Model S85er mit kaputter Batterie bekommen in letzter Zeit reparierte 85er Batterien mit 350V – Das sind zum teil 100er Batterien aber man lässt einfach 2 Module weg.Bei 50kW / 100kW Lader haben haben die 350V Batterien große Nachteile, aber so wie es aussieht lädt eine 350V 85kWh Tesla Batterie ca 8 Minuten schneller, wenn man auf 85% lädt. Die Info ist vom Mai 2021 – kann sich aber Täglich ändern!
EDIT: Ich muss mich berichtigen. Die neuen 85er Batterien haben 8% mehr Kapazität, deswegen darf man die zwei Ladekrven nicht 1:1 nebeneinander legen. Insofern ist die “neue” 350V 85er Batterie sogar noch schneller wie im Diagramm abgelesen werden kann.
Nur um einen Vergleich zu haben: Mit einem Downgrade auf 2019.12.1.1 hat man nahezu die selbe Ladegeschwindigkeit wie die neuen 350V / 85er Akkus, aber keine Nachteile bei 50kW / 100kW Säulen.
Eine 100kW Ladesäule macht die maximale Ladeleistung bei 500V / 200A.Bei 400V ist das 80kW und ein 350V Fahrzeug ist da bei 70kW. Eigentlich noch ein bisschen weniger, den bei 10soc sind wir eher bei 300V…Car 1 ist die neue 350V Batterie, die schneller lädt und gleichzeitig 8% mehr Kapazität hat.Car 2 ist eine S85 Batterie mit aktueller Firmware Version und dessen Nachteile (künstlich verlangsamte Ladegeschwindigkeit / Degradation)Im zweiten Beispiel tritt die neue Batterie gegen eine alte s85er Batterie mit Firmware downgrade an (2019.12.1.1) das ist so ziemlich die beste Firmware die es für den 85er gibt. Keine künstliche Degradation / keine Begrenzung der Ladegeschwindigkeit. Im Prinzip so wie die 85er Mal ausgeliefert wurden.
Wieso werden 2 Module aus der 100er Batterie entnommen?
Weil die Zulassungspapiere dann nicht mehr stimmen – das Leergewicht ist dann viel zu hoch.
Weil Tesla niemanden was schenken möchte
Und weil man so mehrere Batterien “herstellen” kann.
Der Kunde soll ein neues Fahrzeug kaufen und nicht ein neues Geschenk bekommen 🙂
Ich hab versucht mich mal in die Thematik reinzuversetzen und das Ganze mal nüchtern von allen Seiten und für alle Akteure zu betrachten und bewerten.
Dazu ist wichtig zu wissen von was wir sprechen.
Wir haben aktuell (31.05.2021) 32 V3 Superchargerstandorte in Deutschland. Und ca 75 V2 Standorte. Ob die V3 Standorte überhaupt 1000V können, wissen wir nicht. Auf den Typenschildern steht zumindest, dass der Trafo es könnte. Ist das aber ein Trafo mit Mittelabgriff (2x500V) und die Stalls sind am Mittelabgriff angeschlossen, dann ist 500V das maximale… Wenn er 1000V könnte, dann wäre er für die 800V Fahrzeuge interessant. Also Taycan, e-tron gt, Ioniq 5, Lucid usw… Wenn nicht, dann sind die nur wenig interessant. Und wie hat Ove in seinem Video gesagt: “Ich möchte in der Navi nur Ionity sehen, denn die sind schnell und günstig.” Damit er oder auch andere Taycan Fahrer überhaupt einen Supercharger anfahren würden, müsste der Supercharger günstiger sein… Hmm, soll dann der Supercharger für Taycan Fahrer bei 31ct liegen und für Teslafahrer bei 37ct… Ich weiß nicht.
Die V2 Supercharger muss man sagen, sind das was sie sind: Veraltet! Damals vor 3-5 Jahren, waren sie Stand der Technik, aber heute mit dem Teilen der Ladeleistung einfach nicht mehr Stand der Technik. Wenn ich jetzt dem Rest der Autowelt die V2 Supercharger zur Verfügung stelle, dann sind die stärker ausgelastet und der Shitstorm fängt sowohl bei Teslafahrer als auch bei andere an: Supercharger wird der neue Begriff für 60kW Langsamlader… Damit verärgert man nicht nur Teslafahrer…
Schaut man sich das ganze aus Sicht von Tesla an, dann wollen die unbedingt, dass die Supercharger besser ausgelastet werden. Denn jeder Ladevorgang bringt Geld in die Kasse. Elon Musk hat es auch angekündigt:
We created our own connector, as there was no standard back then & Tesla was only maker of long range electric cars.
It’s one fairly slim connector for both low & high power charging.
That said, we’re making our Supercharger network open to other EVs later this year.
Vergleicht man, was EnBW gerade an Neuzubau hat, dann sind die schneller mit setzen eines Schnellladerstandort wie Tesla oder Ionity Schnelllader buchstabieren können… Und wir denken nur, dass wir ein super geniales Ladenetzwerk haben. Ja, das war mal bis 2018 so, aber die Konkurrenz hat aufgeholt. Ich lade seit über einem Jahr überwiegend bei fremde Ladesäulen, weil die besser liegen als die Tesla Supercharger, weil es einfach mehr Standorte gibt. Und das Ganze funktioniert wirklich Super. Und weil unabhängige Ladenetzbetreiber so schnell sind, muss man sich vermutlich auch in 2-3 Jahre fragen ob Ionity obsolet wird? Und wieso sollen dann die Fahrzeughersteller Geld investieren in Tesla oder Ionity, wenn man das durch EnBW, Allego, Fastned und wie sie alle heißen kostenlos haben kann. Ich hab auch mal über den Ausbau von fremde Ladenetzwerke hier geschrieben.
Aus Sicht eines Elektroniker / Softwareentwickler: Erstmal muss man sagen, dass durch die Kabellänge die Supercharger gar nicht geeignet sind um fremde Hersteller dran laden zu lassen. Zumindest nicht, wenn sie 2 oder 3 Stalls damit nicht blockieren sollen… Die einen haben im Kotflügel die Buchse, die anderen vorne, die anderen hinten usw… Naja, man könnte ja längere Kabel einbauen. Dann liegen die aber auf dem Boden, werden überfahren, werden vom Asphalt aufgeschoren usw… Also braucht man ein neues Kabelsystem mit Aufrollmöglichkeiten usw… Softwaretechnisch wird das eine Herausforderung. Die Supercharger funktionieren deswegen so gut, weil sie nur einen Hersteller und 4 Modelle unterstützen müssen. Wenn Tesla es intelligent gemacht hat, dann ist die Kommunikation bei allen 4 Modellen dasselbe Steuergerät. Wenn jetzt noch etliche andere Hersteller mit etlichen anderen Modellen hinzukommen, dann muss man zaubern. Die Ladesäulen sind nicht deswegen so unzuverlässig, weil die Hersteller zu dumm sind, sondern einfach, weil jede kleine Kleinigkeit dazu führt, dass nicht geladen wird. Man will ja schließlich kein brennendes Fahrzeug mit 3 Kindern vor der Ladesäule sehen.
Nehmen wir jetzt andere Länder, wie z.B. Portugal. Dort kann man als „Ausländer“ mit einem Elektroauto nirgend wo laden. Man braucht eine lokale Ladekarte wie z.B. Mobi.E Zumindest war das vor der Pandemie so. Dort könnte Tesla für andere deren Netz öffnen und so fett abkassieren. Dann wird aber Tesla als „Abzocker“ tituliert. Wird es humane Preise haben, dann sind die Supercharger ausgelastet und man verärgert die eigene Kundschaft….
