, für die Garantie nicht. Für die Lebensdauer der Batterie aber schon.
Mein Model 3 hat schon 100.000km drauf und habe erst 8% Degradation obwohl ich immer auf 90% geladen habe. Das kann doch nicht so schlimm sein. Degradation ist nur ein Punkt von vielen bei der “State of Health” betrachtung. Fast noch wichtiger ist z.B. der Innenwiderstand der Batterie. Der bestimmt, wie schnell ich laden kann, wie stark die Spannung einbricht, ob ich die Endgeschwindigkeit noch erreiche oder ob ich zuverlässig noch unter 10% fahren kann… Ich habe im Keller eine 9 Jahre alte Gabelstaplerbatterie. Die hat heute noch 90% der Ursprungskapazität. Aber der Innenwiderstand ist so hoch, dass sie mir vor 7 Jahren als “defekt” verkauft wurde. Einen Gabelstapler kann man damit nicht mehr fahren. Für mein Haus ist sie aber perfekt.
Über E-Fuels liest man in letzter Zeit ziemlich viel. Je nachdem auf welcher Seite der Verfasser ist hört man überspitzt gesagt: Morgen kommen E-Fuels von der Verbrennergemeinde und Wirkungsgrad ist so schlecht, dass das niemals kommen wird von der Elektroautogemeinde.
Unsere Alltagsfahrzeuge (Tesla Model S und Tesla Model 3) fahren ausschließlich elektrisch aber wir besitzen auch zwei Oldtimer (1964er Chevy Impala V8 5,7L / 1965er Pontiac GTO V8 6,7L), so dass wir auch ein Interesse haben die Irgendwie weiter betreiben zu können. Insofern wird mein Blog Beitrag nicht Einseitig sondern völlig neutral.
Da man von heute auf morgen nicht die komplette Fahrzeugflotte der Welt auf Elektroautos wechseln kann und diese durchschnittlich 16 Jahre in Deutschland betrieben werden und im Ausland noch viel länger, müssen wir eine Möglichkeit finden diese Fahrzeuge so gut wie möglich CO2 Neutral betreiben zu können. Ohne Umbaumaßnahmen kommen eigentlich nur E-Fuels in Frage.
Stromüberschuss
Die Verbrennergemeinde stellt sich das so vor: bei Wind / PV Überschuss wird Wasserstoff durch Elektrolyse erzeugt, CO2 aus der Luft entnommen und daraus E-Fuels erzeugt. Betriebswirtschaftlich ist das vollkommener Schwachsinn. Welche Firma möchte gerne nur bei Schönwetter oder starke Stürme produzieren? Eine Firma mit Gewinnabsicht möchte gerne am liebsten 24/7 produzieren oder zumindest eine Schicht mit 8 Stunden pro Tag. Also können wir das Thema Überschuss vergessen.
Wirkungsgrad
Wenn man aber den Wirkungsgrad in Betracht zieht, den die Elektroautogemeinde immer in den Vordergrund bringt, dann braucht man ca 7 mal so viel Energie um mit E-Fuels ein Auto zu bewegen, obwohl der Ausgangsstoff beides mal Elektrizität ist. Bei den deutschen Strommix würde das aber bedeuten, dass ein Fahrzeug das E-Fuels mit unseren Strommix tankt ca das 7 Fache an CO2 Ausstoß hätte. Hinzu kommen unsere hohen Strompreise und da wir vom gleichen Energieträger (Strom) ausgehen, 100km ca 7 mal teuerer wären wie bei einem Elektroauto. Also haben doch die Elektroautobeführworter Recht? Nein, natürlich nicht. Die Wahrheit ist wie immer im Leben irgendwo in der Mitte.
E-Fuels kommen auf einem Wirkungsgrad von ca 30%-40%. Vergleicht man aber andere Erfolgreiche Technologien, dann sind E-Fuels gar nicht mal so schlecht. Photovoltaik Module kommen auf ca 19%. Man könnte irgendwo, wo die Sonne sehr lange und am besten das ganze Jahr scheint Photovoltaikmodule verwenden um möglichst viel Sonnenenergie einzufangen. Hier wird sehr gerne die Wüste vorgeschlagen. Grundstückkosten sind nahezu Null, man würde Tiere und Pflanzen deren Lebensraum nicht wegnehmen. Perfekt! Naja, wäre das wirklich so gut wie wir uns das vorstellen, dann hätten Investoren schon lange die Wüsten voll gepflastert mit PV-Parks. So ist es aber nicht. Aber wieso? PV Module mögen die Hitze nicht – je wärmer, desto weniger produzieren sie. Naja, das kann aber nicht das Problem sein. Fläche ist ja genug vorhanden. Dann verwendet man eben mehr Module. Das Problem sind eher Sandstürme in Wüsten. Das Sand wirkt wie ein Schleifpapier und die Module sind in sehr Kurzer Zeit „blind“. Natürlich könnte man das Problem mehr oder weniger in Griff bekommen. Man könnte vor einem Sandsturm alle Module abdecken oder Baulich entgegenwirken. Hinzu kommt eine fehlende Infrastruktur in Wüsten, so dass man Strom nicht einfach transportieren kann. Vor allem fehlt es an sauberen Trinkwasser in der Wüste. Denn das ist absolut wichtig für die Elektrolyse. Wasser wird durch Elektrolyse und einer Membran in Wasserstoff und Sauersoff geteilt. Man könnte ja in der nähe vom Meer das Ganze verwirklichen, aber dann bräuchte man noch eine Entsalzungsanlage. Die braucht auch ziemlich viel Energie und man hätte das Problem, dass man als Abfallprodukt Salz hätte. Das müsste man irgendwo Entsorgen – im Meer hoffentlich nicht. Zumindest nicht punktuell. Man kann es drehen und wenden wie man will, aber Photovoltaik kommt nicht in Frage.
Preis
Also nehmen wir Windkraft. Das ist im Gegensatz zu Sonne in vielen Gebieten auf der Erde Tag und Nacht und die meiste Zeit des Jahres vorhanden. Genau das möchte Porsche in Patagonien nördlich von Punta Arenas machen. Dort herrscht fast das Ganze Jahr ein starker Wind und kann so nahezu immer zuverlässig produzieren. Genehmigungen für Windkrafträder brauchen keine 8 Jahre so wie bei uns. Grundstückkosten und Lohnkosten sind gering und genügend Wasser in ausreichender Qualität soll es auch geben. Der Transport der E-Fuels wird dann zwar per Schiff erfolgen das nicht unbedingt CO2 Neutral ist, aber es muss ja nicht alles Perfekt sein. Es reicht schon wenn es gut ist.
Da wir die 7 Fache Energie brauchen für E-Fuels zu Elektroautos, muss nicht zwangsläufig auch der Preis 7 mal so hoch sein, wenn man den Strom für die E-Fuels wo anders produziert. Wissenschaftler sprechen von realistische 4€ pro Liter. Idiologen oder Lobbyverbände sprechen von 1€ pro Liter. Für 1 Liter benötigt man 27kWh Strom. Das wären 3,7cent pro kWh. Die niedrigsten Stromgestehungskosten liegen bei 3cent pro kWh in Chile, Mexiko, Peru, Saudi-Arabien und VAE. Trotzdem ist der Wert vollkommen unrealistisch, denn man braucht auch noch Geld um CO2 aus der Luft zu entziehen, man braucht Maschinen, Lager, Aufbereitung, Transport nach Deutschland und irgendjemand möchte noch einen kleinen Gewinn machen. Aber jetzt nehmen wir einfach mal an, dass wir es tatsächlich schaffen einen Liter e-Fuels inklusive Gewinn und Transport für einen € pro Liter herzustellen. Da kommen noch Energiesteuer und MwSt. oben drauf, so dass wir einen Preis von deutlich über 2,50€ an der Tankstelle sehen werden. Wird aber der Preis bei 4 Eur liegen wie das die Wissenschaftler behaupten, dann werden wir vermutlich keine 8€ oder mehr an der Tankstelle sehen. Da wird mit Sicherheit die Regierung die Energiesteuer für e-Fuels senken, aber selbst wenn sie bei 0% wäre, dann wäre das Preisschild alleine wegen der MwSt bei 4,76€ pro Liter.
