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Impala 64 – Umbau auf 605 Saginaw Servolenkung

Wieso habe ich meine Lenkung umgebaut?

Die original Lenkung hat leider mehrere Nachteile:

  • Sie ist indirekt. Mit anderen Worten: man dreht am Lenkrad, das bewegt ein Ventil. Bis jetzt haben sich die Räder noch nicht gedreht! Jetzt lässt das Ventil, je nachdem, wie stark man am Lenkrad gedreht hat, ein Zylinder auf oder zu gehen und erst dann, bewegen sich die Räder. Klingt erstmal nicht so schlimm, aber wenn man eine direkte Lenkung normalerweise fährt, ist das ziemlich schlimm. Angenommen, ich muss auf der Autobahn ein bisschen nach rechts Lenken, dann dreht man das Lenkrad nach rechts und es passiert (noch) nichts. Also denkt das Gehirn, dass es noch weiter nach rechts drehen muss, was aber zu viel ist, denn erst jetzt reagiert die Lenkung. Also muss man wieder ganz schnell gegenlenken (natürlich zu viel…) und man fährt Schlangenlinien. Zugegeben, irgendwann mal gewöht man sich daran, aber sch… ist es trotzdem.
  • Das Ventil und Zylinder fangen früher oder später an undicht zu werden. Bei mir so alle 5 Jahre.
  • Der Zylinder verbiegt sich bei Lowrideranwendungen früher oder später.
  • Man muss gefühlte 100 mal am Lenkrad drehen, bis man am Anschlag ist.

Wieso 605 Saginaw Servolenkung?

Surft man ein bisschen im Internet, dann liest man immer: Auf keinen Fall auf 605 Getriebe umbauen, sondern gleich auf ein 500er Getriebe. Das sei zuverlässiger und noch moderner.

Wieso habe ich mich dann doch für ein 605 Getriebe entschieden? Nun, das Getriebe wird bei Lowrideranwendungen schon seit viele Jahre erfolgreich eingesetzt. In Los Angeles, Hawaii und Miami habe ich einige Lowrider gesehen und alle hatten ein 605 Getriebe. Keiner hatte ein 500er drin.

 

Was braucht man für ein Umbau?

Erstmal vorweg: es gibt viele verschiedene Kombinationen. z.b. Kann man angeblich Teile vom 61-62er Impala verwenden. Ob das tatsächlich geht, kann ich nicht beurteilen.

Ich habe verwendet:

  • Adapterplatte “605 Conversion Bracket” für 605 umbau – gibt es auf ebay für $30-$50
  • “Pitman Arm” vom 64er Impala für Lenkung ohne Servo
  • Hydraulikschläuche für das Getriebe (kann jeder Hydraulikladen in Detuschland für paar € pressen)
  • Das 605 Getriebe
  • “Drag Link” vom 64er Impala für Lenkung ohne Servo
  • eventuell ein Rag Joint – ich hab keins gebraucht.
  • Einen Abzieher ohne geht es nicht!

das ganze findet man ziemlich einfach wenn man im Internet nach “Impala 605 Steering Conversion” sucht.

Das Getriebe kann man auch in Deutschland von einem Schlachtfahrzeug günstig bekommen:
Ich hab im Internet eine Liste gefunden mit Fahrzeuge, wo sie angeblich verwendet wurde. Ob sie vollständig ist oder fehlerhaft, weiß ich nicht. Man kann auf Jedenfall am Gehäuse die Zahl 605 ablesen!

1967 – 1976 CAMARO
1964 – 1967 MALIBU
1964 – 1973 CHEVELLE
1973 – 1976 MALIBU
1969 CHEVY II
1970 – 1976 MONTE CARLO
1964 – 1976 EL CAMINO
1970 – 1976 NOVA
1973 – 1976 LAGUNA

Man kann sie auch in USA kaufen, aber durch das hohe Gewicht, wird es eine teuere Angelegenheit. Vor allem, wird das Getriebe schon seit Zig Jahre nicht mehr gebaut, insofern bekommt man irgendwas neu lackiertes…. Aber neu mit Sicherheit nicht.

Ich würde, bevor man alles zerlegt erstmal überprüfen, ob alles zusammenpasst.

  • Passt das Rag Joint, das ihr habt auf das Getriebe?
  • Passt der Pitman Arm auf das Getriebe und an das Drag Link?
  • Passen die Hydraulikschläuche an das Getriebe und Servopumpe? Achtung, das 605 Getriebe wird in zwei Varianten gebaut: mit O-Ringe und mit gebörtelte Fittinge. Kauft ihr beides in USA, besteht 50/50 Chance, dass ihr die richtigen Schläuche bekommt 🙂
  • könnte es Platzprobleme geben mit den verwendeten Kühler?