TL;DR: So richtig glücklich wird vermutlich niemand, wenn Tesla die Supercharger für fremde öffnen wird und vermutlich haben auch die Fahrzeughersteller keine Lust da groß Geld zu investieren. Ich finde die Öffnung gut, denn das wird der Elektromobilität etwas weiter helfen. Ich selbst lade trotz Free-Supercharging nur noch extrem selten an Tesla Supercharger, denn die liegen leider nicht optimal. Ich wünsche mir aber, dass die Tesla Navi endlich die fremden Schnelllader bei der Routenfindung berücksichtigt, damit man wirklich schnell und ohne Umwege vorankommt.
Ohh nein, Jetzt hat es mich auch erwischt…. Wie peinlich. Dabei behaupte ich immer Schuko laden sei so sicher…. (Sorry für die Clickbait Überschrift – das ist ja zur Zeit in Mode)
Was macht ein Elektroniker, wenn ihm Coronabedingt langweilig ist. Er opfert sein ganzes Hab und Gut und macht ein Test für die Nachwelt. Dabei scheut er keine Kosten (mindesten 12 Jahre alte no Name Schuko Steckdose, die ich im Keller gefunden habe)…
Letztes Jahr habe ich schon versucht mit meiner Pool Wärmepumpe die 19,5A zieht eine Schuko Steckdose kaputt zu machen. Dabei habe ich die günstigste genommen, die der Globus Baumarkt zu bieten hatte. Nach 50 Stunden Dauerbelastung mit 19,5A (4,5kW) habe ich aufgegeben.
Diesmal wollte ich nicht aufgeben. Ich wollte wissen, wie weit man mit Schuko gehen kann. Zumindest für das Modell, das ich bei mir im Keller gefunden habe kann ich sagen, dass die Belastung mit 28,5A (6,6kW) über 10 Stunden kein Problem ist.
Was ich auch rausbekommen habe: 3-5A Unterschied machen gar nichts aus. Man hört ja immer: auf gar keinen Fall mit 13A laden – da brennt die Bude ab. Unbedingt auf 10A runterregeln. Der Unterschied in der Temperaturzuname ist so klein, dass man hunderte Stunden laden muss um in Kritischen Bereich zu kommen. Das ist schlichtweg falsch und man kann das ganze auch berechnen, dass es Falsch ist.
Erst mit 35A (ca 8kW) konnte ich sehen, wie die Temperatur an einem Pin immer höher geworden ist. bei 70Grad angekommen habe ich den Tesla UMC angeschlossen. Nach 5 Minuten hat der Temperatursensor zuverlässig die Ladung abgebrochen. Das gleiche habe ich mit dem mitgelieferten Ladeziegel vom Hyundai Ioniq Elektro gemacht. Der hat in 3:30 Minuten abgeschaltet. Genau deswegen ist laden mit Schuko sicher. Im Fall der Fälle schaltet der Ladeziegel einfach ab. Mein Fazit ist: Laden mit Schuko ist sehr sicher. Selbst wenn die Steckdose kaputt sein sollte, dann verhindert ein vorgeschriebener Temperatursensor im Stecker, dass schlimmeres passiert. Ja, ich weiß, dass Juice Booster früher keinen Sensor hatte… Und selbst wenn dieser Temperatursensor versagen sollte. Steckdosen sind nicht brennbar ausgeführt. Die schmelzen halt nur. Mehr nicht…Ja, Schuko Steckdosen können schmelzen, wenn sie vorher schon kaputt waren. Der Sachschaden ist dann aber gering. Wenn überhaupt 100€ wenn dafür extra ein Elektriker anfahren muss. BTW: ich bin ausgebildeter Elektroniker und ich hab den Test überwacht. Es war niemals jemand in Gefahr! Hinzu kommen noch zusätzliche Maßnahmen, die das Laden an Schuko sicher macht: Spannungsüberwachung, falls die Zuleitung zu schwach ist und auch eine Sicherung. Grundsätzlich wird mit 16A abgesichert, so dass ein Experiment, wie ich es gemacht habe gar nicht möglich ist. Dazu musste ich die Sicherung gegen eine 32 Ampere austauschen. 1,5mm² Kabel ist je nach Verlegeart bis zu 20A zugelassen und das bei 30°C Umgebungstemperatur. Bei 20°C Umgebungstemperatur sind das bis zu 41% mehr! Und das ist sehr konservativ, denn meinen Test habe ich bei 35A mit 1,5mm² Kabel durchgeführt und es ist nichts passiert.
Da ich mit der Leistung meiner Pool-Wärmepumpe total unglücklich war, habe ich mir eine 32kW Wärmepumpe geholt. Was hat das jetzt mit dem Artikel zu tun? Das schreit natürlich nach einem Test.
Die neue Wärmepumpe hat eine maximale Stromaufnahme von 24A. Laut VDE darf ich das Kabel aber nur mit 22A belasten. Die Werte sind aber bei 30°C Umgebungstemperatur angegeben. Bei 25°C wären es 26,8A. Man kann es drehen und wenden wie man will. Ich bin hart an der Grenze was die VDE erlaubt. Ich kann aber auch nicht das Kabel austauschen, da es über die komplette Terasse verläuft. Bei den vorherigen Tests habe ich eine Steckdose geopfert, wenn das aber schief geht, dann habe ich einen hohen Schaden. Dann muss die komplette Seite der Terrasse geöffnet werden und ein neues Kabel verlegt werden. Als Steckdose habe ich eine gebrauchte Steckdose aus der Garage genommen, die etwa 11 Jahre im Gebrauch war. An der hat auch meine Frau über ein Jahr lang mit ihrem Hyundai Ioniq Elektro geladen.
Nach 22 Stunden musste ich den Test aufgeben, weil die Temperatur zu stark angestiegen ist. Jetzt werden die Kritiker sagen: hab ich doch gleich gesagt… Ich muss euch enttäuschen, der Pool ist zu heiß geworden. Bei 31° Pooltemperatur hab ich das Experiment abgebrochen, weil dann besteht die Gefahr, dass er kippt.
Das Kabel habe ich am Anfang Minütlich die Temperatur gemessen. Die höchste Temperatur die ich gemessen habe waren 38°C. Die maximal zulässige Betriebstemperatur von Erdkabel sind 70°C wobei das Material erst ab 110-120° anfängt weich zu werden. Insofern denke ich mal das ich auf der sicheren Seite bin. Wie warm das Kabel in der Erde geworden ist konnte ich freilich nicht messen, aber die Erde dürfte das Kabel eher noch kühlen.
Die Schuko Steckdose hat die 22 Stunden bei 24A ohne Probleme mitgemacht. Die Marke ist Unitec Serie Imola, eine Billigsteckdose vom Globus Baumarkt für ca 3-4€ Im Internet habe ich noch Restbestände gefunden.
Fazit
Laden mit Schuko ist sicher. Das wird durch mehrere sinnvolle Schutzvorrichtungen gewährleistet. Natürlich kann durch ein Kabelbruch, falsche Verdrahtung, schlechten Kontakt in einer Abzweigdose oder sogar schlecht verdrahteten Sicherungskasten dennoch was passieren. Dann wäre aber auch was passiert, wenn man dort einen Rasenmäher oder Heizlüfter anschließt. Die Fälle sind aber so gering, dass sie nicht mal aufgezählt werden können. Wäre das so unsicher, würde kein Fahrzeughersteller die Ladeziegel mit verkaufen, denn sie wollen sich nicht auf der Titelseite der Bildzeitung wiederfinden mit dem Story: “Elektroauto brennt Einfamilenhaus ab und tötet 3 Kinder im Schlaf…”
Grundsätzlich ist der Schukostecker auf 16A Dauerstrom ausgelegt. Das habe ich damals in meiner Ausbildung gelernt und wird auch heute noch in der Berufschule so vermittelt. Alles Andere sind Mythen des Internets.
Nun ist es soweit. Mein Tesla ist jetzt 3 Jahre alt und in der Vergangenheit habe ich meine Fahrzeuge immer nach 3 Jahre gewechselt. Ich möchte hier ganz objektiv die Vorteile und Nachteile nennen, die Kosten und ob ich wieder einen Tesla bestellen werde oder sogar schon bestellt habe.