Verfügbarkeit
2022 sollen so 130.000Liter E-Fuels entstehen und bis 2024 auf 55 Mio Liter E-Fuels ansteigen. Das ist natürlich viel zu wenig, aber immerhin ein Anfang. Ok, wo kann ich diesen Sprit kaufen? Nirgends! Der wird erst mal für Forschung verwendet. Man möchte die Auswirkungen auf Motoren und alles was in Berührung des E-Fuels kommt testen. Das möchte man nicht einem Lobbyverein überlassen.
Akzeptanz und Verträglichkeit
Wir erinnern uns vielleicht noch an die Beimischung von nur 10% Bio-Ethanol in unser Benzin um 2011. Auch bekannt als E10 Benzin. Es gab Probleme, dass es etwas aggressiver für Schläuche und Dichtungen sei. Auch soll es einen Mehrverbrauch von ca 3% zur Folge haben. Obwohl man den Treibstoff nur um 5% verändert hat, da er schon vorher 5% Bioethanol enthalten hat, sollen jetzt über 3Mio Fahrzeuge nicht mit diesen Krafstoff betankt werden dürfen.
Und was hat das jetzt mit e-Fuels zu tun? Jetzt wollen wir Benzin und Diesel durch etwas Synthetisches austauschen, das absolut gar nichts mit dem zu tun hat und glauben, dass das überhaupt keine Auswirkungen hat? Mitnichten. Kraftstoff hat nicht nur die Funktion der Verbrennung, sondern auch für die Schmierung der Zylinderwände, Kühlung der Kolben, Abgasnachbehandlung usw… Viele kennen das, die ihr Benzin Fahrzeug auf LPG umgerüstet haben. Da kommt ein 20% Mehrverbrauch zustande und 10% weniger Leistung. Die Ventile und Ventilsitze müssen gehärtet sein oder eine spezielle Legierung haben und manche brauchen ein Additiv und komplizierte Steuerung um mit LPG fahren zu können. Also einfach e-Fuels in den Tank kippen wird wohl kaum möglich sein. Je neuer das Auto, desto komplizierter die Technik. Die Abgastemperatur muss perfekt sein, damit der Partikelfilter freigebrannt werden kann. Das Zündgemisch darf nicht zu heiß sein. Es muss vom PH Wert passen, damit Dichtungen nicht angegriffen werden usw…
Der Zentralverband Deutsches Kraftstoffgewerbe (ZDK) hat im Namen “E-Fuels for Future” wohl einen nicht repräsentativen Kurztest mit einem VW Golf durchgeführt und hat überhaupt keine negativen Wirkungen feststellen können. Das Ganze noch ziemlich Medienwirksam mit den Autodoktoren. So entsteht natürlich gleich sehr große Hoffnung. Ich hab dann bei der VW Pressestelle angefragt ob man alle VWs mit e-Fuels ohne Bedenken fahren kann und man hat mir in einem Telefonat gesagt, dass man selbst Langzeit Tests fährt, diese Fahrzeuge seien aber Modifiziert. Was genau man da verändert hat, konnte oder wollte man mir nicht sagen. Lobbycontrol hat dazu sich auch gleich geäußert. Ich habe auch ein paar Wochen versucht e-Fuels zu kaufen, aber niemand wollte mir was verkaufen oder es hieß: auf eigene Gefahr.
Wie sieht das bei Oldtimer aus? Der ADAC hat wohl einen Test mit einem 1964er VW Transporter 1500 gemacht und der hat wohl keine Probleme gezeigt. Glaube ich jetzt dem ADAC mehr wie dem ZDK? Nein auf keinen Fall, aber man muss auch sagen, dass es 1964 keine Injektoren gab, die verstopfen können, keine Kats oder Partikelfilter, die eine genaue Abgastemperatur und Abgasgegendruck braucht. Im Prinzip hat man damals nur irgendwas Zündfähiges gebraucht und das Auto lief. In Brasilien wird mein 1964er Chevy Impala mit 100% Bioethanol aus Zuckerrohr gefahren. Da gibts kein Benzin. Das funktioniert ohne Probleme, nachdem man ein bisschen an der Standgas Schraube und den Zündzeitpunkt leicht verstellt hat.
Verwendung
e-Fuels und dessen Bestandteile wie Wasserstoff stehen wie vorher erwähnt leider nur in begrenzter Menge zur Verfügung und nicht nur Verbrennungsfahrzeuge haben Interesse CO2 Neutral betrieben zu werden.
Wie man hier in der Grafik sehen kann ist die Massenproduktion von e-Fuels eher das, was man als letztes machen würde mit Wasserstoff. Wieso? Weil es eine ganz einfache Alternative gibt: Elektroautos. Ziemlich weit oben steht “Oldtimerfahrzeuge” – da gibts nicht wirklich eine Alternative. Man könnte zwar ein Oldtimer zum Elektroauto umrüsten, aber einen Oldtimer möchte man möglichst original fahren. Ich kenne mich mit den ganzen Themenbereiche nicht aus, möchte aber mal die Schifffahrt erwähnen. Die steht ganz weit oben. Die produzieren extrem viel CO2 und da gibts nicht wirklich eine große Alternative. Vor allem sind die Schiffe so teuer und haben eine Haltedauer von meist über 50 Jahren, so dass e-Fuels hier sehr viel bringen könnte. Deswegen hat man jetzt schon eine E-Fuel Quote für große Schiffe EU weit beschlossen.
Genauso wie Langstreckenflüge. Jetzt kommt aber bestimmt die Frage: Manche Kurzstreckenflüge werden mit der gleichen Boeing 747 gefahren wie mit einem Langstreckenflug. Wieso macht in einem Kurstreckenflugzeug das weniger Sinn? Kurzstrecke kann man auch mit Elektroauto, Zug oder Bus hinter sich bringen. Mit diesen Fortbewegungsmittel kommt man aber nicht nach USA… Man wird also versuchen die Alternativlosen Themen zuerst anzugehen, bevor man e-Fuels für PKWs produziert.
Fazit
e-Fuels für PKWs werden es sehr schwer haben. Niemand wird den hohen Preis bezahlen wollen und er wird selbst in ferner Zukunft nicht in ausreichenden Mengen für dessen Einsatzgebiete vorhanden sein. Die einzige Möglichkeit, die ich mir vorstellen kann wie e-Fuels zu einem Teilerfolg werden kann ist die Beimischung zum normalen Benzin. So wie wir es schon mit E10 machen, kann ich mir gut vorstellen, dass man weitere 10% e-Fuels beimischt und das Jahr für Jahr etwas erhöht. So erhöht sich der Preis vom Sprit “nur” um ca 20-40ct/Liter bei 10% Beimischung und die Motoren werden so vielleicht weniger kaputt gehen. Das wir innerhalb von 10 Jahren an der Tankstelle 100% e-Fuel kaufen können halte ich für absolut unwahrscheinlich.
Oldtimer
2035 soll ein Verbot von Verbrennerneufahrzeuge kommen. Die Fahrzeuge werden durchschnittlich 16 Jahre gefahren, so dass ich hoffe, dass man bis dann noch Benzin oder e-Fuels(gemisch) an der Tankstelle bekommt. Wie viel das kostet ist mir mehr oder weniger egal, da ich nur ca 200Liter pro Jahr verfahre.
Heute habe ich meine Auszahlung der sogenannten THG-Quote erhalten. Wenn auch Du jedes Jahr ca 300€ mit Deinem Elektroauto verdienen möchtest, dann kannst du gerne meinen Link verwenden: https://geld-fuer-eauto.de/ref/PH9WLFAD
Was ist die THG Quote?
Der Gesetzgeber will mit der Treibhausgasquote (kurz THG) die Emission von schädlichen Gasen im Straßenverkehr reduzieren. Mineralölfirmen müssen CO2 einsparen, indem sie eine Quote an emissionsarmen Kraftstoffen auf den Markt bringen. Elektroautofahrer leisten ihren Beitrag zum Klimaschutz bereits. Deshalb können sie die CO2-Einsparung ihrer Autos zertifizieren und an die quotenpflichtigen Firmen verkaufen.
Ich habe vor 3 Jahren ein Reisebericht nach Italien geschrieben. Damals war die Elektromobilität noch nicht so weit wie heute. Eine Reise nach Osteuropa wäre damals mit einem Elektroauto eine große Herausforderung gewesen und nur mit intensiver Planung möglich.
Dieses Jahr haben wir Dank Corona eigentlich gar keinen Urlaub geplant aber ich habe in den Nachrichten mitbekommen, dass Polen, Ungarn und Rumänien eine Inzidenz von unter 5 haben sollen. So kam die spontane Idee ans Schwarze Meer / Rumänien zu fahren.