Ausbau der alten Lenkung

Erstmal habe ich die Spurköpfe der Spurstange mit einem Abzieher aufgemacht. Ich habe aber, nachdem ich die einzelnen Spurköpfe aufgemacht habe zur Sicherheit die Muttern ein bisschen wieder reingeschraubt, damit mir das Zeug nicht um die Ohren fliegt.

Nachdem alles locker ist, die Spurstange mit Ventil und Zylinder ausbauen. Dann die Schläuche. Dann das Getriebe.

Einbau der neuen Lenkung

Das Getriebe hat 3 Umdrehungen von ganz links nach ganz rechts. Also erstmal in Mittelstellung bringen. Ganz links drehen und 1,5 Umdrehungen nach rechts drehen. Dann die Adapterplatte anschrauben. Diese dann an den Rahmen anschrauben. Bei mir waren die Schrauben zu lang und das Gewinde zu kurz. Ich hab provisorisch 5 Scheiben jeweils verwendet – Später werde ich neue Schrauben in der richtigen Länge verwenden.

Jetzt kommt mehr oder weniger gleichzeitig die Spurstange und Pitman Arm angeschraubt. Wichtig: Ausmittelung des Getriebe und Räder gerade, sonst kann es sein, dass man den Pitman Arm falsch einbaut!

Jetzt Alles Kronenmuttern mit Splinte versehen.

Jetzt muss der Schaft gekürzt werden. Wieviel, müsst ihr selber ausmessen. Ich will nicht schuld sein, wenn es bei euch nicht passt 🙂

jetzt den Schaft wieder einbauen, Schläuche anschließen, Servoflüssigkeit nachfüllen und los gehts:

Motor einschalten und schauen, ob es irgendwo sifft. Wenn ja, beheben. Jetzt müssen wir das ganze Entlüften und mit Hydraulikflüssigkeit füllen. Einer dreht langsam von links nach rechts am Lenkrad und ein zweiter füllt ggf Hydraulikflüssigkeit nach.

Woher bekomme ich die Teile her?

Ich werde von keiner der unten genannten Firmen1 gesponsert oder ähnliches.

Wichtig ist es Preise zu vergleichen um zu wissen, was jedes Teil wert ist. Man bekommt in Deutschland so gut wie alle Verschleißteile recht günstig und vor allem mit Gewährleistung und Rückgaberecht. Das Vergessen viele! Insofern muss man sich überlegen, ob es Sinn macht das benötigte Teil in USA zu bestellen oder nicht. Auch denken viele, dass man Motoren, Felgen oder ähnliches nur drüben bekommen kann – hier gibt es sie sogar mit Gewährleistung. Vor allem Felgen könnten hier wertlos sein, da denen die notwendigen Zulassungen für den deutschen / europäischen Markt fehlen…

Kleines Beispiel:

–          Keramisch beschichtete Krümmer bei KTS: 600€ / 4 Wochen Lieferzeit. Hab ich bei Ebay / USA gekauft für 80$ und war in 4 Tagen bei mir mit USPS. Mach überhaupt keinen Sinn hier in Deutschland zu kaufen…

–          Radlager bei http://www.usspeed.de 80€ Lieferzeit 1 Tag – in USA 80$ + Versand + Zoll + Einfuhrsteuer usw… macht nicht wirklich sinn, denn wenn es falsch geliefert wurde, ist das Geld weg…

Wo habe ich noch nie eingekauft und warum?
Rockauto.com – Ich weiß, dass viele dort bestellen, aber ehrlich gesagt nicht warum. Ich hab zwar oft meine Teile dort zusammengeklickt, aber oft ist es passiert, dass die Teile von verschiedenen Lagern kommen und dann ist die Versandpauschale in die Höhe geschossen. Selbst wenn ich nur ein Teil gebraucht habe, war es nicht günstiger oder besser. 400€ Versandkosten für einen Kotflügel ist nicht wirklich günstig…  Ich muss aber zugeben, dass wenn mein Englisch schlecht wäre, würde ich mit Sicherheit oft bei Rockauto.com bestellen.

Wo habe ich die Teile in Deutschland bekommen?
80% der Teile, die ich in Deutschland gekauft habe, habe ich von http://www.usspeed.de
Wieso? Sie sind super schnell (meist hat man sein zeug am nächsten Tag). Man kann mit fast allem bezahlen – außer Knöpfe… Sie sind sehr kompetent, günstig, hilfsbereit, riesen Sortiment und wenn es Probleme gibt, wird schnell eine Lösung gefunden.
KTS hat zwar die beste Homepage der Deutschen Lieferanten, aber leider sind sie oft viel teurerer als die Konkurrenz. Insofern habe ich dort nur ein paar Mal dort bestellt.
Wo habe ich meine Teile in USA bekommen?
Ich habe versucht die Teile dort zu bestellen, wo man mit USPS verschickt, da USPS recht günstig ist. Viele Teile bekommt man super günstig bei ebay.com USA und die Verkäufer lassen mit sich reden bezüglich Versandart.

Fahrzeugspezifische Spezialteile
Chromleisten, Stoßstangen oder ähnliches bekommt man meist nur bei Lieferanten, die sich auf ein oder mehrere Modelle spezialisiert haben.

Für meinen Impala habe ich oft bestellt bei:
http://www.impalas.com/

http://www.carsinc.com/

http://www.classicindustries.com/

 

Importservice?
Es gibt einige Firmen in Deutschland, die einen Importservice für Teile anbieten. Diesen Service habe ich noch nie in Anspruch genommen, da die Preise meist so hoch sind, dass es viel günstiger ist, selbst die Teile zu besorgen. 50€ Versandkosten für Teile bis 10kg o.ä. macht nicht wirklich sinn… Wie es dann mit Gewährleistung und Umtausch oder ähnliches aussieht ist eine andere Frage…  Was ich aber schon ein Paar mal gemacht habe: Ich habe bei einem deutschen Händler angefragt, ob er Teil XYZ hat. Manche haben dann gesagt: Nein, aber wir erwarten einen Container aus USA und da ist noch Platz. Wenn ich es in USA bestelle und an eine bestimme Adresse verschicke, dann bekomme ich die Teile extrem günstig. So bin ich z.b. extrem günstig an einen Edelbrock Vergaser gekommen. Ich möchte aber keine Firmen nennen, denn ich weiß nicht, ob sie sowas regelmäßig machen…

Container:
Es macht durchaus Sinn, selbst einen Container befüllen zu lassen, wenn man drüben Freunde hat, denen man vertraut. Die Versandkosten eines Kotflügel und ein Satz Felgen wären fast schon so hoch wie ein Container… Es gibt viele regionale Treffen, wo man rumfragen kann, wer was braucht und man füllt einen Container. Es gibt viele Firmen, die selbst Teile für US-Cars verkaufen. Die haben mir schon einige mal angeboten für ein paar Eur, mir Platz in ihrem Container freizuhalten, wenn Sie selbst das Teil nicht haben. Ich möchte keine Namen nennen, fragt doch selbst mal an. Die andere Möglichkeit ist wenn jemand ein Fahrzeug importiert und dann einige Teile im Kofferraum oder im Container deponiert.

eBay Global Shipping Program:
Mittlerweile bin ich ein riesen Fan vom eBay Global Shipping Program. Wieso? Weil es günstig und schnell ist. Die ganzen Transport Firmen ist zwar in ihrem Land günstig, aber wenn es dann mal wo anders hingeht, dann wird es auf einmal teuer, da sie mit Partnerfirmen arbeiten müssen. Selbst UPS, die quasi überall vertreten sind, verlangen Unsummen, weil andere es nicht günstiger machen. Ebay hat sich da was ausgedacht: in USA ist USPS sehr günstig. Dann wird es es nach Deutschland mit Flugzeug oder Schiff gebracht. Da es so schnell geht, vermute ich dass es per Flugzeug gemacht wird. In Deutschland wird einfach umverpackt oder ein Aufkleber drübergeklebt und dann per Hermes verschickt. So habe ich für ein “impala center support bearing” mit ca 1kg nur 10,18€ Versandkosten bezahlt. Zoll und Einfuhrsteuer macht ebay auch und man muss das Zeug vom Zoll nicht abholen. Leider machen da noch nicht alle Versender mit, aber man kann sie ja fragen oder bei einem anderen Händler kaufen.

Infos:
http://pages.ebay.de/help/buy/shipping-globally.html

 

Restaurierungs FAQ

Restaurierungs FAQ
Alle meine Ratschläge beziehen sich auf einer Restaurierung eines US-Cars, das recht beliebt und gängig ist. Ob das alles für ein sehr seltenes Stück oder auf deutsche Autos auch gilt, weiß ich nicht, da ich in dem Bereich keine Erfahrung habe.
Lohnt sich eine Restaurierung wirtschaftlich?
Das ist mit einem ganz klaren NEIN zu beantworten. In meinem Fahrzeug stecken über 2000 Stunden Arbeit, über 2000€ an Portokosten, ein paar tausend Eur an Zoll und Einfuhrsteuer und natürlich ein 5 Stelliger Betrag in Ersatzteile. Auf der anderen Seite darf man nicht vergessen, dass noch viel Geld in Werkzeuge geflossen ist, obwohl ich auf das Werkzeug einer Werkstatt zugreifen konnte (Sandstrahlkabine) und für Arbeiten, die ich nicht selbst machen konnte (Lackieren, aufbohren vom Motor…). Achja, die Heizung für die Garage / Halle kostet im Winter auch Geld….
Heute habe ich ein Wertgutachten in der Hand und dort steht es Schwarz auf Weiß, das ich sehr viel Geld kaputt gemacht habe. Jetzt könnte man sich fragen, hätte ich das nicht ahnen können? Doch, ich wusste von Anfang an, dass ich viel Geld und Zeit kaputt machen würde, aber ich hatte ganz genaue Vorstellungen, wie alles aussehen soll und in welcher Qualität. Ich habe ziemlich alles kompromisslos gemacht, was natürlich mehr Geld kostet. Das ist aber wenn man ein Show-Car hinstellen möchte was anderes, wie wenn man nur einen sehr gut restaurierten Oldtimer haben möchte. Die gibt es in USA wie Sand am Meer. Möchte man einfach eine Corvette im perfekten Zustand, dann sollte man sich überlegen, ob man sich diese nicht in den Staaten fertig restauriert kauft. Dort sind Löhne geringer. Die können die Ersatzteile beim nächsten Ersatzteilehändler einkaufen ohne Porto, Zoll und Einfuhrsteuer zu bezahlen.
Welche Nachteile und Risiken habe ich mit einer Restaurierung?
Das schlimmste ist die Ausdauer, Lust und Laune. Ich kenne viele Projekte die angefangen wurden mit einer guten Substanz und die mitten drin beendet wurden, weil man andere Interessen gefunden hat oder das Geld / Zeit ausgegangen ist oder oder oder… Wenn man jemand ist, der schnell und gerne aufgibt, dann lasst es sein! Ein Projekt, das in der kompletten Garage verteilt ist, ist nichts mehr wert.
Man sollte sich auch im Klaren sein, dass viele unvorhergesehene Dinge auftreten werden, die ein Projektende verschieben und noch teurerer macht. Viele können mit solchen Rückschlägen nicht umgehen.
Entweder wird das Projekt 10 Jahre dauern, man ist fertig und kann wieder von vorne anfangen. Ich kenne zwei Motoren, die 0 km gefahren sind und nach 10 Jahre Standschäden hatten, weil sie nicht liefen… Eine andere Möglichkeit ist, dann man so wie ich Vollgas gibt wie ich. d.h. 4-8 Stunden am Tag und man wird in ein oder zwei Jahre fertig, je nach Anspruch. Die Konsequenzen sind: Vernachlässigung von Freundin / Frau, Familie / Kinder, Freunde, Bekannte. Auch der Job leidet darunter, da man oft mit den Gedanken beim eigenen Projekt ist… Und vor allem: man hat 1-2 Jahre seines Lebens „verloren“. Sitzt man sowieso nur vor dem Fernseher oder ähnliches, dann ist das nicht so schlimm.
Welche Vorteile hat man, wenn man es durchhält und die Restaurierung fertig macht?

  • Man lernt sehr viel dabei, wenn man Beruflich was anderes macht. Und hat so eine Abwechslung zu seinem Beruf.
  • Man lernt einige neue Leute kennen. Das ist in meinem Fall sogar so weit gekommen, dass ich diese Freundschaften in Hawaii genutzt habe um dort zu heiraten und das Hochzeitsauto (Chevy Impala 63) ausleihen konnte. Ich habe auch überall in Amerika Freundschaften geschlossen, wo ich jederzeit herzlich willkommen bin und einige schon besucht habe. Die sind besser als jeder Reiseführer!
  • Man erntet Anerkennung und gleichzeitig auch Neid… aber das ist in Deutschland das selbe 
  • Man kann theoretisch das Fahrzeug wieder verkaufen und hat einen Teil seiner Ausgaben wieder drin, was bei vielen anderen Hobbys nicht der Fall ist.
  • Viele US Fahrzeuge steigen im Wert, so dass vielleicht sogar mal eine 0 oder ein Überschuss drin wäre, wenn man das Fahrzeug verkauft…

Impala 64 – Rollin’ till the wheels fall off….

Gestern wollte ich zu einem us-car treffen nach ebenweiler fahren. auf der fahrt ist mir ein weißwandreifen geplatzt….

13″ sind halt bischen klein für ein full-size car…

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dank adac, christoph und umut, habe ich es letztendlich doch noch zum treffen geschafft. es ist immer wieder gut, wenn man im keller noch zwei ersatzreifen hat 🙂

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