Fahrleistung
Normalerweise fahre ich ca 25.000 – 30.000km im Jahr. Dank Corona und weil ich durch eine schwere Lungenentzündung zur Risikogruppe gehöre, bin ich im letzten Jahr sehr wenig gefahren. Geplant war eigentlich im April ein Roadtrip Deutschland – Frankreich – Spanien – Portugal – Holland – Deutschland. Aber durch Lockdown ist das ins Wasser gefallen und ich hatte Glück, dass ich alle Hotels noch stornieren konnte.
Hier sind meine Strecken mit den Tesla der letzten 3 Jahre: 3 x Italien, 1 x Kroatien und 3 mal Österreich. Langstrecke mit Tesla ist absolut problemlos möglich und auch im Winter habe ich mal an einem Tag 1126km fahren müssen.
Zu den Kosten für Strom möchte ich hier nicht tiefer eingehen. Das habe ich hier schon detailliert gemacht. Ich denke mal, da sich nicht arg viel verändert hat, werde ich nach wie vor ca 3,00€ auf 100 km brauchen. Mittlerweile habe ich eine 10kWp Photovoltaikanlage, mit der ich die Kosten der kWh auf 9 ct drücken kann, aber ich möchte hier keine Berechnungen machen und dann wird mir vorgeworfen, dass nicht jeder eine Photovoltaikanlage kaufen kann. Ich habe es mal grob nachgerechnet und komme auf ca 2,11€ auf 100km mit meiner Photovoltaikanlage.
Parkkosten
Parken ist in vielen Städten auf öffentlichen Parkplätzen kostenlos. Ich habe jetzt keine Statistik, wie viel ich gespart habe. Ich schätze, dass das vielleicht so 50€ – 100€ im Jahr sind. Ich parke aber auch selten in der Stadt. Jemand der in München Stadtmitte oft parken muss profitiert da sicherlich mehr vom kostenlosen Parken.
Servicekosten
Da der Tesla keinen regelmäßigen Service benötigt, fallen diese Kosten extrem niedrig aus.
In 3 Jahre habe ich 3 Sätze Scheibenwischer benötig. Das macht insgesamt 96€. Jetzt wird vermutlich jeder sagen: Bremsflüssigkeit muss Jährlich gewechselt werden – nein, das ist ein Relikt aus den 80er Jahren. Die Bremsflüssigkeit wird getestet und wenn sie OK ist, wird sie nicht gewechselt. Beim Wechseln können viele Fehler passieren, die gravierender wären als eine mit Wasser zugesetzte Bremsflüssigkeit. Da ich noch einen Oldtimer habe, besitze ich einen Bremsflüssigkeitstester und habe damit auch jedes Jahr diese getestet. Wer keinen hat, kann glaube ich kostenlos bei ATU die Bremsflüssigkeit testen lassen. Zusätzlich habe ich noch einen Innenraumfilter gekauft für ca 30Eur.
Hier kann man diese bestellen:
Zu den laufenden Kosten kam noch der TÜV für 56€ hinzu – die Abgasuntersuchung wurde natürlich nicht gemacht und musste ich auch nicht bezahlen. Beim TÜV wurde festgestellt, dass ich ca 20% der Bremsbelege verschlissen habe – mit anderen Worten: mit ca 350.000km müsste man bei gleicher Fahrweise die Bremsbelege wechseln. Bei meinen Verbrenner musste ich immer in den ersten 3 Jahren die Bremsenbeläge und manchmal sogar die Bremsscheiben wechseln. Elektrofahrzeuge können überwiegend durch Rekuperation bremsen. Der Tesla kann so mit 80kW verschleißfrei “bremsen”.
Zum Vergleich: Bei meinem letzten Fahrzeug haben 3 Inspetionen 1800€ gekostet und zusätzlich noch Bremsbeläge und Bremscheiben für 1100€.
Fazit der Kosten: Sowohl Stromkosten als auch Servicekosten sind deutlich günstiger als bei vergleichbare Verbrenner Fahrzeuge.
Batteriezustand
Meine Batterie ist jetzt 3 Jahre alt und hat noch weitere 5 Jahre Garantie. Aber wie sieht der Zustand tatsächlich aus? Gerade ältere Model S85er sind zum Teil sehr geplagt von hoher Degradation, langsameres Laden und geringere maximale Leistung. Das Model S75D hat eine neue Zellchemie und hat mit allen diesen Dingen überhaupt kein Problem. Von ursprünglich 385km Typical Range Reichweite bin ich heute auf 362km. Das macht ein Verlust von 23km aus oder 6%. Die Ladegeschwindigkeit bei Auslieferung war maximal 98kW. Nach einem Update wurde die Ladegeschwindigkeit auf 130kW angehoben. Auch die 4,4 Sekunden von 0-100km/h schaffe ich heute noch und unterbiete diese Zeit noch.
Zusammengefasst kann man sagen, dass sich meine Batterie in bestem Zustand befindet. Das habe ich auch mit ScanMyTesla ausgelesen und alle Werte sind bestens. Vermutlich, weil ich mich konsequent an die optimale und schonende Ladung gehalten habe.
Degradation von meinem S75D aufgezeichnet mit Teslalogger.de
Kaufe ich wieder einen neuen Tesla?
Um es kurz zu machen: Nein! Hier sind meine Gründe:
Design
Das neue Model S gibt es nur noch mit Holz als Dekor. Als ich 2018 mein Model S bestellt habe, konnte ich noch für 150€ Aufpreis Karbon bestellen. Heute gibt es Karbon nur noch, wenn man für 30.000€ Aufpreis den Plaid Antrieb mit 3 Motoren nimmt. Mir gefällt Holz überhaupt nicht.
Alle Chromleisten, Kameras, Türgriffe sind jetzt nicht mehr aus Chrom, sondern aus schwarzem Plastik. Auch das ist Geschmacksache, aber ich finde das sieht ziemlich billig aus und gefällt mir gar nicht.
Die alten Standard Felgen waren schon nicht die schönsten, aber die Neuen gefallen mir zumindest im Konfigurator gar nicht. Vielleicht muss ich die mal Live sehen.
Ladeleistung
Die Ladeleistung von einem aktuellen Model S (Stand 20.03.2021) beträgt 150kW in der Spitze und fällt stark ab. So lädt man 10%-80% in über 40 Minuten. Verglichen zur Konkurrenz (Porsche Taycan, Audi e-Tron, e-Tron GT und Lucid Air) ist das ein Oldtimer. Die können in unter 25 Minuten auf 80% laden. Der neue Hyundai Ioniq 5 soll diese Disziplin sogar in 18 Minuten schaffen. Ich kann jetzt unmöglich 100.000€ investieren um eine vergleichsweise “lahme Krücke” zu bekommen. Hier erwarte ich von Tesla eine 800V Technologie mit 15 Minuten Ladung von 10%-80%.
Es ist ja nicht so, dass Tesla es nicht könnte. In USA laden die Model S schneller. Vermutlich weil sie kein CCS Adapter haben. Grundsätzlich kann es ja Tesla. Ein Model 3 kann von 10%-80% in 22m26s laden:
Von einem Fahrzeug für 100.000€ erwarte ich, dass es Top ausgestattet ist. Leider sind viele Ausstattungen, die schon seit Jahren selbst in Fahrzeuge unter 50.000€ vorhanden sind bei Tesla nicht zu haben. z.B.
Matrix Licht / Laser Licht
Kurvenlicht
Gekühltes Handschuhfach
360° Einparkkamera
Massagesitze
Head-Up Display
usw…
Service
Ich hatte riesen Probleme mit dem Service und aktuell ist mein Model S fehlerfrei. Ob ein neuer Model S wieder etliche Probleme haben wird und ich jedes mal 400km + einen Tag Urlaub kaputt machen möchte, will ich besser nicht ausprobieren. Das Problem ist einfach, dass es zu wenig Service Center gibt und die Ersatzteilbeschaffung unzumutbar ist. Ich habe genau einen Monat auf eine neue MCU (Media Control Unit) gewartet. Wenn Tesla in Ulm ein Service Center endlich eröffnet, dann kann ich solche Experimente machen, aber jedes mal nach München-Kirchheim zu fahren ist mir einfach zu weit.