Eine 10 Minuten Recherche ergab, dass es 638 Ladepunkte an 241 Standorten gibt. Die meisten davon sind kostenlos bei Kaufland und Lidl. Ein paar wenige kostenpflichtige sind bei Tankstellen verbaut. Zusätzlich gibt es auf der Route von Ungarn zum Schwarzen Meer 4 Tesla Supercharger Standorte. Also auf ins Abenteuer. Theoretisch sollte das Ganze ohne Probleme funktionieren. Praktisch weiß man nicht, wie zuverlässig die Ladesäulen sind und ob die vielleicht zugeparkt sind.
Jetzt könnte man meinen: Der fährt mit einem Tesla. Das ist super easy. Naja, ich fahre ein Model S mit der kleinsten Batterie, die man damals kaufen konnte (75kWh Brutto, 72kWh Nutzbar). Hinzu kommt, dass ich 21″ Felgen fahre und auch noch 2 x 25mm Spurverbreiterung drauf habe. Alles Zusammen keine idealen Bedingungen. Der kleine Akku lädt auch maximal mit nur 120kW. Zum Vergleich: ein aktueller Model 3 verbraucht locker 35% weniger und lädt mehr als doppelt so schnell wie meiner und hat eine deutlich längere Reichweite. Mit anderen Worten: mit einem Model 3 wäre das ganze ein Kinderspiel gewesen.
Eine kurze Berechnung mit abetterrouteplanner.com ergab, dass das Teilstück Timisoara – Bukarest nur möglich ist, wenn ich mit maximal 120km/h fahre und in Timisoara auf 100% beim Supercharger lade, was nicht intelligent ist. Schnellladen ist nur dann wirklich schnell, wenn man unter 70% bleibt…
Die berechneten Ladestopps von Abetterrouteplanner haben wir nicht eingehalten. Nach 4 Stunden hatten wir Hunger und so haben wir uns in Österreich eine einstündige Pause gegönnt und haben dort im Restaurant einen original Wiener Schnitzel gegessen und die Kinder konnten sich auf dem Spielplatz austoben. Weitere 4 Stunden später hatten wir wieder Hunger und haben in Ungarn nochmal eine einstündige Essenspause eingelegt. Wer mir jetzt erzählt, ein Elektroauto muss 1000 km Reichweite haben und in 5 Minuten aufgeladen sein, der ist nicht ehrlich zu sich selbst. Nach dieser Erfahrung kann ich sagen, dass 400 km Reichweite alleine für Essenspausen locker ausreichen. Dazwischen haben wir noch Klopausen, Windel wechseln, Beine vertreten oder kalte Getränke kaufen müssen. So haben sich dann die Pausen auf ca. alle 200 km eingependelt. Ich würde sagen, je mehr Personen im Auto sind, desto öfters kommen Bedürfnisse. Wir haben nicht einmal Laden müssen und mussten die Ladesäule anstarren und uns fragen, wann es endlich weiter geht. Ganz im Gegenteil: die Tesla App hat uns regelmäßig aufgefordert weiter zu fahren, aber irgendeiner war noch nicht fahrbereit. So haben wir natürlich Zeit kaputt gemacht, aber unser Ziel war nicht so schnell wie möglich anzukommen.
Autopilot
Ich würde behaupten in 95% der Zeit mit Autopilot gefahren zu sein. Das ist super entspannend und zusammen mit den Pausen und zwei langen Staus war ich in der ersten Etappe (1168km / 18h10m) noch top fit. Eine große Überraschung war, dass in den ganzen 5200 km keine einzige Phantombremsung durchgeführt wurde (Firmware 2021.12.25.7). Über 2 Jahre wurden wir mit plötzlichen unerwarteten starken Bremsungen vom Autopilot geärgert. Mit dieser Version ist der Autopilot vorbildlich gefahren. Die Schildererkennung dagegen war katastrophal. Das war sogar so schlimm, dass auf der Autobahn in Rumänien Richtung Bukarest über eine sehr lange Strecke 30km/h angenommen wurde obwohl 100-130km/h erlaubt war. Wie sich herausstellte war das eine folgenschwere Annahme. Bei 30km/h verbraucht das Fahrzeug natürlich ein Bruchteil wie wenn es 100km/h fährt, so dass die Restreichweite nicht gestimmt hat und ich hätte den Supercharger nicht mehr erreicht. Es gab auf der Strecke genug 50kW Schnellladesäulen, so dass das kein Problem gewesen wäre. War aber trotzdem ärgerlich.
Falsche Geschwindigkeit aus dem Kartenmaterial was zur falschen Berechnung der Reichweite führte
Staus sind ärgerlich genug, da musste mich der Autopilot auch noch ärgern. Wir waren knapp 1 Stunde in Ungarn im Stau, den man nicht umfahren konnte (Brücke vor Budapest). Der Tesla Autopilot bildet keine Rettungsgasse, so dass mein Tesla und ein paar Fahrzeuge vor mir ein weiterer Tesla die einzigen 2 Fahrzeuge waren, die keine Rettungsgasse gebildet haben. Hinzu kommt, dass man alle 30 Sekunden das Lenkrad berühren muss. Da muss dringend nachgebessert werden.
Alleine auf einer Bundesstraße in Ungarn, die ich nehmen musste um einen 2 Stündigen Stau zu umfahren habe ich mich nicht getraut den Autopilot zu verwenden. So große und tiefe Schlaglöcher habe ich noch nie in meinem Leben gesehen.
Trotz der genannten Nachteile war der Autopilot eine sehr große Hilfe und ich würde nicht drauf verzichten wollen.
Ladesäulen
Tesla Supercharger gelten als super zuverlässig. Teslafanboys behaupten gerne noch nie eine defekte Ladesäule gesehen zu haben. Sorry, da habe ich aber auf dieser Reise ganz andere Erfahrungen gemacht. Supercharger München OEZ – 4 defekte Ladesäulen. Supercharger Wien Gewerbepark Stadtlau haben 3 Ladesäulen nur 30kW geliefert. Ein Model 3 Fahrer hat schon laut geflucht. Und jetzt kommt der Supergau: Supercharger Timisoara ist komplett ausgefallen! Da hab ich riesen Glück gehabt, dass ich im Hotel über Nacht voll laden konnte, andernfalls hätte ich an einer 50kW Ladesäule mehr als eine Stunde lang laden müssen.
Timisoara Supercharger komplett ausgefallen.
Alle Ladesäulen, die ich in Rumänien verwendet habe, haben ohne Probleme funktioniert. Auf der ganzen Fahrt habe ich keine einzige Ladesäule gesehen, die zugeparkt war. Es gab keine Warteschlangen an Superchargern, trotz Ferienzeit. Alle Hotels bis auf eins hatten kostenlose Ladesäulen und wurden vorbildlich reserviert. Das Ladegerät für Steckdose / Starkstrom kam nicht zum Einsatz. Ich glaube sowas braucht man nur wenn man irgendwo ein Ferienhaus mietet. Vermutlich werden Ferienhäuser in Zukunft auch Wallboxen anbieten, so wie das viele Hotels heute schon machen.
Abetterrouteplanner hat berechnet, dass es besser ist an einer 50kW Ladesäule zu laden anstatt beim 250kW Tesla Supercharger in Bukarest. Ich hab mir gedacht, dass das ein Bug im Routenplaner sein müsste. Also bin ich zum Supercharger gefahren. Rückwirkend muss ich sagen, dass das eine dumme Idee war. Tesla baut mitten in der Hauptstadt von Rumänien in einer riesen Shopping Mall, in der riesigen Tiefgarage, einen Supercharger. Alleine die Anfahrt ist bestimmt ein 30 Minuten Umweg, dann steht man auf einmal in der riesigen Tiefgarage und sucht den Supercharger. Eine Info wo sich der Supercharger genau befindet, sucht man im Navi vergebens. Irgendwann mal habe ich aufgegeben zu suchen und habe im Internet gesucht. Die Supercharger finden sind ganz rechts im Stockwerk -2… Dann muss man noch ein Parkticket entwerten – auch das braucht wertvolle Zeit. Keine Ahnung, was sich Tesla dabei gedacht hat, aber das war eine ganz schlechte Idee…
Kosten
Mein Fahrzeug hat Free Supercharging, so dass ich bei Tesla kostenfrei laden kann. In Rumänien sind Kaufland, Lidl und Tesla Supercharger kostenlos. Wobei man aktuell bei Kaufland den Gegenwert einkaufen muss. Wir haben kühle Getränke, Obst und Snacks gekauft, so dass die Ladung quasi kostenlos war.
Da die Strecke Timisoara – Bukarest rechnerisch nur mit maximal 120km/h erreicht werden kann, habe ich vorsichtshalber auf der Autobahn geladen. Somit hat die komplette Reise 7,20€ gekostet. Ich hätte auch von der Autobahn runter fahren können und bei Lidl oder Kaufland kostenlos laden können, aber so Schwabe bin ich dann doch nicht…
Würde ich heute einen neuen Tesla Model S Long Range kaufen, hätte das Fahrzeug kein Free Supercharging und ich müsste die Ladungen am Supercharger bezahlen. Rechnerisch müsste ich dafür bezahlen: 28€ / 7732 HUF (22,14€) = 50,14€ – das macht 2,60€ pro 100km. So günstig fährt man mit keinem Diesel oder Benziner nach Rumänien.
Ein Model 3 verbraucht nochmal weniger und wird somit deutlich günstiger als ein Model S.
Verbrauch
Der tatsächliche Verbrauch lag bei 24,6kWh/100km – laut Bordcomputer 21,1. Das der Bordcomputer von Tesla zu wenig anzeigt ist hinreichend bekannt. Für ein 5 Meter Fahrzeug, voll beladen mit 21″ Felgen und 2 x 25mm Spurverbreiterung und bei Außentemperaturen von über 30°C finde ich den Verbrauch trotzdem sehr gut.
Mittlerweile ist nicht nur Westeuropa sondern auch Osteuropa sehr gut mit Elektrofahrzeugen befahrbar. Was mich sehr positiv überrascht hat, dass die Hotels kostenlose Ladesäulen hatten. 1000km Reichweite habe ich nicht vermisst – bei 4 Personen im Auto war es eher so dass wir durch unterschiedliche Bedürfnisse sowieso alle 200km halten mussten. Hardcorefahrer, die durchfahren, nicht aufs Klo müssen und beim Fahren essen werden vermutlich keine Freude am Elektroauto haben.
Urlaub in Rumänien
Wir hatten keine großen Erwartungen an unseren Urlaub in Rumänien und konnten deswegen nicht enttäuscht werden. Aber wir wurden extrem überrascht. Die Großstädte waren hochmodern. Man konnte alles mit Handy bezahlen. Wir haben nur für Trinkgelder Geld gewechselt. Vermutlich hätten sie auch Euro als Trinkgeld genommen. Das Hotel in Timișoara war vollgepackt mit Smarthome. Selbst die Klospülung war mit Sensoren… Wir sind sehr gut mit Englisch durchgekommen und sehr viele sprechen in Rumänien Deutsch. Als wir in einem Restaurant mit Google Translate versucht haben die Speisekarte zu übersetzen, hat die Bedienung auf sich aufmerksam gemacht, dass sie deutsch spricht. Das war fließend und nahezu akzentfrei. Deutsch und Russisch waren Fremdsprachen in der Schule. Die Führung in der Kirche bei Malmkrog war auch komplett in deutsch. Das Essen war super lecker und sehr abwechslungsreich.
Mit Elektroauto empfehle ich dringend die e-charge App: https://e-charge.ro/ Man kann zwar fast überall mit der Maingau Karte laden, aber die Ladesäulen sind deutlich aktueller als in der Maingau App oder https://www.goingelectric.de/stromtankstellen/ Vermutlich weil Rumänien die Ladesäulen stark expandiert.
Sehenswürdigkeiten
Timișoara
Timișoara besitzt zwei sehr große Shopping Malls die man auf jeden Fall besuchen sollte. Die Iulius Mall ist die größte Shopping Mall Rumäniens und vor allem sehr günstig, modern und super sauber. Die Innenstadt ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Wir haben hier nur einen Tag verbracht, was auf jeden Fall zu wenig war.
Deva (Diemrich) / Hunedoara (Eisenmarkt)
Die Burg in Hunedoara sollte man sich auf jeden Fall anschauen. Sie ist Filmkulisse einer Vielzahl von Filmen. Der große Stausee Cinciș lädt zum Baden ein. Am Fuße des Cinciș ist eine alte Kirche, die je nach Wasserhöhe zum Teil unter Wasser liegt.
Sibiu (Hermannstadt)
Sibiu hat eine wunderschöne Altstadt, die man gesehen haben muss und natürlich eine große Shopping Mall mit Tesla Supercharger.
Sighișoara (Schäßburg)
Das historische Zentrum von Sighișoara wurde zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt und ist ein Besuch auf jeden Fall wert. Vom deutschen Josef Haltrich Gymansium hat man einen tollen Ausblick über die ganze Stadt. Man muss aber 720 Stufen steigen um hoch zu kommen. Mein Kleiner hat das nachgezählt 🙂
Mălâncrav (Malmkrog)
Um ein bisschen Kontrast zu den Großstädten mit Mega Malls zu bekommen haben wir uns die Kirche und das Apafi Schloss angeschaut. Die Kirchführung wurde in deutscher Sprache gehalten und ist sehr interessant. Wenn man mutig genug ist und gutes Schuhwerk hat, dann kann man sogar hoch zum Kirchturm klettern. Das Apafi Schloss hat Prinz Charles gekauft und aufwendig restauriert.
Kurz vor Malmkrog haben wir im Restaurant Dracula in Danes gegessen. Kann ich sehr empfehlen. Die Mitarbeiter konnten zwar kein Deutsch, aber am Nachbartisch waren Gäste, die deutsch konnten und haben uns geholgen. Jezt weiß ich dass Lamm auf Rumänisch Miel heißt 🙂
Transfăgărășan (Transfogarascher Hochstraße)
Der Transfăgărășan gehört zu einer der schönsten Straßen der Welt und auf jeden Fall zum “place to be” in Rumänien. Auf 2034m Höhe befindet sich der Gletschersee Lacul Bâlea und ein Staudamm. Achtung: die Hochstraße ist nur zwischen Juli und Oktober komplett befahrbar. Sonst sind Teile davon gesperrt. Bitte vorher informieren. Man sieht auf dem Weg wilde Bären. Bitte nicht füttern und auf keinen Fall versuchen zu streicheln. Das sind wilde Tiere und lebensgefährlich. Wir haben an zwei Stellen die Bären gesehen:
Am obersten Punkt ist auch ein Staudamm
București (Bukarest) – Hauptstadt Rumäniens
Wir haben einen Aufenthalt in Bukarest nicht geplant, da wir ans Meer wollten. Trotzdem haben wir es uns offen gehalten auf der Rückreise ein paar Tage in Bukarest zu verbringen, wenn es uns am Meer nicht gefällt. Da es uns am Meer so gut gefallen hat, haben wir von Bukarest nur Bilder vom Supercharger und der Mall in der sich der Supercharger befindet. Lustiger Weiße steht neben jeden Supercharger / HPC Charger ein großer Feuerlöscher. Ich glaube kaum, dass man damit ein Elektroauto löschen kann, wenn da die Batterie brennt…
Constanța (Konstanza)
Das Meer ist schön warm und flach abfallend, so dass es perfekt für Kinder ist. Mein Sohn fand es so toll, dass er das Wasser nicht mehr verlassen wollte. Auch abseits vom Meer findet man für jung und alt alles was man sich wünscht. Eine große Mall, das Hafen mit einem wunderschönen Casino, Partymeile mit etlichen Discos, Abendveranstaltungen mit Spielemöglichkeiten für Kinder usw… Ich empfehle ein Hotel mit Privatstrand, wenn man nicht wie in der Sardinenbüchse enden möchte. Die öffentlichen Strände sind vor allem am Wochenende extrem überfüllt. Mittlerweile hat Konstanza einen Tesla Supercharger.
Wir haben im Alcor Hotel Mamaia eingecheckt. Das Hotel kann ich nur empfehlen. Es hat einen privaten Strand, einen bewachten Parkplatz mit zwei kostenlosen Ladesäulen. Ein Restaurant mit kulinarischen Speisen und Abendmusik. Schöne, moderne Zimmer mit Strandblick.
Ladesäulen
Hier sind Bilder von Ladesäulen, die ich auf der Hin und Rückfahrt oder aber auch beim Parken / Übernachten verwendet habe.