Diverses
Die neuen Teslas haben kein Free-Supercharging mehr. Das würde bei mir ca 200€ im Jahr oder etwas mehr ausmachen, da die Preise beim Supercharger erhöht wurden.
Die neuen Teslas haben die neuen UMC (Universal-Ladekabel Mobile Connector). Diese können nur noch an Haushaltssteckdosen oder mit dem Blauen Einphasigen Industrieadapter den Tesla laden. Das würde ich sehr vermissen und müsste dann auf dem freien Markt für mindestens 700€ kaufen. Was sich Tesla dabei gedacht hat…. vermutlich nichts.
Ich müsste wieder eine Scheibentönung machen lassen, da es stand heute immer noch keine getönten Scheiben bei Tesla gibt. Das würde nochmal ca 300€ kosten.
Ich müsste auch nochmal die kompletten Lautsprecher und Subwoofer umbauen. Das dauert ca 1-2 Tage und ist mit kosten verbunden.
Autopilot 4 / HW4 sollte laut Aussagen vom Autonomy Day jetzt dann kommen. Ich möchte nur zu ungern jetzt einen Tesla kaufen und 3 Monate später kommt eine neue Generation Autopilot raus, die vielleicht nicht nachgerüstet werden kann. Die Konkurrenz hat z.B. schon Spritzdüsen für Kameras, die unser Tesla gut gebrauchen könnte. So sieht der Tesla durch die Seitenkameras bei leichtem Regen:
Ich bin den Porsche Taycan probe gefahren. Es ist ein tolles Fahrzeug und technisch auf dem neuesten Stand. Leider hat er einen zu kleinen Kofferraum für meine Bedürfnisse. Ich habe einen 5 Jährigen Sohn und eine 5 Monate alte Tochter. Alleine der Kinderwagen braucht den größten Teil des Kofferraumes des Taycan. Insofern kommt er leider für meinen Zweck nicht in Frage. Der Audi e-Tron GT wird vermutlich einen gleich großen Kofferraum haben.
Ein SUV oder Kombi kommt für mich nicht in Frage. Beide Karosserieformen gefallen mir nicht. Die aktuell einzige alternative für mich wäre der Lucid Air. Da der in Europa aktuell kein Service Netz hat, werde ich den Fehler kein zweites Mal machen ein Fahrzeug zu kaufen mit sehr kleinem Service Netz. Sollte Lucidmotors einen guten Partner finden, die ihre Fahrzeuge reparieren, könnte ich mir einen Lucid Air gut vorstellen. Jaguar z.b. werden durch viele Ford Vertragshändler repariert. Das hat mit meinem Jaguar XF-S super gekappt und ich war sehr zufrieden.
Wechsel zu einem Verbrenner?
Auf gar keinen Fall. Dafür gibt es für mich keinen einzigen Grund.
Fazit
Ich werde keinen neuen Tesla bestellen und werde meinen S75D noch ein oder zwei Jahre fahren. Nach der Corona Pandemie werde ich mir vielleicht nochmal die Frage stellen – dann ist auch die 4 Jahres Gewährleistung vorbei und ich müsste für Reparaturen bezahlen und das könnte beim Model S sehr kostspielig werden. Ich hoffe, dass Tesla durch die Konkurrenz von Lucidmotors einen echten Facelift mit Zeitgemäßer Ausstattung und Ladefähigkeiten auf den Markt bringt oder die etablierten ein anständiges Modell auf die Straße bringt. Einen Jaguar XF oder Maserati Ghibli als Elektroversion könnte ich mir sehr gut vorstellen.
Wenn alles schief geht, dann werde ich vermutlich versuchen einen Model S Long Range Performance als Jahreswagen zu kaufen. Die hatten noch Carbon im Innenraum und Chrom Zierleisten / Türgriffe. Den würde ich dann 3 Jahre fahren oder bis es eine anständige Konkurrenz / Facelift gibt.
Letzten Monat haben wir zwei Digitale Meetups beim Swiss Tesla Owner Club veranstaltet wo Amund Børsand (Entwickler von ScanMyTesla) und ich beide Produkte und deren Integration vorstellen und Fragen beantworten. In der Beschreibung bei YouTube sind Sprungmarken. Fragen können auf Youtube oder auch hier gestellt werden.
Wir haben bei Jülich einen Oldtimer gefunden, den wir anschauen wollten und ggf kaufen. Das sing grob etwas mehr als 500km. Normalerweise würde ich dafür ein Hotel buchen und das ganze als Ausflug mit Sightseeing verbinden. Dank Corona haben sämtliche Hotels geschlossen und wir waren gezwungen am selben Tag wieder nachhause zu fahren. Hier sieht man schön wo wir geladen haben und wo wir zusätzlich noch eine Pause gemacht haben:
Wir hatten Außentemperaturen zwischen -7°C und 4°C mit teilweise sehr viel Schnee und vor allem Morgens um 7 Uhr war an diesem Sonntag noch gar nicht gebahnt. Wir mussten auf der Schnellstraße Richtung Ulm unter 80km/h fahren. Da haben wir uns schon gefragt, ob das alles eine gute Idee ist… Fahrer von Verbrenner denken jetzt vielleicht: Im Winter haben die Elektroautos 100km Reichweite wenn man schön brav hinterm LKW fährt. Man muss mit dicker Jacke fahren, damit die Heizung nicht zu viel Strom frisst und an der Ladesäule übernachtet man… Ganz so schlimm war es nicht. 🙂
Pausen
Wie man sehen kann, haben wir auf die 1126 km 6 mal am Tesla Supercharger nachgeladen. Das hat insgesamt 183 Minuten zusätzlich gekostet. Jetzt kommt jeder Diesel Fahrer und erzählt: Das schaffe ich mit einer einzigen Tankfüllung. Laut Spritmonitor verbraucht ein Audi A7 Diesel, der mit einem Tesla Model S vergleichbar ist durchschnittlich 8,2Liter. Als ich noch früher Diesel gefahren bin, hatte ich einen Verbrauch von 7,9 Liter…
Anyway… Der Dieselfahrer, der von morgens um 7 bis 23 Uhr nicht essen muss und auch keine Toilette braucht, der findet die 183 Minuten (Zwangs)pause als Katastrophal und für ihn wird sich ein Elektroauto niemals durchsetzen.
Normale Menschen haben ein Mittagsessen und Abendessen. Leider war dank Corona nichts offen außer McDonald’s. So haben wir in Erfstadt bei McDonald’s gegessen. Das hat wohl 47 Minuten gedauert. Und das Abendessen war in Oberhonnefeld bei der Pizzeria, die ich sehr empfehlen kann. Das hat 48 Minuten gedauert. Somit subtrahiert sich die (Zwangs)pause auf 88 Minuten. Dann waren wir noch 2 mal auf der Toilette, so dass man da auf 68 Minuten (Zwangs)pause kommt. Wenn ich ehrlich bin, dann waren alle Pausen bis auf die letzte Pause in Leonberg notwendig. Die hätte ich auch noch durchfahren können. Ich hätte aber auch nicht 28 Minuten nachladen müssen. Ich hab mir aber gedacht: Wenn der Strom schon kostenlos ist, dann lädst du ein bisschen mehr wie notwendig… Naja Schwabe halt.
Da man nicht jeden Tag 1126km fährt, kann man vermutlich die 68 Minuten verschmerzen.