Model S85er mit kaputter Batterie bekommen in letzter Zeit reparierte 85er Batterien mit 350V – Das sind zum teil 100er Batterien aber man lässt einfach 2 Module weg.Bei 50kW / 100kW Lader haben haben die 350V Batterien große Nachteile, aber so wie es aussieht lädt eine 350V 85kWh Tesla Batterie ca 8 Minuten schneller, wenn man auf 85% lädt. Die Info ist vom Mai 2021 – kann sich aber Täglich ändern!
EDIT: Ich muss mich berichtigen. Die neuen 85er Batterien haben 8% mehr Kapazität, deswegen darf man die zwei Ladekrven nicht 1:1 nebeneinander legen. Insofern ist die “neue” 350V 85er Batterie sogar noch schneller wie im Diagramm abgelesen werden kann.
Nur um einen Vergleich zu haben: Mit einem Downgrade auf 2019.12.1.1 hat man nahezu die selbe Ladegeschwindigkeit wie die neuen 350V / 85er Akkus, aber keine Nachteile bei 50kW / 100kW Säulen.
Eine 100kW Ladesäule macht die maximale Ladeleistung bei 500V / 200A.Bei 400V ist das 80kW und ein 350V Fahrzeug ist da bei 70kW. Eigentlich noch ein bisschen weniger, den bei 10soc sind wir eher bei 300V…Car 1 ist die neue 350V Batterie, die schneller lädt und gleichzeitig 8% mehr Kapazität hat.Car 2 ist eine S85 Batterie mit aktueller Firmware Version und dessen Nachteile (künstlich verlangsamte Ladegeschwindigkeit / Degradation)Im zweiten Beispiel tritt die neue Batterie gegen eine alte s85er Batterie mit Firmware downgrade an (2019.12.1.1) das ist so ziemlich die beste Firmware die es für den 85er gibt. Keine künstliche Degradation / keine Begrenzung der Ladegeschwindigkeit. Im Prinzip so wie die 85er Mal ausgeliefert wurden.
Wieso werden 2 Module aus der 100er Batterie entnommen?
Weil die Zulassungspapiere dann nicht mehr stimmen – das Leergewicht ist dann viel zu hoch.
Weil Tesla niemanden was schenken möchte
Und weil man so mehrere Batterien “herstellen” kann.
Der Kunde soll ein neues Fahrzeug kaufen und nicht ein neues Geschenk bekommen 🙂
Ich hab versucht mich mal in die Thematik reinzuversetzen und das Ganze mal nüchtern von allen Seiten und für alle Akteure zu betrachten und bewerten.
Dazu ist wichtig zu wissen von was wir sprechen.
Wir haben aktuell (31.05.2021) 32 V3 Superchargerstandorte in Deutschland. Und ca 75 V2 Standorte. Ob die V3 Standorte überhaupt 1000V können, wissen wir nicht. Auf den Typenschildern steht zumindest, dass der Trafo es könnte. Ist das aber ein Trafo mit Mittelabgriff (2x500V) und die Stalls sind am Mittelabgriff angeschlossen, dann ist 500V das maximale… Wenn er 1000V könnte, dann wäre er für die 800V Fahrzeuge interessant. Also Taycan, e-tron gt, Ioniq 5, Lucid usw… Wenn nicht, dann sind die nur wenig interessant. Und wie hat Ove in seinem Video gesagt: “Ich möchte in der Navi nur Ionity sehen, denn die sind schnell und günstig.” Damit er oder auch andere Taycan Fahrer überhaupt einen Supercharger anfahren würden, müsste der Supercharger günstiger sein… Hmm, soll dann der Supercharger für Taycan Fahrer bei 31ct liegen und für Teslafahrer bei 37ct… Ich weiß nicht.
Die V2 Supercharger muss man sagen, sind das was sie sind: Veraltet! Damals vor 3-5 Jahren, waren sie Stand der Technik, aber heute mit dem Teilen der Ladeleistung einfach nicht mehr Stand der Technik. Wenn ich jetzt dem Rest der Autowelt die V2 Supercharger zur Verfügung stelle, dann sind die stärker ausgelastet und der Shitstorm fängt sowohl bei Teslafahrer als auch bei andere an: Supercharger wird der neue Begriff für 60kW Langsamlader… Damit verärgert man nicht nur Teslafahrer…
Schaut man sich das ganze aus Sicht von Tesla an, dann wollen die unbedingt, dass die Supercharger besser ausgelastet werden. Denn jeder Ladevorgang bringt Geld in die Kasse. Elon Musk hat es auch angekündigt:
We created our own connector, as there was no standard back then & Tesla was only maker of long range electric cars.
It’s one fairly slim connector for both low & high power charging.
That said, we’re making our Supercharger network open to other EVs later this year.
Vergleicht man, was EnBW gerade an Neuzubau hat, dann sind die schneller mit setzen eines Schnellladerstandort wie Tesla oder Ionity Schnelllader buchstabieren können… Und wir denken nur, dass wir ein super geniales Ladenetzwerk haben. Ja, das war mal bis 2018 so, aber die Konkurrenz hat aufgeholt. Ich lade seit über einem Jahr überwiegend bei fremde Ladesäulen, weil die besser liegen als die Tesla Supercharger, weil es einfach mehr Standorte gibt. Und das Ganze funktioniert wirklich Super. Und weil unabhängige Ladenetzbetreiber so schnell sind, muss man sich vermutlich auch in 2-3 Jahre fragen ob Ionity obsolet wird? Und wieso sollen dann die Fahrzeughersteller Geld investieren in Tesla oder Ionity, wenn man das durch EnBW, Allego, Fastned und wie sie alle heißen kostenlos haben kann. Ich hab auch mal über den Ausbau von fremde Ladenetzwerke hier geschrieben.
Aus Sicht eines Elektroniker / Softwareentwickler: Erstmal muss man sagen, dass durch die Kabellänge die Supercharger gar nicht geeignet sind um fremde Hersteller dran laden zu lassen. Zumindest nicht, wenn sie 2 oder 3 Stalls damit nicht blockieren sollen… Die einen haben im Kotflügel die Buchse, die anderen vorne, die anderen hinten usw… Naja, man könnte ja längere Kabel einbauen. Dann liegen die aber auf dem Boden, werden überfahren, werden vom Asphalt aufgeschoren usw… Also braucht man ein neues Kabelsystem mit Aufrollmöglichkeiten usw… Softwaretechnisch wird das eine Herausforderung. Die Supercharger funktionieren deswegen so gut, weil sie nur einen Hersteller und 4 Modelle unterstützen müssen. Wenn Tesla es intelligent gemacht hat, dann ist die Kommunikation bei allen 4 Modellen dasselbe Steuergerät. Wenn jetzt noch etliche andere Hersteller mit etlichen anderen Modellen hinzukommen, dann muss man zaubern. Die Ladesäulen sind nicht deswegen so unzuverlässig, weil die Hersteller zu dumm sind, sondern einfach, weil jede kleine Kleinigkeit dazu führt, dass nicht geladen wird. Man will ja schließlich kein brennendes Fahrzeug mit 3 Kindern vor der Ladesäule sehen.
Nehmen wir jetzt andere Länder, wie z.B. Portugal. Dort kann man als „Ausländer“ mit einem Elektroauto nirgend wo laden. Man braucht eine lokale Ladekarte wie z.B. Mobi.E Zumindest war das vor der Pandemie so. Dort könnte Tesla für andere deren Netz öffnen und so fett abkassieren. Dann wird aber Tesla als „Abzocker“ tituliert. Wird es humane Preise haben, dann sind die Supercharger ausgelastet und man verärgert die eigene Kundschaft….
TL;DR: So richtig glücklich wird vermutlich niemand, wenn Tesla die Supercharger für fremde öffnen wird und vermutlich haben auch die Fahrzeughersteller keine Lust da groß Geld zu investieren. Ich finde die Öffnung gut, denn das wird der Elektromobilität etwas weiter helfen. Ich selbst lade trotz Free-Supercharging nur noch extrem selten an Tesla Supercharger, denn die liegen leider nicht optimal. Ich wünsche mir aber, dass die Tesla Navi endlich die fremden Schnelllader bei der Routenfindung berücksichtigt, damit man wirklich schnell und ohne Umwege vorankommt.
Ohh nein, Jetzt hat es mich auch erwischt…. Wie peinlich. Dabei behaupte ich immer Schuko laden sei so sicher…. (Sorry für die Clickbait Überschrift – das ist ja zur Zeit in Mode)
Was macht ein Elektroniker, wenn ihm Coronabedingt langweilig ist. Er opfert sein ganzes Hab und Gut und macht ein Test für die Nachwelt. Dabei scheut er keine Kosten (mindesten 12 Jahre alte no Name Schuko Steckdose, die ich im Keller gefunden habe)…
Letztes Jahr habe ich schon versucht mit meiner Pool Wärmepumpe die 19,5A zieht eine Schuko Steckdose kaputt zu machen. Dabei habe ich die günstigste genommen, die der Globus Baumarkt zu bieten hatte. Nach 50 Stunden Dauerbelastung mit 19,5A (4,5kW) habe ich aufgegeben.
Diesmal wollte ich nicht aufgeben. Ich wollte wissen, wie weit man mit Schuko gehen kann. Zumindest für das Modell, das ich bei mir im Keller gefunden habe kann ich sagen, dass die Belastung mit 28,5A (6,6kW) über 10 Stunden kein Problem ist.
Was ich auch rausbekommen habe: 3-5A Unterschied machen gar nichts aus. Man hört ja immer: auf gar keinen Fall mit 13A laden – da brennt die Bude ab. Unbedingt auf 10A runterregeln. Der Unterschied in der Temperaturzuname ist so klein, dass man hunderte Stunden laden muss um in Kritischen Bereich zu kommen. Das ist schlichtweg falsch und man kann das ganze auch berechnen, dass es Falsch ist.
Erst mit 35A (ca 8kW) konnte ich sehen, wie die Temperatur an einem Pin immer höher geworden ist. bei 70Grad angekommen habe ich den Tesla UMC angeschlossen. Nach 5 Minuten hat der Temperatursensor zuverlässig die Ladung abgebrochen. Das gleiche habe ich mit dem mitgelieferten Ladeziegel vom Hyundai Ioniq Elektro gemacht. Der hat in 3:30 Minuten abgeschaltet. Genau deswegen ist laden mit Schuko sicher. Im Fall der Fälle schaltet der Ladeziegel einfach ab. Mein Fazit ist: Laden mit Schuko ist sehr sicher. Selbst wenn die Steckdose kaputt sein sollte, dann verhindert ein vorgeschriebener Temperatursensor im Stecker, dass schlimmeres passiert. Ja, ich weiß, dass Juice Booster früher keinen Sensor hatte… Und selbst wenn dieser Temperatursensor versagen sollte. Steckdosen sind nicht brennbar ausgeführt. Die schmelzen halt nur. Mehr nicht…Ja, Schuko Steckdosen können schmelzen, wenn sie vorher schon kaputt waren. Der Sachschaden ist dann aber gering. Wenn überhaupt 100€ wenn dafür extra ein Elektriker anfahren muss. BTW: ich bin ausgebildeter Elektroniker und ich hab den Test überwacht. Es war niemals jemand in Gefahr! Hinzu kommen noch zusätzliche Maßnahmen, die das Laden an Schuko sicher macht: Spannungsüberwachung, falls die Zuleitung zu schwach ist und auch eine Sicherung. Grundsätzlich wird mit 16A abgesichert, so dass ein Experiment, wie ich es gemacht habe gar nicht möglich ist. Dazu musste ich die Sicherung gegen eine 32 Ampere austauschen. 1,5mm² Kabel ist je nach Verlegeart bis zu 20A zugelassen und das bei 30°C Umgebungstemperatur. Bei 20°C Umgebungstemperatur sind das bis zu 41% mehr! Und das ist sehr konservativ, denn meinen Test habe ich bei 35A mit 1,5mm² Kabel durchgeführt und es ist nichts passiert.
Da ich mit der Leistung meiner Pool-Wärmepumpe total unglücklich war, habe ich mir eine 32kW Wärmepumpe geholt. Was hat das jetzt mit dem Artikel zu tun? Das schreit natürlich nach einem Test.
Die neue Wärmepumpe hat eine maximale Stromaufnahme von 24A. Laut VDE darf ich das Kabel aber nur mit 22A belasten. Die Werte sind aber bei 30°C Umgebungstemperatur angegeben. Bei 25°C wären es 26,8A. Man kann es drehen und wenden wie man will. Ich bin hart an der Grenze was die VDE erlaubt. Ich kann aber auch nicht das Kabel austauschen, da es über die komplette Terasse verläuft. Bei den vorherigen Tests habe ich eine Steckdose geopfert, wenn das aber schief geht, dann habe ich einen hohen Schaden. Dann muss die komplette Seite der Terrasse geöffnet werden und ein neues Kabel verlegt werden. Als Steckdose habe ich eine gebrauchte Steckdose aus der Garage genommen, die etwa 11 Jahre im Gebrauch war. An der hat auch meine Frau über ein Jahr lang mit ihrem Hyundai Ioniq Elektro geladen.
Nach 22 Stunden musste ich den Test aufgeben, weil die Temperatur zu stark angestiegen ist. Jetzt werden die Kritiker sagen: hab ich doch gleich gesagt… Ich muss euch enttäuschen, der Pool ist zu heiß geworden. Bei 31° Pooltemperatur hab ich das Experiment abgebrochen, weil dann besteht die Gefahr, dass er kippt.
Das Kabel habe ich am Anfang Minütlich die Temperatur gemessen. Die höchste Temperatur die ich gemessen habe waren 38°C. Die maximal zulässige Betriebstemperatur von Erdkabel sind 70°C wobei das Material erst ab 110-120° anfängt weich zu werden. Insofern denke ich mal das ich auf der sicheren Seite bin. Wie warm das Kabel in der Erde geworden ist konnte ich freilich nicht messen, aber die Erde dürfte das Kabel eher noch kühlen.
Die Schuko Steckdose hat die 22 Stunden bei 24A ohne Probleme mitgemacht. Die Marke ist Unitec Serie Imola, eine Billigsteckdose vom Globus Baumarkt für ca 3-4€ Im Internet habe ich noch Restbestände gefunden.
Fazit
Laden mit Schuko ist sicher. Das wird durch mehrere sinnvolle Schutzvorrichtungen gewährleistet. Natürlich kann durch ein Kabelbruch, falsche Verdrahtung, schlechten Kontakt in einer Abzweigdose oder sogar schlecht verdrahteten Sicherungskasten dennoch was passieren. Dann wäre aber auch was passiert, wenn man dort einen Rasenmäher oder Heizlüfter anschließt. Die Fälle sind aber so gering, dass sie nicht mal aufgezählt werden können. Wäre das so unsicher, würde kein Fahrzeughersteller die Ladeziegel mit verkaufen, denn sie wollen sich nicht auf der Titelseite der Bildzeitung wiederfinden mit dem Story: “Elektroauto brennt Einfamilenhaus ab und tötet 3 Kinder im Schlaf…”
Grundsätzlich ist der Schukostecker auf 16A Dauerstrom ausgelegt. Das habe ich damals in meiner Ausbildung gelernt und wird auch heute noch in der Berufschule so vermittelt. Alles Andere sind Mythen des Internets.
Nun ist es soweit. Mein Tesla ist jetzt 3 Jahre alt und in der Vergangenheit habe ich meine Fahrzeuge immer nach 3 Jahre gewechselt. Ich möchte hier ganz objektiv die Vorteile und Nachteile nennen, die Kosten und ob ich wieder einen Tesla bestellen werde oder sogar schon bestellt habe.
Fahrleistung
Normalerweise fahre ich ca 25.000 – 30.000km im Jahr. Dank Corona und weil ich durch eine schwere Lungenentzündung zur Risikogruppe gehöre, bin ich im letzten Jahr sehr wenig gefahren. Geplant war eigentlich im April ein Roadtrip Deutschland – Frankreich – Spanien – Portugal – Holland – Deutschland. Aber durch Lockdown ist das ins Wasser gefallen und ich hatte Glück, dass ich alle Hotels noch stornieren konnte.
Hier sind meine Strecken mit den Tesla der letzten 3 Jahre: 3 x Italien, 1 x Kroatien und 3 mal Österreich. Langstrecke mit Tesla ist absolut problemlos möglich und auch im Winter habe ich mal an einem Tag 1126km fahren müssen.
Zu den Kosten für Strom möchte ich hier nicht tiefer eingehen. Das habe ich hier schon detailliert gemacht. Ich denke mal, da sich nicht arg viel verändert hat, werde ich nach wie vor ca 3,00€ auf 100 km brauchen. Mittlerweile habe ich eine 10kWp Photovoltaikanlage, mit der ich die Kosten der kWh auf 9 ct drücken kann, aber ich möchte hier keine Berechnungen machen und dann wird mir vorgeworfen, dass nicht jeder eine Photovoltaikanlage kaufen kann. Ich habe es mal grob nachgerechnet und komme auf ca 2,11€ auf 100km mit meiner Photovoltaikanlage.