Kosten
Mein Tesla hat free Supercharging. Somit hat mich die ganze fahrt 0€ gekostet. Neuere Teslas müssen fürs laden 33ct/kWh bezahlen. Ich habe wie man in der Tabelle sehen kann 242 kWh geladen. Das wären 79,86€. Die neueren Teslas verbrauchen aber ca 12% weniger, da der vordere Motor effizienter ist. Also wären das ca 70€. Vergleichen wir wieder mit den Audi A7 TDI, dann wären das für die Strecke 92,3 Liter. Bei 1,249€ / Liter Diesel sind wir dann bei 115€. Der Audi A7 Benziner verbraucht laut Spritmonitor 11,2Liter – bei 1,349€ / Liter sind das für die Strecke: 170€
Geschwindigkeit
Wie man im Screenshot sehen kann, bin ich die meiste Zeit 150km/h gefahren, wenn es erlaubt war und die Straße es zugelassen hat. Also nicht hinterm LKW bei 80km/h wie das die meisten denken. Fährt man in Urlaub, dann darf man im Ausland sowieso nicht so schnell fahren und verbraucht dann auch weniger. In Österreich ist es sogar so, dass Elektroautos bei IG-L (Immissionsschutzgesetz Luft) 130km/h fahren dürfen anstatt 100km/h!
Auf dem Rückweg habe ich ein Umweg in kauf genommen um den größten Supercharger in Deutschland und den drittgrößten Supercharger in Europa zu besuchen. Ich muss sagen, das ist echt abgefahren. 40 Ladesäulen. So geht Elektromobilität!
Mein Tesla ist jetzt 3 Jahre alt und beim Kauf war er schon nicht mehr die neueste Technologie. Ein aktueller Model S hat einen geringeren Verbrauch, größere Batterie und lädt schneller. Anstatt 3h laden würde er nur 1h22min laden müssen. Zieht man davon die Essenspausen ab, dann ist das ein super Langstreckenfahrzeug.
Mit einem Model 3 geht das ganze noch schneller, da er noch weniger verbraucht und noch schneller laden kann als ein Model S. Der Model S Plaid, der dieses Jahr noch rauskommen wird hat eine geschätzte Reichweite von mehr als 840km. Da muss man nur ein mal noch zwischenladen. Wobei man dazu sagen muss – wir hätten sowieso 2 mal eine lange Pause gebraucht zum Essen. Insofern lasse ich das nicht als Argument durchgehen. Vor allem, weil er über 130.000€ kosten wird.
Fazit
Wie man sehen kann, kann man auch mit einem Elektroauto lange Strecken ohne Probleme und ohne nennenswerten Zeitverlust schaffen. Vorbei sind die Zeiten, in dem Elektroautos nur als Zweitwagen verwendet werden können.
Als ich Oktober 2017 mein Tesla bestellt habe, war die einzige Möglichkeit auf Langstrecke ohne große Planung ein Elektroauto zu bewegen das Tesla Supercharger Netz. Ich habe damals noch nie erlebt, dass die Supercharger voll waren und nur ein einziges mal war eine Ladesäule (Stall) defekt. Kurz umparken und man hat eine lauffähige Säule.
Nachdem ich im März 2018 meinen Tesla geliefert bekommen habe, bin ich nach Italien gefahren und das hat komplett ohne Planung geklappt. In Italien habe ich damals probiert an einer Ladesäule zu laden. Alles nur auf Italienisch – nach 10 Minuten mit Google Translate habe ich aufgegeben. Zuhause hat man mir gesagt, dass ich es auch nicht geschafft hätte. Um die freizuschalten, hätte ich eine Enel Ladekarte aus Italien beantragen müssen. Das hat so gut geklappt, dass ich in dem Jahr nochmal nach Italien gefahren bin und das Jahr drauf nach Kroatien und nochmal nach Italien.
Rechtliches
Durch die Ladesäulenverordnung und europäischen Vorgaben der Richtlinie 2014/94/EU, wurde vieles einfacher. Standardmäßig muss jede Schnellladesäule einen CCS Stecker haben und das Laden muss ohne irgendwelche Authentifizierung möglich sein. Damit kann man heute in Italien als fremder auch genauso einfach laden wie hier in Deutschland. Somit kann man heute auch ohne einen Tesla ziemlich entspannt mit einem Elektroauto in den Urlaub fahren.
Durch diese Verordnung gab es Rechtsicherheit und Ladesäulenbetreiber mussten keine Angst haben, dass sie in eine Ladesäule investieren und ein Fahrzeughersteller bringt einen neuen Stecker auf den Markt, der nicht zur Ladesäule passt.
Ausbau
Da Elektrofahrzeuge immer beliebter wurden und Ladesäulen auch subventioniert werden, sprießen diese wie Pilze aus dem Boden. Vergleicht man den aktuellen Ausbau von Anschlüsse und Standorte, dann wurden die Supercharger Standorte Mitte 2017 überholt und in Anzahl der Anschlüsse Mitte 2019. Heute (11.2020) werden 743 Tesla Anschlüsse betrieben und 1587 CCS Anschlüsse mit mehr als 100kW Ladeleistung.
Die Tesla Supercharger sind meiner Meinung nach heutzutage überhaupt kein Grund mehr sich für einen Tesla zu entscheiden. Deswegen haben wir als Zweitwagen einen Hyundai Ioniq Elektro Premium gekauft.
Jetzt könnte man natürlich sagen: Ja, aber als Teslafahrer hat man das Supercharger Netz und noch die ganzen anderen. Ja, so könnte man durchaus Argumentieren, aber VW, Audi, Porsche und Mercedes haben Ionity. Dort können zwar Teslafahrer auch laden, aber praktisch ist das keine gute Idee, denn aktuell (11.2020) müssen Fremde Marken 0,79€ / kWh bezahlen, was mehr oder weniger Wucher ist. Ich finde das sehr schade, denn so verhindert man Elektromobilität.
Technik
Die weit verbreiteten Supercharger V2 haben einen riesen Nachteil: 2 Ladesäulen teilen sich 150kW. Sind 2 benachbarte belegt, dann erhalten beide jeweils nur ca 60kW Ladeleistung. Das ist nicht mehr Zeitgemäß. Die neuen V3 Supercharger haben diese Einschränkung nicht mehr, aber das Aufrüsten geht nur extrem schleppend voran. Aktuell (11.2020) sind nur 6 Standorte in Deutschland mit V3 Supercharger ausgerüstet obwohl der erste V3 Supercharger ende 2019 in Europa aufgestellt wurde. Gleichzeitig werden tausende Model 3 Monat für Monat verkauft und teilen sich die Infrastruktur die leider nur noch sehr langsam erweitert wird. Das führt oft dazu dass die Supercharger überlastet sind.
Wenn ich schon sehe, dass 50% der Supercharger voll sind, dann versuche ich einen Schnelllader der Konkurrenz anzufahren. Meist stehen sie in der nähe und teilen sich einen Mittelspannungstrafo, wie hier in Aichstetten.
Umwege
Da wie schon oben erwähnt Tesla nur 80 Supercharger Standorte in Deutschland (Stand 11.2020) betreibt, kommt es sehr oft zu Umwege. Hier ist ein Beispiel von letzter Woche. Da hat meine Ladung nicht gereicht um von zuhause nach Kempten und zurück zu fahren. Ich müsste laut Tesla Navi 29,4km Umweg fahren mit 24 Minuten Fahrzeit. Das Tesla Navi kann zwar fremde Ladesäulen anzeigen, berücksichtigt diese aber weder für die Navigation automatisch, noch kann man sehen ob diese belegt sind.
Auf der gleichen Strecke liegen 3 Schnelllader oder wenn man über Illertissen fährt sogar 4 Schnelllader ohne einen Umweg zu fahren.
Ich hab dann den Hypercharger von EnBW genommen am Allgäuer Tor vor Memmingen. Hat super geklappt.
Und so gibt es sehr viele Beispiele, dass man viel mehr Supercharger Standorte benötigt. Fahre ich nach München, dass muss ich in Jettingen von 76% auf 88% nachladen, weil ich es nicht zurück schaffen würde. Im hohen SOC Bereich dauern die 12% nachladen 19 Minuten. Das ist natürlich quatsch.
Verwendet man fremde Schnelllader, dann spart man sich einen Stop und insgesamt 16 Minuten.