Parkkosten
Parken ist in vielen Städten auf öffentlichen Parkplätzen kostenlos. Ich habe jetzt keine Statistik, wie viel ich gespart habe. Ich schätze, dass das vielleicht so 50€ – 100€ im Jahr sind. Ich parke aber auch selten in der Stadt. Jemand der in München Stadtmitte oft parken muss profitiert da sicherlich mehr vom kostenlosen Parken.
Servicekosten
Da der Tesla keinen regelmäßigen Service benötigt, fallen diese Kosten extrem niedrig aus.
In 3 Jahre habe ich 3 Sätze Scheibenwischer benötig. Das macht insgesamt 96€. Jetzt wird vermutlich jeder sagen: Bremsflüssigkeit muss Jährlich gewechselt werden – nein, das ist ein Relikt aus den 80er Jahren. Die Bremsflüssigkeit wird getestet und wenn sie OK ist, wird sie nicht gewechselt. Beim Wechseln können viele Fehler passieren, die gravierender wären als eine mit Wasser zugesetzte Bremsflüssigkeit. Da ich noch einen Oldtimer habe, besitze ich einen Bremsflüssigkeitstester und habe damit auch jedes Jahr diese getestet. Wer keinen hat, kann glaube ich kostenlos bei ATU die Bremsflüssigkeit testen lassen. Zusätzlich habe ich noch einen Innenraumfilter gekauft für ca 30Eur.
Hier kann man diese bestellen:
Zu den laufenden Kosten kam noch der TÜV für 56€ hinzu – die Abgasuntersuchung wurde natürlich nicht gemacht und musste ich auch nicht bezahlen. Beim TÜV wurde festgestellt, dass ich ca 20% der Bremsbelege verschlissen habe – mit anderen Worten: mit ca 350.000km müsste man bei gleicher Fahrweise die Bremsbelege wechseln. Bei meinen Verbrenner musste ich immer in den ersten 3 Jahren die Bremsenbeläge und manchmal sogar die Bremsscheiben wechseln. Elektrofahrzeuge können überwiegend durch Rekuperation bremsen. Der Tesla kann so mit 80kW verschleißfrei “bremsen”.
Zum Vergleich: Bei meinem letzten Fahrzeug haben 3 Inspetionen 1800€ gekostet und zusätzlich noch Bremsbeläge und Bremscheiben für 1100€.
Fazit der Kosten: Sowohl Stromkosten als auch Servicekosten sind deutlich günstiger als bei vergleichbare Verbrenner Fahrzeuge.
Batteriezustand
Meine Batterie ist jetzt 3 Jahre alt und hat noch weitere 5 Jahre Garantie. Aber wie sieht der Zustand tatsächlich aus? Gerade ältere Model S85er sind zum Teil sehr geplagt von hoher Degradation, langsameres Laden und geringere maximale Leistung. Das Model S75D hat eine neue Zellchemie und hat mit allen diesen Dingen überhaupt kein Problem. Von ursprünglich 385km Typical Range Reichweite bin ich heute auf 362km. Das macht ein Verlust von 23km aus oder 6%. Die Ladegeschwindigkeit bei Auslieferung war maximal 98kW. Nach einem Update wurde die Ladegeschwindigkeit auf 130kW angehoben. Auch die 4,4 Sekunden von 0-100km/h schaffe ich heute noch und unterbiete diese Zeit noch.
Zusammengefasst kann man sagen, dass sich meine Batterie in bestem Zustand befindet. Das habe ich auch mit ScanMyTesla ausgelesen und alle Werte sind bestens. Vermutlich, weil ich mich konsequent an die optimale und schonende Ladung gehalten habe.
Degradation von meinem S75D aufgezeichnet mit Teslalogger.de
Kaufe ich wieder einen neuen Tesla?
Um es kurz zu machen: Nein! Hier sind meine Gründe:
Design
Das neue Model S gibt es nur noch mit Holz als Dekor. Als ich 2018 mein Model S bestellt habe, konnte ich noch für 150€ Aufpreis Karbon bestellen. Heute gibt es Karbon nur noch, wenn man für 30.000€ Aufpreis den Plaid Antrieb mit 3 Motoren nimmt. Mir gefällt Holz überhaupt nicht.
Alle Chromleisten, Kameras, Türgriffe sind jetzt nicht mehr aus Chrom, sondern aus schwarzem Plastik. Auch das ist Geschmacksache, aber ich finde das sieht ziemlich billig aus und gefällt mir gar nicht.
Die alten Standard Felgen waren schon nicht die schönsten, aber die Neuen gefallen mir zumindest im Konfigurator gar nicht. Vielleicht muss ich die mal Live sehen.
Ladeleistung
Die Ladeleistung von einem aktuellen Model S (Stand 20.03.2021) beträgt 150kW in der Spitze und fällt stark ab. So lädt man 10%-80% in über 40 Minuten. Verglichen zur Konkurrenz (Porsche Taycan, Audi e-Tron, e-Tron GT und Lucid Air) ist das ein Oldtimer. Die können in unter 25 Minuten auf 80% laden. Der neue Hyundai Ioniq 5 soll diese Disziplin sogar in 18 Minuten schaffen. Ich kann jetzt unmöglich 100.000€ investieren um eine vergleichsweise “lahme Krücke” zu bekommen. Hier erwarte ich von Tesla eine 800V Technologie mit 15 Minuten Ladung von 10%-80%.
Es ist ja nicht so, dass Tesla es nicht könnte. In USA laden die Model S schneller. Vermutlich weil sie kein CCS Adapter haben. Grundsätzlich kann es ja Tesla. Ein Model 3 kann von 10%-80% in 22m26s laden:
Von einem Fahrzeug für 100.000€ erwarte ich, dass es Top ausgestattet ist. Leider sind viele Ausstattungen, die schon seit Jahren selbst in Fahrzeuge unter 50.000€ vorhanden sind bei Tesla nicht zu haben. z.B.
Matrix Licht / Laser Licht
Kurvenlicht
Gekühltes Handschuhfach
360° Einparkkamera
Massagesitze
Head-Up Display
usw…
Service
Ich hatte riesen Probleme mit dem Service und aktuell ist mein Model S fehlerfrei. Ob ein neuer Model S wieder etliche Probleme haben wird und ich jedes mal 400km + einen Tag Urlaub kaputt machen möchte, will ich besser nicht ausprobieren. Das Problem ist einfach, dass es zu wenig Service Center gibt und die Ersatzteilbeschaffung unzumutbar ist. Ich habe genau einen Monat auf eine neue MCU (Media Control Unit) gewartet. Wenn Tesla in Ulm ein Service Center endlich eröffnet, dann kann ich solche Experimente machen, aber jedes mal nach München-Kirchheim zu fahren ist mir einfach zu weit.
Diverses
Die neuen Teslas haben kein Free-Supercharging mehr. Das würde bei mir ca 200€ im Jahr oder etwas mehr ausmachen, da die Preise beim Supercharger erhöht wurden.
Die neuen Teslas haben die neuen UMC (Universal-Ladekabel Mobile Connector). Diese können nur noch an Haushaltssteckdosen oder mit dem Blauen Einphasigen Industrieadapter den Tesla laden. Das würde ich sehr vermissen und müsste dann auf dem freien Markt für mindestens 700€ kaufen. Was sich Tesla dabei gedacht hat…. vermutlich nichts.
Ich müsste wieder eine Scheibentönung machen lassen, da es stand heute immer noch keine getönten Scheiben bei Tesla gibt. Das würde nochmal ca 300€ kosten.
Ich müsste auch nochmal die kompletten Lautsprecher und Subwoofer umbauen. Das dauert ca 1-2 Tage und ist mit kosten verbunden.
Autopilot 4 / HW4 sollte laut Aussagen vom Autonomy Day jetzt dann kommen. Ich möchte nur zu ungern jetzt einen Tesla kaufen und 3 Monate später kommt eine neue Generation Autopilot raus, die vielleicht nicht nachgerüstet werden kann. Die Konkurrenz hat z.B. schon Spritzdüsen für Kameras, die unser Tesla gut gebrauchen könnte. So sieht der Tesla durch die Seitenkameras bei leichtem Regen:
Ich bin den Porsche Taycan probe gefahren. Es ist ein tolles Fahrzeug und technisch auf dem neuesten Stand. Leider hat er einen zu kleinen Kofferraum für meine Bedürfnisse. Ich habe einen 5 Jährigen Sohn und eine 5 Monate alte Tochter. Alleine der Kinderwagen braucht den größten Teil des Kofferraumes des Taycan. Insofern kommt er leider für meinen Zweck nicht in Frage. Der Audi e-Tron GT wird vermutlich einen gleich großen Kofferraum haben.
Ein SUV oder Kombi kommt für mich nicht in Frage. Beide Karosserieformen gefallen mir nicht. Die aktuell einzige alternative für mich wäre der Lucid Air. Da der in Europa aktuell kein Service Netz hat, werde ich den Fehler kein zweites Mal machen ein Fahrzeug zu kaufen mit sehr kleinem Service Netz. Sollte Lucidmotors einen guten Partner finden, die ihre Fahrzeuge reparieren, könnte ich mir einen Lucid Air gut vorstellen. Jaguar z.b. werden durch viele Ford Vertragshändler repariert. Das hat mit meinem Jaguar XF-S super gekappt und ich war sehr zufrieden.
Wechsel zu einem Verbrenner?
Auf gar keinen Fall. Dafür gibt es für mich keinen einzigen Grund.
Fazit
Ich werde keinen neuen Tesla bestellen und werde meinen S75D noch ein oder zwei Jahre fahren. Nach der Corona Pandemie werde ich mir vielleicht nochmal die Frage stellen – dann ist auch die 4 Jahres Gewährleistung vorbei und ich müsste für Reparaturen bezahlen und das könnte beim Model S sehr kostspielig werden. Ich hoffe, dass Tesla durch die Konkurrenz von Lucidmotors einen echten Facelift mit Zeitgemäßer Ausstattung und Ladefähigkeiten auf den Markt bringt oder die etablierten ein anständiges Modell auf die Straße bringt. Einen Jaguar XF oder Maserati Ghibli als Elektroversion könnte ich mir sehr gut vorstellen.
Wenn alles schief geht, dann werde ich vermutlich versuchen einen Model S Long Range Performance als Jahreswagen zu kaufen. Die hatten noch Carbon im Innenraum und Chrom Zierleisten / Türgriffe. Den würde ich dann 3 Jahre fahren oder bis es eine anständige Konkurrenz / Facelift gibt.
Letzten Monat haben wir zwei Digitale Meetups beim Swiss Tesla Owner Club veranstaltet wo Amund Børsand (Entwickler von ScanMyTesla) und ich beide Produkte und deren Integration vorstellen und Fragen beantworten. In der Beschreibung bei YouTube sind Sprungmarken. Fragen können auf Youtube oder auch hier gestellt werden.
Wir haben bei Jülich einen Oldtimer gefunden, den wir anschauen wollten und ggf kaufen. Das sing grob etwas mehr als 500km. Normalerweise würde ich dafür ein Hotel buchen und das ganze als Ausflug mit Sightseeing verbinden. Dank Corona haben sämtliche Hotels geschlossen und wir waren gezwungen am selben Tag wieder nachhause zu fahren. Hier sieht man schön wo wir geladen haben und wo wir zusätzlich noch eine Pause gemacht haben:
Wir hatten Außentemperaturen zwischen -7°C und 4°C mit teilweise sehr viel Schnee und vor allem Morgens um 7 Uhr war an diesem Sonntag noch gar nicht gebahnt. Wir mussten auf der Schnellstraße Richtung Ulm unter 80km/h fahren. Da haben wir uns schon gefragt, ob das alles eine gute Idee ist… Fahrer von Verbrenner denken jetzt vielleicht: Im Winter haben die Elektroautos 100km Reichweite wenn man schön brav hinterm LKW fährt. Man muss mit dicker Jacke fahren, damit die Heizung nicht zu viel Strom frisst und an der Ladesäule übernachtet man… Ganz so schlimm war es nicht. 🙂
Pausen
Wie man sehen kann, haben wir auf die 1126 km 6 mal am Tesla Supercharger nachgeladen. Das hat insgesamt 183 Minuten zusätzlich gekostet. Jetzt kommt jeder Diesel Fahrer und erzählt: Das schaffe ich mit einer einzigen Tankfüllung. Laut Spritmonitor verbraucht ein Audi A7 Diesel, der mit einem Tesla Model S vergleichbar ist durchschnittlich 8,2Liter. Als ich noch früher Diesel gefahren bin, hatte ich einen Verbrauch von 7,9 Liter…
Anyway… Der Dieselfahrer, der von morgens um 7 bis 23 Uhr nicht essen muss und auch keine Toilette braucht, der findet die 183 Minuten (Zwangs)pause als Katastrophal und für ihn wird sich ein Elektroauto niemals durchsetzen.
Normale Menschen haben ein Mittagsessen und Abendessen. Leider war dank Corona nichts offen außer McDonald’s. So haben wir in Erfstadt bei McDonald’s gegessen. Das hat wohl 47 Minuten gedauert. Und das Abendessen war in Oberhonnefeld bei der Pizzeria, die ich sehr empfehlen kann. Das hat 48 Minuten gedauert. Somit subtrahiert sich die (Zwangs)pause auf 88 Minuten. Dann waren wir noch 2 mal auf der Toilette, so dass man da auf 68 Minuten (Zwangs)pause kommt. Wenn ich ehrlich bin, dann waren alle Pausen bis auf die letzte Pause in Leonberg notwendig. Die hätte ich auch noch durchfahren können. Ich hätte aber auch nicht 28 Minuten nachladen müssen. Ich hab mir aber gedacht: Wenn der Strom schon kostenlos ist, dann lädst du ein bisschen mehr wie notwendig… Naja Schwabe halt.
Da man nicht jeden Tag 1126km fährt, kann man vermutlich die 68 Minuten verschmerzen.
Kosten
Mein Tesla hat free Supercharging. Somit hat mich die ganze fahrt 0€ gekostet. Neuere Teslas müssen fürs laden 33ct/kWh bezahlen. Ich habe wie man in der Tabelle sehen kann 242 kWh geladen. Das wären 79,86€. Die neueren Teslas verbrauchen aber ca 12% weniger, da der vordere Motor effizienter ist. Also wären das ca 70€. Vergleichen wir wieder mit den Audi A7 TDI, dann wären das für die Strecke 92,3 Liter. Bei 1,249€ / Liter Diesel sind wir dann bei 115€. Der Audi A7 Benziner verbraucht laut Spritmonitor 11,2Liter – bei 1,349€ / Liter sind das für die Strecke: 170€
Geschwindigkeit
Wie man im Screenshot sehen kann, bin ich die meiste Zeit 150km/h gefahren, wenn es erlaubt war und die Straße es zugelassen hat. Also nicht hinterm LKW bei 80km/h wie das die meisten denken. Fährt man in Urlaub, dann darf man im Ausland sowieso nicht so schnell fahren und verbraucht dann auch weniger. In Österreich ist es sogar so, dass Elektroautos bei IG-L (Immissionsschutzgesetz Luft) 130km/h fahren dürfen anstatt 100km/h!
Auf dem Rückweg habe ich ein Umweg in kauf genommen um den größten Supercharger in Deutschland und den drittgrößten Supercharger in Europa zu besuchen. Ich muss sagen, das ist echt abgefahren. 40 Ladesäulen. So geht Elektromobilität!
Mein Tesla ist jetzt 3 Jahre alt und beim Kauf war er schon nicht mehr die neueste Technologie. Ein aktueller Model S hat einen geringeren Verbrauch, größere Batterie und lädt schneller. Anstatt 3h laden würde er nur 1h22min laden müssen. Zieht man davon die Essenspausen ab, dann ist das ein super Langstreckenfahrzeug.
Mit einem Model 3 geht das ganze noch schneller, da er noch weniger verbraucht und noch schneller laden kann als ein Model S. Der Model S Plaid, der dieses Jahr noch rauskommen wird hat eine geschätzte Reichweite von mehr als 840km. Da muss man nur ein mal noch zwischenladen. Wobei man dazu sagen muss – wir hätten sowieso 2 mal eine lange Pause gebraucht zum Essen. Insofern lasse ich das nicht als Argument durchgehen. Vor allem, weil er über 130.000€ kosten wird.
Fazit
Wie man sehen kann, kann man auch mit einem Elektroauto lange Strecken ohne Probleme und ohne nennenswerten Zeitverlust schaffen. Vorbei sind die Zeiten, in dem Elektroautos nur als Zweitwagen verwendet werden können.