Durch den Teslalogger habe ich einen großen Datenbestand an Ladungen und kann so sehen, mit welchem SOC die Supercharger angefahren werden. Wie man sehen kann fangen die meisten Ladungen über 15% SOC an. Das ist verschenkte Zeit und das passiert wie in meinem Fall oben beschrieben einfach, weil die Supercharger nicht für jede Fahrt perfekt liegen. Um Zeit zu Sparen auf der Strecke muss man mit unter 10% SOC ankommen, denn nur dann bekommt man die volle Ladeleistung.
Meine Letzte Supercharger Ladung war vor 8 Monaten. In der Zeit habe ich zig mal andere Schnelllader der Konkurrenz erfolgreich verwendet, weil sie einfach besser verteilt waren oder weil die Supercharger ausgelastet waren. Und das obwohl mein Fahrzeug kostenlos an Supercharger laden darf. Man hört immer wieder, wie unzuverlässig oder kompliziert die anderen Schnelladesäulen der Konkurrenz sind das kann ich nicht bestätigen. Selbst mein 5 jähriger Sohn, der noch nicht lesen kann, kann meinen Tesla laden. Wobei die Hypercharger Kabel schon recht schwer sind….
EnBW Hypercharger
Alternativlos
Fährt man allerdings mit einem nicht Tesla nach Portugal, dann wird es ziemlich dunkel. Dort funktionieren aktuell nur die heimische Mobi.E Ladekarte. Das Superchargernetz ist dort gut ausgebaut, man will aber keine riesen Umwege immer machen um nachzuladen. Also habe ich obwohl ich einen Tesla fahre für den Plan B eine Mobi.E Ladekarte kostenlos beantragt. Dank Corona, haben wir in letzter Sekunde alles abgesagt. Wir werden aber diese Reise hoffentlich 2021 oder 2022 nachholen.
Fazit
Das Tesla Superchargernetz hat ohne Zweifel bewiesen, dass Elektromobilität auch auf Langstrecke und Länderübergreifend funktionieren kann. Die Konkurrenz hat erfreulicher Weise aufgeholt und es steht uns allen ein tolles und zuverlässiges Netz zur Verfügung. Das gilt es am leben zu halten und bedarfsgerecht zu erweitern. Von Tesla wünsche ich mir eine perfekte Integration der fremden Ladesäulen mit Routing, anzeige der Auslastung, anzeige wie zuverlässig die Ladesäulen sind. usw… Die aktuelle Integration von fremden Ladesäulen ist bestenfalls mangelhaft und unvollständig. Das kann die Konkurrenz deutlich besser. Von Ionity wünsche ich mir, dass sie akzeptable Preise für alle anbieten. Vor allem, weil sie mit Steuergelder subventioniert worden sind.
Nebenbemerkung:
Obwohl mein Fahrzeug free Supercharging hat, erwarte ich von Tesla nicht, dass das Supercharger Netz erweitert wird. Das können offensichtlich andere besser und schneller. Tesla soll sich voll und ganz auf Autos herstellen und deren Service konzentrieren, denn der ist eine Katastrophe und war der Hauptgrund, wieso unser Zweitwagen kein Tesla Model 3 SR+ geworden ist, sondern ein Hyundai Ioniq Elektro Preminum.
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Edit: 01.06.2021
Man könnte denken, Tesla liest hier mit, denn seit 2 Wochen gibts genau auf den oben genannten Beispiele einen oder sogar 2 Supercharger dazwischen.
Plugin Hybride werden beworben das Beste beider Technologien mitzubringen. Super sauber und günstig auf Kurzstrecke und ohne Stundenlanges und kompliziertes Laden auf Langstrecke. Klingt wie eine Eierlegende Mollmilchsau? Verfechter der Elektroautos behaupten das schlechteste beider Technologien. Wo liegt denn jetzt die Wahrheit?
Ich werde versuchen auf unterschiedliche Nutzungsprofile einzugehen und die Vorteile und Nachteile auch aus Sicht eines ausgebildeten Elektroniker einzugehen.
Durchschnittsfahrer
Das Hauptnutzungsprofil ist natürlich der Durchschnittsfahrer mit ca 13.602 km / Jahr. Macht 37,3 km / Tag, wenn man die Wochenenden mitzählt.
Im Prinzip muss ein Plugin Hybrid also 40km / Tag schaffen um immer schön elektrisch fahren zu können. Am Wochenende oder im Urlaub, wenn man dann weitere Strecken fährt, dann verwendet man den Verbrenner und hat die oft genannten Nachteile der Elektroautos nicht (lange Ladezeiten, kurze Reichweiten). Laut Gesetz muss ein Plugin Hybrid auch mindestens 40km Reichweite nach WLTP schaffen um die Vorteile von Elektrofahrzeuge genießen zu dürfen.
Ist das jetzt nur alles Theorie oder geht das wirklich?
Ja, das geht, wenn man wirklich sehr diszipliniert ist. Als Beispiel werde ich immer den Mutsubishi Outlander PHEV nehmen, da ein Freund von mir den fährt und dann wird es nicht theoretisch sondern Realitätsnah. Leider schreibt er seine Verbräuche nicht auf, so dass ich mich auf Spritmonitor.de umschauen musste um so ein Nutzungsprofil zeigen zu können. Da muss man aber auch aufpassen, denn viele Profile auf Spritmonitor sind gefaked oder geschätzt oder was auch immer. Wenn 50kWh ein Outlander lädt, dann kann das gar nicht sein, denn die Batterie ist gar nicht so groß….
Wie man richtig schön sieht, muss er jeden Tag das Fahrzeug laden um permanent elektrisch zu fahren. Aber fährt er wirklich durchgehend elektrisch? Nein. Das sieht man erstens am Verbrauch – ein Durchschnittsverbrauch von 15,29kWh/100km schafft kein Elektro SUV. Das sieht man auch schön am 24.09.2020 – da ist er 145km gefahren und hat nur einen Durschnittsverbrauch von 5,29kWh/100km gehabt. Den größten Teil der Strecke ist er eben mit Benzin gefahren. Das sieht man dann auch indirekt in der Gesamtstatistik, dass er eben auch noch zusätzlich 2,69 Liter Benzin verbraucht hat.
Also scheint es so zu sein, dass wenn man wirklich sehr diszipliniert ist, man das Fahrzeug tatsächlich überwiegend elektrisch und damit umweltfreundlich bewegen kann. Das kann auch mein bekannter bestätigen. Also ist das doch die Eierlegende Wollmilchsau?
Naja, nicht ganz. Ein Batterie im Elektroauto hält erfahrungsgemäß ca 1000 Ladezyklen wenn man sie schont. Das ist dann beim Tesla ca. 400km * 1000 = 400.000km – Ja, es gibt auch Teslas mit 600.000km mit einer Batterie, aber die fahren hinter LKWs im Windschatten. Eine Plugin Hybrid Batterie hat aber eine durchschnittliche Reichweite von 40 km. Mal 1000 Zyklen, dann sind wir bei 40.000km und dann ist die Batterie per Definition “verschlissen” mit anderen Worten: sie hat eine Kapazität von nur noch 80% und ist “hochohmig”. Wie wirkt sich das aus? Mein Bekannter ist wie schon erwähnt täglich die Pendelstrecke elektrisch gefahren jetzt nach 80.000km sieht es aber leider so aus, dass die Batterie so schwach ist, dass er überwiegend mit Benzin fährt. So hat er sich das nicht vorgestellt. Also dachte er sich: kein Problem, ich hab ja 160.000km Garantie auf die Batterie. Liest man aber das “Kleingedruckte”, wird nur Garantiert, dass die Batterie 70% der Kapazität noch bei 160.000km hat – wie viel sie noch leistet, wird nicht garantiert. Mit anderen Worten: wenn das Fahrzeug 28km mit der Batterie schleichen kann, dann ist die Batterie kein Garantiefall. Die Konsequenz ist in seinem Fall, dass er einen erhöhten Benzinverbrauch hat, denn die Batterie ist jetzt so schwach, dass er immer öfter auf den Verbrennungsmotor umschaltet… Erschwerend kommt noch hinzu, dass das Fahrzeug jetzt eine schwache aber schwere Batterie und Elektromotor immer noch mitschleppen muss obwohl der Nutzen immer weniger wird. Damit steigt natürlich unnötig der Verbrauch.
Die Idee auf Kurzstrecke den Hybrid elektrisch zu bewegen und auf Langstrecke dann auf den Verbrenner umzuschalten funktioniert nur wenn man sehr diszipliniert täglich das Fahrzeug lädt und selbst das geht technisch nur eine gewisse Zeit lang. Danach schleppt man die schwere Batterie und Elektromotor nur noch mit und hat damit einen Mehrverbrauch.
Meine Empfehlung: Entweder einen Verbrenner kaufen oder ein Elektroauto. Viele denken, dass sie wenn sie doch mal eine lange Strecke fahren müssen zig Stunden laden müssen. Das stimmt aber nicht. Hier ist mein Erfahrungsbericht über Langstreckentauglichkeit. Fährt man wirklich nur 13.602 km im Jahr, dann hat man nicht wirklich oft Langstrecken zu fahren und dann kann man doch auch mal 20 Minuten Ladepause in Kauf nehmen.
63,6% aller Neuzulassungen sind in Deutschland Geschäftswagen. Meist sind das Vertreter Fahrzeuge, die oft große Distanzen zurücklegen müssen, so dass das gar nicht die richtige Zielgruppe ist. Da aber Plugin Hybride mit 0,5% Geldwerten Vorteil besteuert werden anstatt 1%, werden solche Fahrzeuge als Dienstwagen sehr begehrt. Die Nachteile sind dann, dass solche Fahrzeuge teurer und schwerer sind als die reinen Verbrenner. Zur Folge hat das, dass sie dann ziemlich träge sind, weil die Batterie mehr oder weniger niemals geladen wird. Hier steht meist nicht der Ökologische Grund nicht im Vordergrund, sondern einfach der Wirtschaftliche. Wer noch mehr sparen möchte könnte sich das Tesla Model 3 anschauen. Mit einem reinen Elektroauto unter 60.000€ bezahlt man nur 0,25% Geldwerten Vorteil und mit dessen Reichweite und das Tesla Supercharger Netzwerk ist man auch auf der Langstrecke schnell unterwegs.
Fazit:
Das beste aus beiden Welten kann ganz klar beneint werden. Man erkauft sich die Nachteile der beiden Welten. Man bekommt ein komplizierteres System, dass kostspieliger gewartet werden muss. Mehr Komponenten können kaputt gehen. Die Lebensdauer der Batterie entspricht technisch nicht die des Fahrzeugs. Das Fahrzeug ist schwerer und ist träger und verbraucht mehr. Aus Wirtschaftlicher Sicht macht zumindest so ein Fahrzeug in Deutschland als Geschäftswagen Sinn. Alles andere nicht. Und Achtung im Gebrauchtwagenkauf: Ein Plugin Hybrid als Geschäftswagen hat nahezu über die komplette Nutzungsdauer eine leere Batterie. Das mögen die Batterien überhaupt nicht. Hier könnten später kostspielige Reparaturen anfallen!
Tesla wird überall für seine “over the air” updates gelobt und überwiegend deswegen auch als “Tablet auf Räder” bezeichnet. Für Tablets und Smartphones ist es heutzutage gang und gäbe, dass regelmäßig Updates – zumindest eine Zeit lang kommen. So sind neue Funktionen, Bugfixes und neue Kartendaten für die Navigation ohne fahrt zum Service Center möglich. Damit bleibt das Fahrzeug immer auf dem Neuesten Stand und ist nicht schon bei der Abholung im Werk veraltet.
Nach 2,5 Jahre im Besitz eines Teslas, kann ich die Vor- und Nachteile der over the air updates aufzählen:
Positiv
Per Softwareupdate kamen einige tolle Features hinzu. Wie z.B. die Dashcam mit Bewegungserkennung (Sentry Mode). Dadurch konnten schon einige Unfälle oder auch Vandalismus aufgezeichnet und bewiesen werden. Hierzu werden von den 8 Kameras 4 aufgezeichnet.
“Navigate on Autopilot” kam auch per Update. So konnten die Teslas damit Automatisch Ab- und Auffahrten auf Autobahnen nehmen. Prinzipiell funktioniert das recht gut (Stand 09/2020), wenn auch manchmal zu schnell, zu grob oder beides…
Später kamen auch Spiele hinzu:
Automatische Scheibenwischer und ein Fernlichtassistent kamen auch per Softwareupdate hinzu, aber ob man das jetzt als Positiv werten kann, bleibt jedem selbst überlassen. Diese Features hatten zum Zeitpunkt des Release alle anderen Fahrzeughersteller in der Preisklasse serienmäßig.
Da man jederzeit die Möglichkeit hat ein Update hinterherzuschieben, wird öfters nicht ganz so gründlich getestet, wie man sich das wünschen würde. Bei Updates, wie man das früher in der Fahrzeugindustrie gemacht hat, wurde beim Ölwechsel ein update gemacht. Die mussten perfekt sein, denn die Kunden hat man so schnell nicht wieder gesehen. Navi Updates gab es nur für mehrere hunderte Eur.
In der Praxis ist das so bei Tesla, dass zum Teil sehr viele Fehler in der Software ausgerollt werden. So lies sich mal die Alarmanlage nicht mehr ausschalten – nur noch durch Reboot. Aktuell (09/2020) funktioniert die Sprachsteuerung nicht mehr. Der Web-Browser funktioniert seit einer halben Ewigkeit nicht mehr und Freisprecheinrichtung funktioniert immer nur beim zweiten Anruf. Viele Monate konnte man Spotify nur zum Spielen überreden, indem man ein Reset macht… Eine Zeit lang ging der automatische Scheibenwischer “Deep Rain” nicht..
Es ist wirklich sehr ärgerlich, wenn man ein Bug erwischt, den das tägliche Leben beeinträchtigt. Ob der Browser nicht läuft, das kann man verschmerzen, aber wenn automatische Scheibenwischer oder die Sprachsteuerung nicht funktionieren, dann ist das echt blöd. Das ist erstmal kein grundsätzliches Problem von over the air Updates. Das ist eher ein Problem von Tesla, dass nicht alle Features vor jedem Release getestet werden.
Mit automatische Updates bleibt das Fahrzeug immer aktuell, bekommt immer neue Features – so zumindest die Theorie. Nachdem ich mein Tesla ein Jahr im Besitz hatte, kam die Meldung, das es ein Update gibt mit Netflix, Youtube und mehr. Ich hab mich riesig gefreut, aber als ich das Update bekommen habe, habe ich nichts davon gesehen… Bei mir im Tesla war nicht der neueste Computer verbaut – der kam 1 Monat nach meiner Auslieferung. Wer jetzt denkt, der bekommt 15 Jahre lang Updates bis das Fahrzeug verschrottet ist, der irrt sich. Ich könnte aber aktuell die MCU2 für 2500€ upgraden und würde dann diese Features und zukünftige wieder bekommen.
Einige Monate später kam der AP3 (Autopilot Hardware) raus. Die neuen Features wie an der Ampel automatisch anhalten und Visualisierung von Ampeln, Schilder und ähnliches bekomme ich auch nicht mehr. Für 4300€ könnte ich ein upgrade von Enhanced Autopilot (EAP) auf FSD (Full Self Drive) kaufen und könnte damit auch von diesen Features profitieren. Manche Features benötigen MCU2 und FSD, so dass ich dann beides kaufen müsste. Ich könnte z.B. FSD kaufen und hätte dann zwar anhalten an Ampeln, aber diese werden im Display nicht angezeigt…
Jetzt könnte man sagen: Der Tesla bleibt ja doch immer aktuell. Man müsste nur regelmäßig ein paar Tausend Eur in die Hand nehmen… Naja, nicht ganz. Teslas mit Autopilot 1 gebaut bis ende 2016 können den Autopilot nicht upgraden – auch nicht für Geld und gute Worte.
Für 2021 ist der Autopilot 4 angekündigt. Man muss jetzt kein Hellseher sein um festzustellen, dass dann auch für heutige Fahrzeuge Schluss mit Updates sind…
Trotzdem darf man nicht vergessen, dass die Uralten Teslas mit AP1 oder vorher nicht ganz vergessen wurden. So haben sie trotzdem noch UI Updates bekommen, so dass die Oberfläche modern wirkt. Camp Mode, Dog Mode, neue Navi Software, standortbasiertes Smart Air Suspension, Easy Entry, Valet Mode, Spotify, automatisches navigieren Nachhause und zur Arbeit usw…
Wer jetzt denkt, dass man nur tolle neue Features und ein paar Bugs bekommt, der irrt sich. So wird leider per Update auch die Reichweite und Ladegeschwindigkeit verringert um die Batterie zu schonen. Tatsächlich ist das eher so, dass die defekten 85kWh Akkus von Tesla regelmäßig kaputt gegangen sind und die 8 Jahre Garantie hat Tesla dazu gezwungen die Batterie mehr zu schonen um kein Geldgrab zu öffnen…
Per update soll voll autonomes Fahren auch kommen. Versprochen wurde es für ende 2017… naja wir haben jetzt Herbst 2020 und sehr große Fortschritte sieht man da nicht. Zum Teil fährt er schlechter als früher. Wir haben mit Phantombremsungen (Bremsen ohne erklärlichen Grund) zu kämpfen. Oder Schlangenlinien fahren beim Überholen von LKWs – das ist aber seit ein paar Versionen besser geworden. Ob Tesla es jemals schafft mit der aktuellen Hardware voll Autonom zu fahren bleibt fraglich. Fakt ist, ich habe ende 2017 den Tesla bestellt und voll autonomes Fahren war mit ein Grund. Ich habe aber es nicht mitbestellt, da ich das Feature jederzeit nachbestellen könnte. Üblicherweise behalte ich meine Fahrzeuge 3 Jahre lang. Hätte ich FSD (Full Self Driving) damals für knapp 4000€ mitbestellt, hätte ich davon nichts gesehen. Deswegen gibt es in der Richtung auch schon Klagen. Tesla hat versprochen, kassiert aber nicht geliefert…
Probleme
Wie bei jedem Update, kann es sein, dass was schief geht. Im Fachjargon nennt man das “Brick” – also Ziegelstein. Wie kommt man darauf? Ist bei einem Smartphone update etwas schief gegangen, dann hat das Smartphone nicht mehr Funktionen als ein Ziegelstein…
Leider passiert das auch bei Teslas. Dann geht überhaupt nichts mehr und sie müssen abgeschleppt werden. Bei einem guten Freund von mir ist genau das passiert:
Das “Bricken” seines Teslas in Verbindung mit dem schlechten Service von Tesla ist leider eine ganz blöde Kombination und tritt leider öfters auf. Deshalb mein Tipp: niemals vor einer längeren Fahrt ein update Starten.
Früher wurden die Updates per Mobilfunk übertragen. Um Geld zu sparen, werden Updates nur noch über WLAN verteilt. Das Problem ist vermutlich, dass nicht jeder dort Parken kann, wo es guten WLAN Empfang gibt. Auch mit einem Handy als Hotspot ist es nicht ganz so einfach, da manche Updates durchaus 8GB groß sind.
Konkurrenz
Viele denken, dass Tesla der einzige Hersteller ist der over the air Updates hat.
BMW
BMW hat das auch und es kommen dort auch größere Features wie eine Dashcam per Update.
Der Polestar 2 hat als Betriebsystem Android Auto und das wird natürlich auch regelmäßig per over the air upgedatet. Hinzu kommt und das ist an Genialität kaum zu überbieten: Er hat einen App Store. So ist man nicht auf den Hersteller angewiesen, wenn man ein Feature benötigt, sondern jeder kann dort Apps anbieten. Seit viele Jahre wünschen sich Teslafahrer Zwischenpunkte in der Navigation – vergeblich. Beim Polestar 2 kann ich einfach eine andere Navi App runter laden, wenn mir die vom Hersteller nicht gefällt und hab dann meine Funktion. Vor allem, wenn der Hersteller keine Lust mehr hat für mein Fahrzeug Updates bereitzustellen, dann kann ich auf die freien Apps zugreifen.
Hyundai Ioniq Elektro
Wir besitzen neben den Tesla noch einen Hyundai Ioniq Elektro. Der hat zwar keine over the air Updates, aber er bekommt (noch) jedes Jahr beim Service ein Softwareupdate und neue Kostenlose Karten. Ob jetzt wie beim Tesla alle 3 Monate ein Update bekomme oder ein mal im Jahr, finde ich jetzt nicht unbedingt ein riesen Manko, vor allem weil ich im Tesla auch regelmäßig Updates bekomme, die keine Sichtbaren Änderungen mitbringen. Da wurden nur Bugs behoben, die sie vorher eingebaut haben 🙂
Aber unser Hyundai hat Android Auto und Apple Car Play, so dass die Apps dort laufen und auch mehrfach im Monat over the air upgedatet werden. Im Hyundai haben wir so einen Blitzerwarner, Whatsapp mit vorlesen, mehrere Navis (TomTom, Google Maps, Sygic usw…) Unterm Strich muss ich zugeben, dass mir das besser gefällt als beim Tesla.
Fazit
Over the air updates im Tesla ist Licht und Schatten gleichzeitig. Ich habe mich oft darüber geärgert aber auch etliche mal wie ein kleines Kind gefreut. Das fortschrittlichste Konzept ist es definitiv nicht. Das ist Zweifelfrei der Polestar 2.
Schaut man sich die Spezifikationen der Supercharger V2, V3 und Ionity an, dann könnte man denken, dass man jetzt in nahezu der halben Zeit laden könnte und das der Supercharger V3 deutlich schneller ist als eine Ionity Ladesäule. Supercharger V2 mit Model 3 LR: 150kW max Supercharger V3 mit Model 3 LR: 234kW max Ionity mit Model 3 LR: 194kW max.
Das ist Stand 15.07.2020 und kann sich mit neueren Firmware Versionen verbessern oder aber auch verschlechtern.
Ich habe zum Vergleich jeweils die beste Ladung der 3 Säulen rausgesucht um sie zu vergleichen. Gerade eine geringe Akkutemperatur und hohe SOC (State of Charge – Ladestand) führen zu schlechten Ladekurven.
Alle Ladekurven wurden mit den Teslalogger aufgezeichnet. Sämtliche Ladekurven kann man auf der Homepage anschauen.
Hier sind die 3 besten Ladekurven zum 15.07.2020: Supercharger V2:
Wie man sehen kann, gewinnt Ionity in jedem Ladehub. Wenn man sich die Ladekurven genau anschaut, denn bemerkt man, dass zwar der Supercharger V3 kurzzeitig schneller lädt als Ionity, aber dann sinkt die Ladegeschwindigkeit sehr schnell.
Vergleicht man jetzt die Zeiten zwischen Supercharger V2 und V3, dann wird klar, dass man keine Revolution erwarten darf. Im Unteren SOC Bereich kann man sich auf knapp 2Min Ladezeitverkürzung freuen. Schon bei 40% SOC ist die Zeitersparnis bei ca 15 Sekunden.
Fazit
Die hohe Ladegeschwindigkeit bringt bestenfalls was auf dem Papier oder in der Werbung. In der Realität ist das kaum nennenswert. Bleibt zu hoffen, dass die Hohen Ströme nicht zum vorzeitigen altern der Batterien führt. Viel besser anstatt sehr hohe kurzzeitige Ströme ist eine konstante Ladegeschwindigkeit wie beim Audi e-Tron, der seine 150kW bis zu 80% SOC laden kann: