Beim Tesla kann man die Anzeige der verbleibenden Kapazität der Batterie einstellen. Frägt man erfahrene Tesla-Fahrer, dann bekommt man oft als Antwort: “Auf Prozent umstellen. Das ist genauer!”.
Ich bin selbst so einige Zeit gefahren, weil ich ziemlich schnell gemerkt habe, dass die Anzeige in km wirklich “ungenau” ist. Aber mit der Prozentanzeige war ich auch nicht wirklich zufrieden und habe dann beides mal eine Zeit lang ausprobiert.
Durch meinen Airbagproblem kam ich in den Genuss verschiedene Tesla Fahrzeuge mit unterschiedlichen Batterien zu fahren. Ziemlich schnell kam die Frage: Mit meinem S75D habe ich für die Strecke 12% gebraucht. Wie viel Prozent brauche ich mit einem S85, S90D und einem S100D. Oder wie viel brauche ich mit einem Model 3. Ziemlich schnell war klar: Prozenteinstellung ist dafür absolut unbrauchbar – vor allem, weil ich gedacht habe, dass ich die selbe Strecke mit einem S85 weniger “Prozent” verbrauchen würde. Das war leider nicht so. Der S75 verbraucht deutlich weniger und hat Netto nicht wirklich eine kleinere Batterie.
Also habe ich auf Typical Range umgestellt. Das ist der Referenzverbrauch von Tesla. Es ist mehr oder weniger nichts anderes wie die Restkapazität dividiert durch eine Konstante. Beim M3 LR sind das Restkapazität / 0,152 und beim S75D sind das Restkapazität / 0,186. Ziemlich schnell habe ich gelernt, dass bei meiner Fahrweise 30km fahren ein Typical Range Verlust von 40km bedeutet. Je nach Felgendurchmesser hat das bei mir ziemlich gut auf andere Tesla-Fahrzeuge mit anderen Batterien funktioniert.
Für mich war also die Einstellung Typical Range auf jeden Fall besser, als Prozent. Das war zwar immer etwas Kopfrechnen, aber das klappt mittlerweile sehr gut.
Weitere Vorteile
Verliert die Batterie an Kapazität (Degradation), dann erkennt man das mit der Prozentanzeige nicht. 100% ist Voll – ob man damit weniger fahren kann wie vor 50.000km ist dann die andere Sache. Über so eine lange Zeit lernt unser Gehirn, dass man jetzt für eine Strecke, die man früher mit 17% gefahren ist, jetzt halt 20% braucht und ist auch nicht weiter tragisch. Wenn jetzt aber Tesla von heute auf Morgen per Software Update die Kapazität um 15% künstlich verringert, wie das im Juli 2019 mit sehr vielen S85er Fahrzeugen passiert ist, dann stimmt auf einmal die Prozentformel nicht mehr und im schlimmsten Fall bleibt man mit einer leeren Batterie stehen.
Für mich ist die Anzeige nach Typical Range eindeutig die bessere Wahl. Was habt ihr für eine Einstellung und wieso? Schreibt das bitte in die Kommentare.
Es gibt immer eine Verunsicherung was die optimale Ladegeschwindigkeit für zuhause ist. Viele glauben, dass je langsamer geladen wird, desto schonender ist es. Das ist so nicht richtig, denn beim Laden findet ein chemischer Prozess statt. Je länger dieser andauert, desto schlechter ist das für die Batterie. Im Winter ist sogar langsames Laden sogar indirekt schädlich für die Batterie. Sie wird bei kleinen Ladeleistungen nicht warm und eine kalte Batterie zu laden ist schädlich. Also so schnell wie möglich laden? Nein, denn beim Schnellladen wird die Batterie warm und alles über 50°C ist schlecht für die Batterie. Das schonendste ist also irgendwo in der Mitte. Durch Aufzeichnungen von Teslalogger und ScanMyTesla konnte ich beobachten, dass die Kühlmittelpumpe und Zellentemperatur bei 11kW der beste Kompromiss zwischen Zelltemperatur, Dauer der Ladung und Laufzeit der Kühlmittelpumpe ist.
Ist 11kW auch die Ladung mit dem besten Wirkungsgrad? Man muss beim Tesla wissen, dass bei der Ladung die MCU (der Computer) immer mitläuft. Der braucht für nichts tun 200W – insofern sollte die Ladung so schnell wie möglich abgeschlossen sein. Hinzu kommt, dass das Ladegerät eine Kennlinie hat und nicht überall den besten Wirkungsgrad besitzt. Damit die Bauteile des Ladegerätes am besten vor Hitze geschützt werden, wurde die Kennlinie so gewählt, dass bei der höchsten Leistung der beste Wirkungsgrad erreicht wird. Durch meinen geeichten Zähler konnte ich bei 3kW Ladeleistung ca 70% Wirkungsgrad sehen und ab 11kW – 16,5kW waren es 91% Wirkungsgrad.
Da wie schön gesagt die MCU beim Laden die ganze Zeit mitlaufen muss, kommt noch ein zusätzlicher Effekt: der Speicherchip der MCU (eMMC) wird permanent beschrieben und geht nach einer gewissen Anzahl an Schreibzyklen kaputt. Ein Austausch kostet nach der Garantie zwischen 2500€ und 3000€ bei Tesla. E Mobility Driving Solutions bietet dafür eine deutlich günstigere Reparatur an: LINK
Damit ist die Frage beantwortet: Die Optimale und schonendste Ladegeschwindigkeit für Batterie, Umwelt, MCU und Ladegerät beträgt 11kW – 16,5kW
Lade Tipps:
Hochsommer
Im Hochsommer wird die Batterie ziemlich warm, vor allem, wenn man sofort nach der Fahrt das Fahrzeug lädt. Hier ist es deutlich besser die Zeitgesteuerte Ladung einzustellen. Ich stelle dann bei mir immer 5 Stunden ein und 11kW. So kann die Batterie von alleine Abkühlen und die Kühlmittelpumpe muss nicht ständig laufen.
Winter
Im Winter kann man sehr viel Energie sparen, wenn man die Ladung so einstellt, dass sie kurz vor der Abfahrt noch nicht ganz fertig ist und vor allem, so schnell wie man laden kann. Dadurch wird die Batterie warm und muss nicht ineffizient durch die Batterieheizung warm gemacht werden. Hinzu kommt, dass die Belastung der Batterie im kalten Zustand schlecht für die Batterie ist. Und ganz wichtig: Finger weg vom Range Mode. Der schaltet die Batterieheizung ab und das ist schlecht für die Batterie!!! Der ist für den Notfall, wenn es mal knapp werden sollte das Ziel zu erreichen.
Wie Olaf in den Kommentaren schon geschrieben hat: Dieser Trick funktioniert nicht für Kurzstrecke oder nur wenig. Auf meiner 30km Fahrt jeden Morgen sieht man große Unterschiede mit der Ladung vor der Fahrt.
Photovoltaik Überschuss
Überschuss laden an Photovoltaik. Ich selbst habe eine Photovoltaikanlage und kann mit meiner Wallbox auch Überschuss laden. Das habe ich eine Zeit lang auch gemacht, bis ich durch Aufzeichnungen von Teslalogger und ScanMyTesla bemerkt habe, dass ständig die Kühlmittelpumpe an und aus geht. Ich glaube nicht, dass das gut für die Kühlmittelpumpe ist und deswegen mache ich es nicht mehr. Ich lade einfach mit 8kW – dann ist der PV Strom nicht optimal ausgenutzt, aber so habe ich ein besseres Gewissen, dass die Kühlmittelpumpe nicht anders belastet wird, wie sich das Tesla ausgedacht hat. Ich bin mir sicher, dass Tesla die Ladungen und die Kühlmittelpumpe mitloggt und im Fall der Fälle bleibt man auf die Reparaturkosten der Kühlmittelpumpe sitzen trotz Gewährleistung.
Lange Abwesenheit
Fährt man das Fahrzeug für viele Wochen nicht, dann sollte man es an Strom anschließen und auf 60%-70% Endladung einstellen. Sollte man nicht die Möglichkeit haben es an Strom angeschlossen zu lassen, dann sollte man das Fahrzeug wenn möglich mit 90% SOC abstellen und niemals auf die Tesla-App schauen. Jedes aufwecken kostet Strom und das Fahrzeug bleibt oft für mehrere Stunden wach.
Sollte dennoch das Fahrzeug unter 0% kommen und sich abschalten, dann ist das kein Weltuntergang, wie oft im Internet behauptet wird. Das Batterie Management System (BMS) hat eine sogenannte Brick-Protection, so dass die Batterie nicht kaputt geht. Ein gestohlener Tesla wurde so für viele Monate bei 0% abgestellt und es ist nichts passiert. Auch eine Degradation konnte nicht festgestellt werden.
Selbst Elon Musk sagt 90% über Nacht und unter 5% sind ok. Wir haben ja einen Brick Buffer.
Range Mode
Es hat zwar nur indirekt was mit schonendem Laden zu tun, aber ich gehe trotzdem darauf ein. Eine kalte Batterie mag keine hohen Ströme und wirkt sich auch negativ auf die Lebensdauer aus. Deswegen wird die Rekuperation und auch die Ladegeschwindigkeit bei niedrigen Temperaturen stark gedrosselt. Um die Zeitspanne der niedrigen Batterietemperatur gering zu halten, wird die Batterie beim Tesla aktiv beheizt. Dadurch kann Tesla auch eine so lange Gewährleistung anbieten. Schaltet man den Range Mode an, dann wird nicht nur die Heizleistung runter gefahren sondern auch die Batterieheizung komplett abgeschaltet. Der Verbrauch sinkt zur last der Batterie Lebensdauer. Deswegen sollte man den Range Mode nur im Notfall verwenden. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass in einer der nächsten Versionen der Range Mode entweder verschwinden wird oder unwirksamer wird. Auf Kurzstrecke spielt das keine Rolle, da die Batterieheizung nicht so schnell wirkt. Deswegen mein Tip: vor dem Losfahren mit voller Leistung laden. Dann wird die Batterie warm und der Range Mode hat dann keine Wirkung mehr, da sie nicht mehr aktiv beheizt wird.
Andere Elektroautos
Das die MCU beim Laden mitläuft und sogar altert ist eher ein Tesla Problem, so dass man das nicht auf andere Elektrofahrzeuge übertragen kann.
Den Rest kann man mehr oder weniger 1:1 auch für andere Elektroautos übernehmen. Also immer die höchstmögliche Ladegeschwindigkeit nehmen, die das Fahrzeug hergibt. Von PV-Überschussladung die Finger lassen – einsparen kann man sowieso nicht sehr viel, wenn man das mal durchrechnet. Im Winter Zeitgesteuert laden, so dass das Fahrzeug erst fertig geladen ist, wenn man losfährt.
Trotzdem kann jedes Elektrofahrzeug spezielle Probleme haben, wie die MCU beim Tesla, die dazu führt, dass eine leicht abgewandelte Ladestrategie zu etwas Bessere Werte führt. Im Groben sollten aber die Tipps passen.
Man könnte jetzt zu recht fragen: wieso baut der eine Dashcam in seinem Tesla ein, wenn der Tesla eine Dashcam Funktion hat und 3 Kameras dafür verwendet.
Die Frage ist berechtigt und das sind meine Gründe:
Die Tesla Dashcam ist unzuverlässig. Sie macht regelmäßig das Dateisystem kaputt, weil sie mitten beim Schreiben auf dem USB Stick das Auto runter fährt. Man könnte jetzt denken, dass das mit dem nächsten update behoben wird, aber darauf warte ich schon seit ein Jahr.
Es fehlen regelmäßig bis zu 10 Sekunden zwischen den Aufnahmen. Vermutlich kommt der langsame Computer mit dem Schreiben des Buffers nicht hinterher: https://youtu.be/kB1tEKKqSYk?t=11
Wenn das Fahrzeug geparkt wird, verbraucht die Tesla Dashcam 200W. Pro Tag macht das um die 20-40 km Reichweite.
Die Farben sind nicht schön und für eine Urlaubsfahrt nicht zu gebrauchen. Auch das Format ist nicht wirklich schön für eine Urlaubsfahrt.
Es fehlen Daten wie Geschwindigkeit, Geoposition und ähnliches für den Fall der Verwendung vor Gericht.
Die Bewegungserkennung im SentryMode hat durchaus Verbesserungspotential 🙂
Ich hab mich für die den iTracker mini0906 dual entschieden:
Wieso diese?
Im Test der Zeitschrift c’t war sie in nahezu allen Punkten die beste. Besser sogar als die weit verbreiteten Blackvue
Sie ist klein und unauffällig
Sie hat einen Parkmodus
Sehr gute Qualität
2 Kameras Vorne / Hinten
Preis / Leistung hervorragend
Einbau
Ich übernehme keinerlei Haftung!
Ich empfehle folgende Hilfsmittel für den Einbau:
Hinterm Spiegel befindet sich eine Abdeckung mit einem Stecker. Dort war bei mir ein “Zündplus”. Den braucht man für die Erkennung des Parkmodus. Im Parkmodus nimmt die Dashcam nicht mehr kontinuierlich auf, sondern nur bei Bewegungserkennung oder Erschütterung. Bitte unbedingt nachmessen, da ich gelesen habe, dass bei älteren Teslas eine andere Steckerbelegung verwendet wurde. Wichtig: das hat mich etliche Stunden gekostet: Zündplus ist nicht wie man denkt sofort nach abschließen des Autos auf 0V, sondern nach ein paar Minuten. Also Messgerät im Auto lassen, Auto abschließen, Schlüssel außer Reichweite bringen und nach 5 Minuten von außen nachschauen ob die Spannung auf 0V abgefallen ist.
Vor dem Spiegel ist eine Abdeckung. Dort befindet sich ein 3 Poliger Stecker. So weit mir bekannt ist, wurde der nicht geändert, aber trotzdem lieber nachmessen. Die Isolierung vorsichtig 5mm mit einem Tepichmesser wegschneiden und ein Kabel anlöten. Dort sind 12V und Masse ( GND ).
Diese dann natürlich wieder mit Isolierband schützen:
Mit der Einziehhilfe und Demontagewerkzeug kann man dann die Kabel ziemlich einfach zur gewünschten Position bringen.
Hier sind dann ein paar Videos von der Dashcam:
Fazit
Würde ich diese Dashcam nochmal einbauen? Ein ganz klares JA. Die Dashcam ist zuverlässig, verbraucht unter 3W und hat eine deutlich bessere Qualität.
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Tesla ist soweit ich weiß ist Tesla der einzige Hersteller, dessen Fahrzeuge nicht zwingend zum Service müssen ohne Ihre Gewährleistungsansprüche zu Verlieren. Diesen Schritt musste man wohl gehen um die Service Center zu entlasten. Natürlich wird der eine oder andere sagen: „Ja, aber die Bremsflüssigkeit“. Bremsflüssigkeitstauschen ist ein Relikt aus den 80er. Heutzutage ist es nahezu ausgeschlossen, dass die Bremsflüssigkeit Wasser anzieht. Alle Komponenten sind schon lange so ausgeführt, dass Wasser nicht durch diffuseren kann. Mein Oldtimer hat die Bremsflüssigkeit jetzt schon 15 Jahre drin. Ich Teste sie jedes Jahr mit einem Messgerät und der Wassergehalt ist immer noch unter 1%. Und selbst wenn da was nicht stimmen würde. Spätestens beim TÜV würde das rauskommen.
Die Realität sieht trotzdem anders aus:
Ein Elektroauto hat zwar deutlich weniger (Verschleiß-)Teile,
die kaputtgehen können, aber früher oder später muss auch mal ein Tesla in die
Werkstatt. Und hier kommen wir zum eigentlichen Problem.
Die Verkaufszahlen sind nach oben explodiert. In einige
Länder, ist sogar das Model 3 das meist verkaufte Fahrzeug. Hinzu kommt, dass
die ersten Auslieferungen nicht perfekt waren. Da fehlten Ladekabel,
Heckspoiler wurden bei Performance Modelle vergessen, Lackschäden usw…
Gleichzeitig hat man die Anzahl der Service Center nicht vergrößert.
Was das bedeutet, kann man in meinem Fall sehen.
In April hat bei mir die Airbag Leuchte angefangen zu
leuchten. Laut Tesla-Benutzerhandbuch soll ich das Auto sofort abstellen und
zum Tesla Service abschleppen lassen. Ein Anruf bei der Tesla Hotline mit 65
Minuten in der langweiligen Warteschleife, führte zu einem Termin in 2 Monate.
Nach langem diskutieren konnte ich einen Termin für Mitte Mai aushandeln.
Angekommen im Service Center, sagte man mir, dass der Termin
nur zur Diagnose sei. Man müsse schließlich Ersatzteile besorgen. Das Service
Center ist zwar nur 135km entfernt, aber dank Stuttgart 21 Baustellen, brauche
ich dafür mindestens 2-3 Stunden und das Ganze nochmal zurück… Insofern
bedeutet ein Besuch beim Service Center einen Urlaubstag weniger. Man stellte
fest, dass wohl das Airbag Steuergerät defekt sei und hat mich mit einem
Leihwagen nachhause geschickt. Ein paar Tage später konnte ich mein Fahrzeug
wieder abholen. Leider stellte sich heraus, dass die Airbag Leuchte direkt vor
dem Verlassen des Tesla Grundstücks wieder angegangen ist. Das kann schon mal
passieren. Also habe ich das Fahrzeug wieder dagelassen und bin mit dem
Leihwagen wieder nachhause. Mein Urlaubskonto ist wieder um einen Tag
geschrumpft… Ich habe eingewilligt, dass man mit meinem Tesla auch Privat
fahren darf, damit man das Fahrzeug beobachten kann.
Ein paar Tage später war mein Fahrzeug fertig und mein
Urlaubskonto hat sich auch geschmälert. Der Lenkstockhebel und ein Mantelrohr waren
vermutlich auch noch defekt.
Leider fängt jetzt die traurige Geschichte erst richtig an.
Zwei Tage später und zwei Tage vor meinem Urlaub nach Italien fing die Airbag Leuchte wieder an zu leuchten. Ich habe daraufhin eine E-Mail an das Service Center verschickt mit der bitte um Rückruf, da ich mir 60 Minuten in der Warteschleife der Hotline ersparen wollte. Nachdem ein Tag später keine Reaktion kam, habe ich dann doch die Hotline angerufen und 55 Minuten in der Warteschleife verbracht. Die konnten leider auch nur eine E-Mail an das Service Center schicken, die keine Reaktion hervorbrachte. Also bin ich ohne funktionierende Airbags nach Italien gefahren. Nach meinem Urlaub habe ich mehrere Emails und Telefonate mit der Hotline hinter mir gebracht. Ohne Reaktion. Ein Hotline Mitarbeiter gab mir den Tipp meinen Fall an ServiceHelpEU@tesla.com zu eskalieren. Auch das führe zu keiner Reaktion.
Nach Recherche in Foren und Facebook, gab man mir den Tipp Online oder per Tesla App einen Termin zu buchen. Der wäre zwar in 2 Monate, aber da ich ja schon etliche Wochen ohne funktionierende Airbags fahre, kommt es auf weitere 8 Wochen auch nicht an. Aber auch das endete in einer Sackgasse. Die App und Online führten nur zu Fehlermeldungen.
Die einzige Möglichkeit zur Kommunikation mit Tesla, die noch bleibt ist der Chat in USA. Dazu muss man auf der Homepage das Land ändern und dann kann man mit einer Person in USA chatten. Nach über einer Stunde warten, habe ich es aufgegeben.
Ich habe schließlich auf Facebook gefragt, wie um alles in der Welt ich jemand bei Tesla erreichen kann. Hinfahren kommt nicht in Frage. Erstens würde das nochmal einen Tag Urlaub kosten und zweitens würde ich ohne Termin sowieso nicht bedient werden, wenn schon ein Termin nur zur Diagnose ist und nicht zur Reparatur. Die Diskussion endete in 159 Kommentare. Viele Teslafahrer halten wohl zusammen und einige, die in der Nähe vom Service Center wohnen, haben sich angeboten rüberzufahren und die Mitarbeiter bitten mich zurückzurufen. Und man kann es kaum glauben: Am nächsten Tag hat sich ein Mitarbeiter bei mir gemeldet und wir haben für ein paar Tage später einen Termin ausgemacht. Auch dieser kostet mich mal wieder einen Urlaubstag…
Im Servicecenter wurden meine Vermutungen bestätigt:
E-Mails werden kaum noch gelesen. Bei durchschnittlich
900 E-Mails am Tag einschließlich Sonntag, kann man diese Flut kaum bewältigen.
Direkt kann man die Service Center nicht mehr
erreichen. Alle Anrufe werden umgeleitet
Termine in der App kann man nur für 60 Tage im Voraus
buchen. Danach kommt eine Fehlermeldung. Vermutlich versucht man so nicht
dringende Service-Termine zu verhindern.
Die Mitarbeiter im Service Center sind alle hoch Motiviert
und Freundlich, aber die Anzahl der verkauften Fahrzeuge passt nicht zur Anzahl
der verfügbaren Service Center.
Wenn schon E-Mails nicht mehr bearbeitet werden können, dann
sollte man einen Autoresponder einrichten und dem Kunden klarmachen, dass er
auf die E-Mail keine Reaktion erwarten soll.
In Foren und Facebook sagen schon Tesla Besitzer, dass sie
vorsorglich Termine gebucht haben, falls mal was sein sollte. So kann man das
System auch kaputt machen.
Das beste Auto der Welt (aus meiner Sicht) ist gepaart mit
den schlechtesten Service der Welt. Vergleiche ich den Service von meinen zwei
letzten Fahrzeugen (Maserati & Jaguar), dann sind da Welten dazwischen. Da
ruft man Sonntag bei der Hotline an und muss nicht in der Warteschleife
einschlafen. Am nächsten Tag bringt ein Rentner oder Azubi einen gleichwertigen
Leihwagen vor die Haustüre und nimmt das defekte Auto mit. Keine Urlaubstage
gehen verloren! Sowohl der Maserati als auch der Jaguar waren günstiger als
mein Tesla! Genau das erwarte ich und nicht weniger.
Meine Frau hat sich ein Model 3 Short Range gewünscht. Nach
meiner Erfahrung mit dem Service, wollen wir uns das nicht antun. Was wenn
beide Fahrzeuge gleichzeitig kaputt sind?
In 1,5 Jahre werde ich ein neues Fahrzeug kaufen. Wenn der Tesla Service nicht um Lichtjahre besser wird, dann werde ich mir den Porsche Taycan anschauen. Stellt sich heraus, dass das doch kein „Tesla Killer“ wird, dann werde ich wohl oder übel wieder einen Verbrenner fahren. Sowas tue ich mir nicht nochmal an.
Die ständigen Nachrichten in der Presse, dass Tesla morgen pleite ist, sind sowas von langweilig. Geld gibt’s genug auf der Welt. Man muss es sich nur holen und Elon Musk weiß, wie man Investoren ködern kann. Aber: wenn der Service nicht besser wird, wird sich das rumsprechen und das kann dann Tesla wirklich Kopf und Kragen kosten.
Wer jetzt denkt, dass das ein trauriger Einzelfall ist, der
hat sich geirrt. In Dezember habe ich festgestellt, dass im Fußraum und hinten
keine warme Luft kommt. Damals konnte man noch direkt beim Service Center
anrufen. Leider habe ich erst für März einen Service Termin bekommen. In März konnte
man den Fehler nicht reproduzieren, so dass der Fehler vermutlich immer noch
vorhanden ist. Mein 3-Jähriger Sohn ist dann immer in Wolldecke mitgefahren…
Eigentlich müsste ich jetzt im Hochsommer vorsorglich für
Dezember einen Service Termin ausmachen um die Heizung checken zu lassen.
Ich habe gedacht, dass 8 Wochen für den nächsten Service
Termin viel ist.
In Wien sind es heute (24.07.2019) gerade ziemlich genau 5 Monate!!!
Tesla plant schon neue Service Center zu Öffnen (grau), die Frage ist wann werden sie geöffnet? Wenn sie denn mal fertig sind, wurden zwischenzeitlich wieder Zigtausend Fahrzeuge verkauft. Sind die selbst dann nicht zu wenige? Fragen über Fragen…
Zumindest sieht es so aus, als ob in Ulm ein Servicecenter geplant ist, so dass ich mir die Urlaubstage sparen könnte.
Update 26.07.2019:
Ich habe gestern das Fahrzeug abgeholt. Es wurde der Fahrerairbag ausgetauscht und wurde mehrere Tage privat von Tesla Mitarbeiter gefahren um festzustellen ob der Fehler noch auftritt.
Heute hat die Airbag Leuchte wieder geleuchtet. Bin gespannt, wann ich wieder einen Service Termin bekomme. Jetzt war es die dritte Reparatur und ich spiele mit den Gedanken das Fahrzeug zu wandeln.
Per Autoresponder kam jetzt die E-Mail, dass diese nicht mehr gelesen und bearbeitet werden. Jetzt ist es zumindest schwarz auf weiß, dass man sich E-Mails schreiben sparen kann.
Update 02.08.2019:
Jetzt ist mein Fahrzeug seit einer Woche im Service. Wie ist der aktuelle Stand? Ich kann ja weder anrufen noch eine E-Mail schreiben. Wir haben gestern überlegt, eine Woche nach Italien oder Kroatien zu fahren. Darf ich das mit dem Mietfahrzeug. Was wenn mein Fahrzeug morgen fertig ist? Muss ich es dann sofort abholen, obwohl ich im Urlaub bin? Fragen über Fragen. Bei einem “normalen” Händler, könnte ich kurz anrufen…
Update 02.08.2019 Nr.2:
Gerade habe ich auf Facebook gesehen, dass jemand bei Tesla in Stuttgart ist, wo mein Fahrzeug seit einer Woche zur 4. Airbagreparatur ist. Da ich nicht nach dem aktuellen Stand per Telefon oder E-Mail fragen kann, habe ich Martin Ulbrich gebeten, ob er jemand vom Service bitten kann mich anzurufen. Das scheint zu funktionieren. Das sind zwar sehr ungewöhnliche Methoden, aber so komme ich vielleicht an Infos, ob mein Fahrzeug bald fertig wird oder nicht. Nochmal herzlichen Dank an Martin für die Unterstützung. Wir Tesla Fahrer müssen zusammenhalten 🙂
Update 21.08.2019
Mein Auto ist immer noch im Service
Update 29.08.2019
Ich hab heute endlich mein Auto nach 6 Wochen und 1 Tag bekommen. Das Airbagproblem wurde nicht behoben. Es ist wohl ein bekannter Softwarebug. Wann und ob er behoben wird, konnte man mir nicht sagen. Fakt ist: Würde ich heute mein Auto verkaufen wollen, wäre das ein bisschen schwer mit einer Airbaglampe, die regelmäßig leuchtet. Würde ich zum Tüv müssen, würde ich keine Plakette bekommen. Wenn das ein bekannter Software Bug ist, wieso war mein Fahrzeug dann 5 mal bei der Reparatur und nur heute fällt das auf?
Really? 7 Urlaubstage kaputt gemacht. Über 6 Stunden in der Warteschleife. Etliche E-Mails für einen Softwarebug?
Meine Heizung die hinten und im Fußraum nicht warm macht ist auch normal und es konnte kein Fehler gefunden werden. Dann freue ich mich schon mal auf den Winter und verwende wieder die warme Decke für meinen Sohn.
Zum Thema Kommunikation wird es wieder ganz Lustig. Solange man einen Termin hat, wird man per SMS hin und wieder kontaktiert und man kann so auch einige Dinge klären. Ist aber der Serviceauftrag abgeschlossen und man möchte einen Abholtermin ändern und man verspätet sich oder was auch immer, dann ist dieser Kanal wieder tot.
Update 04.03.2020
Türgriff reparatur + CCS upgrade
Da mein Türgriff kaputt gegangen ist, habe ich ein Termin in der Tesla App gemacht. Bis jetzt habe ich ja nur sehr schlechte Erfahrungen gemacht mit den Service. Deswegen habe ich den Service Center von Stuttgart nach München gewechselt.
Ich muss sagen, ich bin begeistert. Ein Tesla Service Fahrzeug (sogenannte Ranger) kommen Nachhause oder in die Firma und reparieren einfache Dinge Vorort. Man muss dann nicht extra zum Service Center fahren. Die Anfahrt war kostenlos – ich weiß aber nicht ob das nach der Garantie auch so ist.
Das ganze ging schnell, zuverlässig und vor allem: Der Ranger hat nichts kaputt gemacht – das war bei mir schon mehrfach ein Problem…
Im gleichen Zug habe ich bei mir ein CCS Retrofit gemacht. Mit anderen Worten: ich kann jetzt mit meinem Tesla auch an fremde Schnellladesäulen laden. Das habe ich noch in meinem letzten Jahresbericht bemängelt.
Update 07.12.2020
Da das Service Center Stuttgart es nach 5 Reparaturversuche nicht geschafft hat das Airbag Problem zu beheben und das Fahrzeug auch noch mehrfach beschädigt hat (Endstufe, Wasserablauf, Kratzer in der Mittelkonsole) und mich auch noch belogen hat (Airbagproblem sei ein bekanntes Softwareproblem), habe ich das Servicecenter gewechselt und bin nach Kircheim / München. Dort hat man den Fehler gefunden: 4 Kontakte am Lenkstockhebel, den Service Center Stuttgart gewechselt hat waren verbogen…
Ich bin jetzt 20 Monate lang ohne funktionierende Airbags gefahren.
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Aktuelle Fahrzeuge (Stand 07.2019) haben kein kostenloses Supercharging mehr. Müssen also für das Laden am Tesla-Supercharging Netz bezahlen. Doch was ist das überhaupt Wert? Es gibt ja viele, die behaupten, dass der Wert des Fahrzeugs drastisch steigt, wenn man ein Fahrzeug mit kostenlosem Supercharging wieder verkaufen möchte. Wobei man auch aufpassen muss! Mein Fahrzeug z.B. hat kostenloses Supercharging, ist aber an den Halter gebunden. Verkaufe ich es, dann muss der neue Besitzer fürs laden bezahlen.
Durch den Teslalogger kenne ich alle meine Ladungen und kann genau sagen, was mir das gebracht hat oder nicht.
Rechnet man die Superchargerladungen zusammen, dann sind das 447,3kWh. Von meinen aktuellen knapp 40.000km habe ich leider nur 20.000km geloggt. Insofern müssen wir den Wert verdoppeln: 895kWh. Aktuell kostet in Deutschland eine kWh am Supercharger 0,33€. Also eine Ersparnis von 295€ in 40.000 km oder 15 Monate. Oder 236€ / Jahr. Die typische Lebensdauer eines Fahrzeugs in Deutschland ist 12 Jahre. Macht also 2832€ aus.
Viele Model 3 Fahrer laden gar nicht bei Tesla, denn man kann z.B. als Maingau Kunde, so wie ich es bin für 15ct/kWh (Stand 07.2019) laden und man kann mit knapp 200kW anstatt 120kW laden. Schon ist die Ersparnis nicht mehr so groß: 1289€ in 12 Jahre.
Fazit:
In meinem Fall (30.000km / Jahr) ist das kostenlose Supercharging eine nette Sache, aber mehr auch nicht. Ich könnte damit 100€-200€ pro Jahr sparen. Natürlich ist mein Fall nicht auf alle übertragbar. Ich habe eine 9% Supercharger Nutzung. Laut Teslastatistiken sind es durchschnittlich 10%.
Natürlich wird es auch spezielle Fälle geben, wie z.B. Außendienstmitarbeiter, die ausschließlich Langstrecke fahren und nur am Supercharger laden. Dann müsste man sich das ganze nochmal durchrechnen. Aber für den Otto Normalverbraucher ist das keine Gelddruckmaschine wie viele Glauben.
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Viele denken, dass Elektrofahrzeuge nur eine Übergangslösung sind und Wasserstroff-Fahrzeuge die Zukunft sind. Wieso?
Man kann in 3-5 Minuten Volltanken
Das vorhandene Tankstellennetz kann verwendet werden
Es ist Lokal emissionsfrei
Es kann CO2 Frei gefahren werden
über 600km Reichweite
Klingt verlockend, ist es aber wirklich so?
Volltanken
Die Werbung und Tests sagen, dass Wasserstoff-Fahrzeuge binnen 5 Minuten vollgetankt sind. Leider sieht die Realität ganz anders aus. Die 3 Minuten werden erreicht, wenn zuvor niemand getankt hat. Der Kompressor muss 700 Bar wieder aufbauen und das geht nicht mal eben binnen Sekunden. Deshalb werden bei Wasserstofftankstellen oft die Kapazität der Fahrzeuge pro Tag angegeben. Günstige Tankstellen um 1 Mio. € haben eine Kapazität von 40 Fahrzeuge pro Tag oder 4 Busse. Nimmt man einen Taschenrechner kommt man auf eine Wartezeit von 36 Minuten. Hat ein Bus zuvor getankt, dann beträgt die Wartezeit 360 Minuten.
Aktuell ist das Technisch machbare 200 Fahrzeuge / 20 Busse pro Tag mit Kryopumpen. So kommt man aber auch auf eine Wartezeit von 7,2 Minuten / 13 – 15 Minuten pro Tankvorgang. Zum Vergleich: Ein Porsche Taycan ist auch in 15 Minuten auf 80% aufgeladen. Teslas Supercharger V3 kann mit 250kW laden. Wie schnell das in der Praxis sein wird müssen wir abwarten.
In Kalifornien / Santa Ana konnte ich mit einigen Toyota Mirai Besitzer unterhalten. Dort bekommt man zum Fahrzeug eine Tankkarte, mit der man kostenlos Wasserstoff tanken kann. Dementsprechend viele Fahrzeuge verwenden die Wasserstoff-Tankstellen. Zwischen 6 Uhr und 23 Uhr tankt man in ca. 20-30 Minuten. Ab Mitternacht geht das in 3-5 Minuten.
Tankstellennetz
In der Bevölkerung herrscht die Meinung, dass man das vorhandene Tankstellennetz einfach auf Wasserstoff umbauen kann, so dass man innerhalb kürzester Zeit tausende Wasserstoff-Tankstellen aufsuchen kann. Man nimmt quasi einen Benzintank und füllt einfach Wasserstoff rein. Leider ist das nicht ganz so einfach. Wasserstoff ist das chemische Element mit der geringsten Atommasse und kann so durch alle Materialien diffusieren. Mit anderen Worten: Füllt man es in einem Stahltank, ist es nach einer gewissen Zeit einfach weg. Hinzu kommt, dass Wasserstoff für Fahrzeuge auf 700 Bar komprimiert wird. Da kann man dann nicht einfach ein Benzintank nehmen, der nicht auf hohe Drücke ausgelegt ist.
Fazit: Das aktuelle Tankstellennetz ist für Wasserstoff weder von Vorteil noch von Nachteil.
Emissionen
Wasserstoff kann durch Elektrolyse von Strom durch Windkraft und Photovoltaik CO2 arm hergestellt werden. Gleichzeitig eremitiert ein Wasserstoffauto nur Wasser. Im Prinzip also Perfekt. Da man aber unseren Strom nicht schönrechnen darf, müssen wir wie beim Elektroauto auch hier den Strommix nehmen. Man benötigt 55kWh Strom um 1 kg Wasserstoff herzustellen. Mit den Strommix von 2018 sind wir dann bei 55kWh x 518g CO2= 28,49kg CO2. Der Toyota Mirai verbraucht ca 1 – 1,5 kg / 100km. Also ca 30kg CO2 / 100 km. Zum Vergleich: 6 Liter Diesel verbrennen zu 15,8 kg CO2. Aktuell emittiert also ein Wasserstofffahrzeug nahezu doppelt so viel CO2 wie ein Dieselfahrzeug.
Aktuell wird Wasserstoff zu 80%-90% je nach Quelle durch Dampfreformierunghergestellt. Dazu wird Erdgas mit einem Wirkungsgrad von 60-70% in Wasserstoff umgewandelt. Sinnvoller ist es dann gleich ein Erdgasfahrzeug zu fahren, denn dann verschwendet man nicht 30-40% an Energie.
Preis
1kg Wasserstoff wird aktuell (26.09.2022) für Subventionierte 12,85€ / kg Verkauft. Somit kommt man auf ca 17€ / 100km. Einen Benziner fährt man bei 1,84€ / Liter und 6 Liter verbrauch auf 11,04€ / 100km. Ein Elektroauto fährt man dagegen mit Haushaltsstrom unter 5€, mit Elektroautostrom unter 3€ und an der PV Anlage für deutlich unter 1,50€
Das die Subventionen nicht unendlich lange gehen, sollte klar sein. Aber mit welchen kosten hat man zu rechnen?
Wie schon gesagt, benötigt man 55kWh um 1kg Wasserstoff herzustellen. Bei einem Strompreis von 0,30€ / kWh kommen wir auf 16,50€ Energiekosten pro kg Wasserstoff. Eine Tankstelle kostet ca 1 Mio Eur. Will man diese auf 20 Jahre abschreiben, dann sind das 137€ / Tag. Bei 50 Tankungen pro Tag muss man 2,25€ pro Takungen aufschlagen. Der Betreiber muss dann auch noch für Wartung / TÜV einen Aufschlag kalkulieren und er muss auch noch einen Gewinn aufschlagen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man unter 25€ / 100 km ohne Subventionen realisieren kann. Eher wird es bedeutend mehr.
Wasserstoff aus Kanada
Am 24.08.2022 wurde ein Deal mit Kanada unterschrieben mit einer Absicht ab 2025 (grüner) Wasserstoff nach Deutschland zu liefern. Werden sich dann Wasserstofffahrzeuge durchsetzen? Nein! Es wird kein Wasserstoff geliefert, denn der lässt sich nicht wirtschaftlich transportieren, sondern das Wasserstoff wird chemisch mit Stickstoff zu Ammoniak umgewandelt. Wir bekommen also Ammoniak, das würde aber niemand interessieren.
Wasserstofffahrzeuge können mit Ammoniak nichts anfangen. Die benötigen reinen Wasserstoff mit 700bar. Ammoniak wird dagegen flüssig bei 8,58 bar transportiert.
Man könnte mit einem sogenannten Ammoniak Cracker wieder Wasserstoff und Stickstoff teilen, aber das braucht auch wieder Energie. Ammoniak Brennstoffzellen gibt es zwar auch, aber die sind noch in der Forschung.
Jetzt könnte man auf die Idee kommen: Ammoniak ist flüssig (unter Druck) und hat einen gar nicht so schlechten Energiegehalt. Verbrennen wir es einfach. Tatsächlich fuhren 1943 in Belgien mangels Diesel mehrere Stadtbusse mit einem Ammoniak-Gasgemisch. Man darf halt nicht vergessen, dass Ammoniak giftig und vor allem erstickend wirkt. Hinzu kommt, dass es korrodierend wirkt. Also mal schnell Benzin gegen Ammoniak auszutauschen kann man nicht.
Fazit
Alle Vorteile gegenüber Elektrofahrzeuge sind beim genauen Hinschauen eher nachteilig. Also wird sich das Wasserstoff-Fahrzeug nicht durchsetzen? Meiner Meinung nach wird sich das Wasserstoff-Fahrzeug erst in 15-25 Jahre durchsetzen, wenn man ein paar Annahmen trifft:
Wenn wir von Atomkraft und Kohle aussteigen wollen und nicht mit Gaskraftwerke das ganze kompensieren wollen, dann müssen wir massiv in Windkraft und Photovoltaik investieren. Das wiederum führt dazu, das wir viel zu viel Strom von April bis Oktober produzieren, so dass es zum negativen Strompreis kommen wird. An Sonnenreiche Sonntagen mit viel Wind haben wir jetzt schon regelmäßig negative Strompreise. Hinzu kommt, dass wir zu wenige Pumpspeicher haben und kaum Pumpspeicher hinzugebaut werden, obwohl wir dringend so viele wie möglich brauchen für die Energiewende. Gasspeicher haben wir aber mehr als genug. Die Idee ist, den Strom mittags nicht mehr zu verschenken oder sogar Geld zu bezahlen um ihn zu “entsorgen”, sondern man produziert einfach Wasserstoff. Dann ist es auch nicht mehr so schlimm, dass ein Wasserstoff-Auto 3 mal mehr Energie braucht als ein Elektroauto. LKWs, Wohnwagen, Busse lassen sich dann mit Wasserstoff sorgenfreier fahren. Einfache PKWs werden aber aus Effizienzgründen mit Akkus betrieben. Denn Effizienz ist ein wichtiger Punkt in der Energiewende.
Wird aber Gas unsere Atomkraftwerke und Kohlekraftwerke ersetzen, was ich leider glauben muss, dann wird das Wasserstoff-Fahrzeug keine Chance auf den Markt haben. Dafür sind die laufenden Kosten viel zu hoch.
Realität
Als ich in Los Angeles war, habe ich beim Wasserstoff Tanken zugeschaut und einem Toyota Mirai Besitzer ausgefragt und hab mich auch auf Facebook mit ihm “befreundet”. Hin und wieder chatten wir auch miteinander und er erzählt mir von seinen Erfahrungen, die ich hier auch weitergeben möchte. Erstmal muss man sagen, dass das Wasserstoffnetz in Los Angeles hervorragend ist. Die sind um einiges weiter. Wieso?
Los Angeles hat mit extremen Verkehr und damit mit extremer Luftverschmutzung zu kämpfen. 14 Spuren Auf der Interstate 10 sprechen für sich. Um die Luftverschmutzung zu bekämpfen hat Kalifornien die strengsten Abgasregeln in USA. Hinzu kommt, dass saubere Fahrzeuge gefördert werden. Z.b. gibt’s bis zu 7500$ Steuererleichterungen, die Benutzung von HOV Spuren, so dass man mit einem Elektroauto deutlich schneller vorankommt. Ein Wasserstofffahrzeug ist dort als Elektroauto eingestuft, da es die Innenstadt nicht verpestet.
Aber wieso sind
Wasserstofffahrzeuge dort so beliebt? Weil sie quasi verschenkt werden.
Ein Toyota Mirai kostet im Leasing: $389 * 36 Monate + $2499= $16.503 Man erhält eine Tankkarte in Wert von $15.000 und bekommt bis zu $5000 Rabatt + $7500 Steuererleichterungen. Das Fahrzeug kostet eigentlich nichts.
Ganz ehrlich? Ich würde das Angebot sofort annehmen. Günstiger kann man kaum ein neues Auto fahren. Trotzdem möchte mein Freund so schnell wie möglich von seinem Leasing-Vertrag raus. Aber wieso? Wie oben schon erwähnt, ist es nur in der Theorie, dass man in 3 Minuten Tanken kann. Sobald die Tankstelle von mehreren Fahrzeuge oder sogar Busse hintereinander angefahren werden, braucht die Betankung länger und länger. 20-45 Minuten sind zur Rushhour keine Seltenheit. Wenn 4 Mirai’s vor einem warten, dann ist man vor 2 Stunden auf keinen Fall wieder weg. Das ist die Praxis.
Hinzu kommt, dass gerade bei der großen Abgabe von Wasserstoff der Zapfhahn eingefriert. Das Ding bleibt am Fahrzeug kleben und man muss warten, bis er wieder warm wird. In Kalifornien geht das Gott sei dank schneller als in Deutschland. Trotzdem kann das 10-20 Minuten dauern, bis man wieder den Zapfhahn entfernen kann. Ich glaube es ist jedem klar, dass man da nicht mit einem Feuerzeug versuchen sollte der Vereisung entgegenzuwirken.
Die Betreiber der Tankstellen sagen dazu:
Can you explain the frozen nozzle problem?
Hydrogen is cooled to -40°C so it can be quickly dispensed. Cold hydrogen turns moisture in the air into frost on the nozzle and receptacle. Sometimes the frost becomes ice—particularity after back-to-back fuelings—and the cold metal of the nozzle latching mechanism freezes.
WEH, the company that manufactures most nozzles, is working with automakers and station developers to engineer a solution and Air Products recently tested a new nozzle made by Walther at the UC Irvine station. Other manufacturers are starting to produce hydrogen nozzles as well. Station developers will implement fixes or new nozzles once they’ve proven to withstand freezing.
In the meantime, before you fuel give the nozzle a shake to dislodge any water that might be between the “teeth” inside the nozzle. If it does freeze to the car, don’t pour water on it or twist it back and forth to try to force it off the car. You may have to wait a few minutes for the temperature of the nozzle to warm up enough to remove it from the receptacle.
Durch die hohe Nachfrage an Wasserstoff an einer Tankstelle, kann der Gegendruck und die Temperatur auch nicht so schnell wieder angeglichen werden, so dass man auch nicht Volltanken kann. Oft ist es so, dass wenn die Tanks nahezu leer sind, man das Fahrzeug bestenfalls halb vollladen kann. Danach kämpft der Kompressor. Die meisten geben dann auf, weil man kein “tanken” mehr beobachten kann. Die Abgabe bleibt stehen, würde man aber 20 Minuten warten, dann hätte man vielleicht noch Volltanken können.
Da Wasserstofftanken zu einer Herausforderung wurde, hat man sich im Zeitalter des Internets vernetzt und es entstand eine Whatsapp Gruppe, wo man sich gegenseitig Hilft. Klingt im ersten Augenblick super. Wenn es an einer Tankstelle (Zeitweise) die oben genannte Probleme gibt, verbreitet sich das sofort und die Fahrer wissen, da brauch ich gar nicht hinfahren. Tankt jemand erfolgreich, zieht das gleich etliche andere Fahrer an und es entsteht ein neues Problem. Eine Tankstelle, die normalerweise wenig liefern musste, wird jetzt durch die Whatsappgruppe sehr stark belastet und die ganze Planung der Tankfahrzeuge geht durcheinander und so kommt es, dass regelmäßig Tankstellen ohne Wasserstoff da stehen. Am nächsten Tag werden sie zwar beliefert, aber dann geht kein Mensch mehr hin, da man ja schon weiß, dass die Tankstelle kein Wasserstoff mehr hat. Das ist ein Teufelskreis.
Das alles sind mit Sicherheit Probleme, die man früher oder später in Griff bekommt. Aber in genau den selben Problemen werden wir uns wiederfinden, wenn bei uns Wasserstofffahrzeuge zum Alltag werden. Die ersten werden sehr leiden müssen.
Als Abschluss noch: 2 Stunden warten auf tanken 🙂
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Edit 08.11.2022 – Preise in Kalifornien
Da man nicht unendlich lange Preise subventionieren kann, wurden die Wasserstoffpreise angepasst. Heute sind es $24,99 pro kg. Bei meinem Verbrauch mit den Mirai komme ich so auf ca $37 / 100km. Kein Schnäppchen, so dass Toyota Mirai die aus der Leasing rauskommen quasi Unverkäuflich sind.
Ich habe schon zwei Erfahrungsberichte über meinen Tesla geschrieben. Jetzt kommt einer nach einem Jahr. Hier kommen die ganzen positiven und negativen Punkte und natürlich wie das Fahrzeug sich durch den Winter schlägt.
Was gefällt mir am meisten?
Die Fahrdynamik. Kein Fahrzeug, dass ich vorher gefahren bin, hatte so eine Fahrdynamik. Die Beschleunigung verzaubert mir heute noch täglich ein Grinsen im Gesicht und sie ist sofort da. Verbrenner können das zwar auch so schnell, aber sie brauchen eine Launch Conrol und müssen im Sportmodus sein. Ein Porsche im Leerlauf hat keine Chance neben einem Tesla. Bis er die perfekte Drehzahl erreicht hat, der Turbolader den notwendigen Druck aufgebaut hat und der Gang eingelegt wurde, ist ein Tesla schon lange weg.
Die Ruhe Es ist so schön entspannend nach einem langen Arbeitstag in einem Fahrzeug zu steigen, dass einfach kein Krach macht und man kann den Klang der Soundanlage genießen. Auch auf lange Strecken ist das richtig genial.
Keine Vibrationen / Ruckeln Da Elektrofahrzeuge kein Getriebe und Kupplungen haben, fährt es von 0-250 km/h in einem Gang und das Ruckelfrei. Auch die typischen Vibrationen gibt es nicht. Vor allem die nervige Abschaltautomatik an der Ampel nerven mich bei Verbrenner sehr.
Autopilot Der Autopilot mit seinen 8 Kameras, Radar und Ultraschallsensoren ist aktuell für Teilautonomes Fahren optimiert und kann perfekt für Autobahnfahrten und sehr gut für Bundesstraßen verwendet werden. Ich bin von Ulm bis nach Pisa / Italien nahezu 99% mit Autopilot gefahren und verwende es täglich. Das ist super entspannend und man sieht als Fahrer mehr von der Landschaft und ist ein riesen Sicherheitsgewinn.
Modern und Hightech Schaut man sich den Innenraum an, dann wird man 2 Schalter finden (Warnblinker + Handschuhfach). Alles andere wird über den riesen Großen Display gesteuert. Dort gibt es eine spezielle Google Maps Navigation, kostenloses Spotify und TuneIn Webradio mit 120.000 Radiosender Weltweit. So kann ich auch meinen Lieblings Radiosender in Los Angeles hören obwohl ich in Deutschland wohne. Es ist ein Webbrowser eingebaut, mit den man Surfen kann – leider ohne Videos. Das alles Europaweit und kostenlos. Die Simkarte/Internet ist im Fahrzeugpreis inbegriffen. Auch die App ist richtig cool. Man kann damit emissionsfrei vorheizen oder im Sommer vorkühlen. Man kann das Fahrzeug in oder aus der Garage / Parklücken raus fahren lassen und es macht über die App sogar das Garagentor auf und zu. Man kann sehen, wo das Auto gerade ist, falls man vergessen hat, wo man geparkt hat und man kann den Ladestand sehen. Was auch ganz nützlich ist, man kann mit der APP das Fahrzeug auch aufschließen und per Fingerabdruck fahren. Man muss also nicht den Schlüssel immer mitnehmen.
Tesla Supercharger Das Ladenetz ist an Genialität kaum zu überbieten. Es ist super zuverlässig, schnell, perfekt geplant und man braucht keine RFID Karten, Kreditkarten oder eine App zum freischalten. Einstecken und nach einer Sekunde geht es los. Ich habe mal gesehen, wie ein eGolf Fahrer ewig gebraucht hat um seine Ladesäule freizuschalten. In der Zwischenzeit habe ich einiges schon geladen. Hätte es geregnet, wäre der eGolf Fahrer ziemlich nass gewesen.
Umweltgedanke Erst jetzt kommt der Umweltgedanke. Ich werde mit einem Elektroauto mit Sicherheit nicht die Welt retten, aber ich kann meinen Beitrag dafür leisten. Dass es mir Wichtig ist, merkt man, dass ich bewusst umweltfreundlich denke. Unser Haus ist in Passivbauweise gebaut mit 90% Wärmerückgewinnung und Erdwärme + Wärmepumpe. Wir haben eine Photovoltaikanlage mit 14,7kWh Batteriespeicher und sind von März bis Oktober 100% Autark.
Geringe laufende Kosten Die Ausgaben werden unten komplett aufgeführt.
Verarbeitungsqualität Auch wenn das jetzt unglaubwürdig klingt, weil man oft in der Presse von sehr schlechter Verarbeitung liest. Mein Tesla Bj 2018 ist perfekt verarbeitet. Alle Spaltmaße und Chromleisten sind perfekt. Alles passt. Nichts klappert oder macht Geräusche. Es werden hochwertige Materialien wie Carbon, Aluminium, Chrom und Alcantara verwendet. Ich lade jeden gerne ein nach Fehler in der Verarbeitung an meinem Fahrzeug zu suchen. Ihr werdet keine finden. Da muss man schon mit der Lupe schauen… Das einzige, was wirklich schlecht ist, sind die Fußmatten. Das kann man hochwertiger machen. Vielleicht denkt Tesla, dass da sowieso nur die dreckigen Schuhe drauf liegen, aber das passt einfach nicht zur Verarbeitungsqualität vom ganzen Auto. Ich vermute, dass die Fahrzeuge, die nach 2017 gebaut wurden in der Verarbeitung deutlich besser geworden sind, nachdem Tesla den Manager der Produktion von Audi abgeworben hat. Ich hatte für eine Woche einen alten Tesla von 2016. Da war alles schief und krumm. Alles hat irgendwelche Geräusche gemacht. Die Chromleisten hat vermutlich ein Blinder angeschraubt. Insofern ist die schlechte Verarbeitungsqualität keine Lüge, sondern bezogen auf die Anfänge von Tesla.
Over the Air Updates Teslas bekommen alle 2 – 4 Wochen ein Softwareupdate mit neuen Features und Bugfixes. Im letzten Jahr kamen so diverse Features hinzu: Dashcam, komplett neue Navigation, komplett neue und modernere Bedienoberfläche. Autopilot wird von Version zu Version besser. Es gibt jetzt einen Innenraum-Überhitzungsschutz, so dass man Babys und Hunde im Auto lassen kann. usw…
Kofferraum Durch das Fehlen eines 60-90 Liter Benzintank, ist der Kofferraum gigantisch. Ein Audi A7, der von der Größe sich mit einem Tesla vergleichen kann, hat 535 Liter Kofferraumvolumen. Ein Tesla hat 745 Liter. Und das ist noch nicht alles! Da er im Motorraum kein Motor hat, ist dort ein zusätzlicher Kofferraum mit 150Liter. Das sind insgesamt 895 Liter und somit 41% mehr als ein vergleichbarer Audi A7.
Weniger Zeitverschwendung durch Tanken Der typische Verbrennerfahrer denkt, wir Fahrer von Elektrofahrzeuge stehen Stundenlang an Ladesäulen und starren sie an. Dabei machen wir unsere wertvolle Lebenszeit kaputt. Die Realität sieht so aus, dass wir zum Laden 5 Sekunden benötigen. Das ist einfach in der Garage oder am Parkplatz kurz Einstecken und der darf dann über Nacht in der Garage vollladen oder man geht in der Zwischenzeit 8 Stunden lang arbeiten. Letztendlich braucht man nur für Stecken über 300km ein bisschen Zeit. Mit anderen Worten: früher habe ich 3 – 4 mal im Monat tanken müssen. Das hat mich 15-20 Minuten gekostet. Heute muss ich ca 8 mal im Monat den Stecker reinstecken. Das kostet mich dann im Monat insgesamt weniger als eine Minute.
3 vollwertige Sitze hinten Da Elektroautos keinen Mitteltunnel haben für Getriebe, Kardanwelle, Abgasanlage und ähnliches, hat man hinten einen komplett flachen Boden und so hinten 3 vollwertige Sitze. Hinzu kommt, dass er knapp 10cm breiter ist als ein vergleichbarer Audi A7. Wir sind zu fünft nach Kroatien gefahren und niemand hat sich eingeengt gefühlt. Durch den großen Kofferraum sogar perfekt für einen Familienurlaub.
Was gefällt mir nicht an Tesla?
Over the Air Updates Wie jetzt? Ich nenne die OTA Updates als positiven Punkt auf und gleichzeitig als ersten negativen? Ja. Leider ist das so. Da Tesla jederzeit die Möglichkeit hat Bugs (Fehler) zu beheben, scheint mir, dass sie es mit der Qualitätssicherung der Software nicht so sehr ernst nehmen. Es werden also 2 Fehler behoben und 2 neue gemacht. Manchmal ist das echt frustrierend. Es gab z.B. mal einen Bug, mit dem man die Alarmanlage nicht deaktivieren konnte. Mein Kind hat im Auto geschlafen und auf einmal geht die Alarmanlage an. Das ist extrem ärgerlich.
Ausstattung In der Preisklasse fehlen einfach Ausstattungsoptionen. Z.B. gibt es kein “Rear Seat Entertainment” – also Fernseher in den Kopfstützen. Es gibt auch kein Matrix Licht. Keine Verdunkelte Scheiben – die musste ich nachträglich verdunkeln lassen. Es gibt keine 360° Kamera. Die soll aber mit einem update noch kommen. Belüftete Sitze oder Massage Sitze kann man auch nicht bestellen.
CCS Ladebuchse
In Europa wurde die große CCS Stecker beschlossen. Ob das jetzt gut oder schlecht ist möchte ich nicht kommentieren. Die Meinungen gehen weit auseinander und es gibt sogar Verschwörungstheorien. In meinem Model S ist noch ein Typ2-Stecker verbaut. So kann ich nicht an CCS-Schnellladesäulen laden und bin auf Teslas Supercharger angewiesen. Das Model 3 wird in Europa mit CCS ausgeliefert und es soll für ältere Teslas einen CCS Adapter geben und neuere Model S / X werden mit so einem Adapter ausgeliefert. Da die Europäische Richtlinie 2014/94/EU am 22.Okt.2014 beschlossen wurde, verstehe ich nicht, wieso Tesla so lange braucht um CCS in Fahrzeuge zu Implementieren. Was hat das für mich für Auswirkungen? Würde ich z.B. nach Osteuropa fahren wollen, wie z.B. nach Rumänien, Bulgarien, Serbien, Türkei oder Griechenland, würde ich stand heute (03.2018) mit Supercharger dort nicht hinkommen sie sind aber geplant. Mit CCS könnte ich ohne Probleme bis ans Schwarze Meer fahren und Schnelllader verwenden.
Winter
Man hört Regelmäßig Horrorgeschichten über Elektroautos im Winter, dass man im Stau erfriert oder dass die Reichweite sich halbiert oder ähnliches. Man wird eher im Stau verdursten oder verhungern, wie dass man erfriert. Der Verbrauch ist bei mir im Winter bei 25,0 kWh/100km – also knapp 300km Reichweite. Fährt man im Winter Langstrecke, dann sinkt der Verbrauch, da die Batterie irgendwann mal Warm ist und sie nicht mehr zu geheizt werden muss. Mit Sommerreifen verbraucht er Durchschnittlich 22,9 kWh/100km. Es ist also keine Halbierung der Reichweite, sondern 8,4% weniger Reichweite. Vermutlich wäre der Unterschied größer, wenn ich im Sommer auf 19″ Felgen fahren würde, aber mir ist die Optik wichtiger als ein paar km mehr Reichweite. Ich gehöre nicht zu den typischen Deutschen, die Täglich 1000km am Stück pendeln. 🙂
Jetzt kommen wir zum positiven und gleichzeitig negativen Punkt im Winter. Ich bin ja viele Jahre lang Audi Quattros gefahren und weiß das Allrad zu schätzen. Der Tesla ist nochmal ein Stück besser als Quattro indem es Torque Vectoring verwendet. Da kann man Vollgas geben und die 525 PS lassen das Fahrzeug nicht ausbrechen. Das ist das sicherste Fahrzeug, dass ich auf Schnee gefahren bin. Jetzt kommen wir zum negativen Punkt: Will man auf Schnee ein bisschen “Spaß” haben, dann geht das nicht. Mit “Spaß” meine ich driften. Es gibt keine einfache Möglichkeit das ESP / Torque Vectoring / Schlupfregelung auszuschalten. Ich habe gehört, dass man 2 Sicherungen rausziehen muss um ESP ausschalten zu können. Das werde ich mal im nächsten Winter ausprobieren.
Ein Vorurteil ist auch, dass Elektrofahrzeuge im Winter mit 80km/h hinter LKWs fahren müssen, damit sie überhaupt an die nächste Ladesäule kommen. Zumindest beim Tesla kann ich das Vorurteil verneinen. Gestern bin ich z.B. von München nach Ulm bei 2°C gefahren. Die meiste Zeit um die 200km/h. Wo es begrenzt war, bin ich 20 km/h schneller als erlaubt gefahren.
Bevor ich mir den Tesla gekauft habe, habe ich mich umgehört, welche kostenlose Ladekarten zu empfehlen sind. Ich wollte nicht irgendwo liegenbleiben, weil ich nicht die passende Ladekarte parat habe.
Plugsurfing und NewMotion habe ich tatsächlich ein Mal zum Testen verwendet um sicherzugehen, dass sie auch funktionieren. Die Maingau und Telekom Ladestrom habe ich noch nicht mal ausprobiert.
Da war wohl die Angst groß, dass ich irgendwo nicht laden kann, wenn ich nicht die passende Ladekarte habe. Ich glaube, dass ich auf der Telekom Ladekarte 100 Freiminuten noch habe. Als Teslafahrer braucht man normalerweise diese ganzen Karten nicht. Aber ich habe sie für den Fall der Fälle im Auto.
Apps
Auch bei den Apps habe ich mir die wichtigsten heruntergeladen. In Verwendung ist natürlich die Tesla-App. Die Mobility+ App habe ich einige Monate verwendet um für 1€ vollzuladen. Da sie ab 1.03.2019 den Tarif auf Wucher umgestellt haben, werde ich sie vermutlich gar nicht mehr verwenden. Ansonsten verwende ich regelmäßig “NextPlug” um kostenlose Ladesäulen zu finden. Wenn zufällig eine in 50m Nähe ist, nehme ich den Strom gerne an. Also z.B. in der Therme, beim Shoppen oder ähnliches. Alle anderen sind für den Notfall, also noch nie gebraucht 🙂
Eine App, die ich sehr gerne verwende ist ScanMyTesla, mit der man viele Informationen der Batterie und andere Komponenten auslesen kann.
Ich verwende natürlich für Statistiken auch sehr gerne meinen Teslalogger.
Kosten
Ladekosten
Hier sind die Ladekosten über das letzte Jahr aufsummiert. Bevor wieder die Diskussion anfängt, wie ich so günstig zuhause lade, das kann man hier nachlesen: LINK Dort sieht man auch die günstigen Tarife der Stadtwerke Ulm. Bei EnBW hat man bis zum 01.03.2019 pro Ladevorgang 1€ bezahlt, so dass man bei einer großen Batterie auf sehr geringe Kosten pro kWh kommt.
Servicekosten
Da die Garantie bei Tesla nicht an unnötigen Service gekoppelt ist und an einem Elektroauto nicht wirklich was gewartet werden muss, fallen hier keine Kosten an. Nach 11 Monate habe ich mir neue Scheibenwischer gegönnt. Kosten 29,95€ Bremsbelege / Scheiben werden durch die sehr hohe Rekuperation alle 300.000 km gewechselt.
KFZ-Steuer / Versicherung
Elektrofahrzeuge sind von der KFZ-Steuer befreit. Also 0€
KFZ-Versicherung mit Vollkasko bei der Gothaer: 1180€
Einsparungen
Mit Elektroautos kann man in vielen Städten kostenlos Parken. Das habe ich etliche mal gemacht, hab es aber nicht aufgeschrieben, wie viel das jetzt im Jahr war. Ich vermute, dass es unter 50€ war.
Vergleich zum letzten Diesel
Mit den aktuellen Zahlen hochgerechnet, müsste ich den Tesla mit 4 Jahren und 120.000 km für mindestens 17.610€ verkaufen, damit er unterm Strich günstiger wird, als mein letzter 3 Liter Diesel. Schaue ich mir die aktuellen Preise bei Mobile.de an, dann ist der günstigste Tesla mit den oben genannten Eckdaten bei 46.900€. Es könnte also unterm Strich ein sehr günstiges Auto werden. Warten wir noch 3 Jahre ab.
Batterie
Wenn man die Batterie ausliest, dann habe ich nach einem Jahr eine Degradation (Verlust der Kapazität) von 2,6%. Das ist vollkommen OK.
Fazit
Der Tesla ist für mich und mein Anwendungsfall das perfekte Auto. Als ich es gekauft habe, habe ich mir gesagt, dass für den Fall der Fälle ich immer noch auf unseren Benziner zurückgreifen kann. Wir sind jetzt 2-mal nach Italien und ein Mal nach Kroatien mit den Tesla gefahren. Wir hätten aber auch unseren Verbrenner nehmen können. Haben wir aber nicht. Meine Frau war ziemlich skeptisch am Anfang. Mittlerweile ist es so, dass sie Ihren Verbrenner loswerden will um einen Hyundai Ioniq Elektro zu kaufen. Lustiger weise frägt sie mich immer ob sie den Tesla haben kann, wenn sie Langstrecke fährt. Wenn ich dann an diesen Tag ihren Benziner fahren darf, fühle ich mich immer bestätigt die richtige Entscheidung getroffen zu haben.
Würde ich wieder ein Tesla kaufen?
Ja. Trotzdem würde ich nur einen Model S wieder kaufen, wenn er mit CCS laden kann. Mit dem aktuell mitgelieferten Adapter sollte das gehen. Ich bin mit Tesla nicht verheiratet und kann mir gut vorstellen ein anderes Elektroauto zu kaufen. Es sollte aber besser als der Tesla sein und / oder günstiger. Die ganzen versprochenen Teslakiller sind weit entfernt von einem Teslakiller. Mal schauen, ob der Porsche Taycan oder der Audi GT Elektro gut werden. Ich werde aber erst in 2-3 Jahre nach einem neuen Fahrzeug schauen. Ein SUV kommt für mich nicht in Frage.
Würde ich ein Wasserstofffahrzeug kaufen?
Ein ganz klares nein. Damit würde ich viele Vorteile, die ich jetzt habe verlieren:
schlechte Fahrdynamik / Leistung
kleiner Kofferraum
Ich muss wieder zum Tanken fahren und kann nicht zuhause / beim Arbeiten laden.
kein Flächendeckendes Tankstellennetz – ich könnte vermutlich nicht unproblematisch in den Urlaub fahren
hohe Wasserstoffkosten
Umweltfreundlich, wenn man den Deutschen-Strommix nimmt eine Katastrophe
Der einzige Vorteil wäre bestenfalls kurze Tankzeiten von ca 3-5 Minuten. Die habe ich aber nur ein paar Mal im Jahr. Was viele nicht wissen, dass die Tankstelle den Druck und die Temperatur nach einer Betankung wiederherstellen müssen. Das dauert seine Zeit. An viele Wasserstofftankstellen können oft nur 40 Fahrzeuge pro Tag aufgetankt werden. Mit anderen Worten: alle 36 Minuten kann ein Fahrzeug getankt werden. Sorry, aber das geht mit einem Elektroauto besser.
Zuerst mal möchte ich sagen, dass ich mich auf alle neue Elektroautos freue und wie manche schon festgestellt haben, ich kein Tesla Fanboy bin und auch viele Sachen bei Tesla verbesserungswürdig finde.
Ich wollte wissen ob es einen Fortschritt gab und die Messlatte höher gesetzt werden muss. Der Audi e-tron hat eine Ladeleistung an 175kW Schnellladestationen von 150kW und das bis zu beachtliche 80% SOC. Teslas laden mit nur 118kW und meiner mit 75kWh Batterie sogar mit nur 98kW. Zusätzlich kommt noch hinzu, dass die Ladekurven der Teslas viel früher (60% SOC) schon abfallen. Also muss das Audi e-tron das perfekte Elektroauto sein auf Langstrecke?
Da die Praxis nicht einfach nur von der Ladegeschwindigkeit und Ladekurve abhängt, sondern auch von anderen Faktoren wie:
Verbrauch (hoher Verbrauch – länger laden
anzahl Ladestops – Umwege
Ladesäulenposition – neben der Autobahn besser als mitten im Ort
Ladeleistung der Ladestation
Abetterrouteplanner berechnet für Elektroautos anhand der Ladekurve, Verbrauch, Topographie, Geschwindigkeit, Temperatur und Zuladung die passende Route, Ladestops und Ladezeit. Ich kann den Routenplanner bestens empfehlen. Durch mehrere Langstrecken kann ich sagen, dass die Berechnung super genau ist.
Als Berechnungsgrundlage habe ich Ulm – Pisa genommen mit maximal 150km/h und 3% schneller als erlaubt.
So wie es aussieht, ist der Audi e-tron kein Tesla Killer, sondern bestenfalls ein Tesla Model X75D Killer, denn alle anderen Teslas sind schneller am Ziel. Selbst mein Model S 75D ist 27 Minuten schneller in Pisa obwohl ich eine kleinere Batterie habe und 35% langsamer laden kann.
Durch den hohen Verbrauch vom e-tron muss er länger laden und macht so seinen Vorteil in der Ladegeschwindigkeit kaputt.
Der Gewinner ist das Tesla Model 3 Long Range. Durch den niedrigen Verbrauch und der guten Ladeleistung von 118kW, schafft er die Strecke mit nur einem Ladestop. Dadurch muss er weniger Umwege nehmen und muss auch weniger laden. Er ist 1:26 Stunden vor dem e-tron am Ziel. So sehen Gewinner aus!
Der Verlierer scheint der Hyundai Kona elektro zu sein. Nein, das ist er nicht. Er ist Verlierer und gleichzeitig Gewinner. Wiso? Mit einem Preis ab 32.000€ zeigt er, dass er es auf Langstrecke durchaus mit den 100.000€ Elektroautos mithalten kann. Er ist gerade mal 21 Minuten nach dem e-tron am Ziel und beweist, dass man auch für wenig Geld ein tolles und alltags taugliches Elektroauto bekommen kann. Das ist mein Gewinner!
e-tron Route Tesla Model S 75DModel 3 Long Range
Update 08.03.2019
Tesla hat bekannt gegeben, dass die neuen Supercharger V3 250kW leisten können. Das erste Fahrzeug, dass davon profitiert ist das Model 3 und die Beispielroute könnte das Laden um ca 50% verringern. So muss man anstatt 52 Minuten für die Strecke nur 25-30 Minuten laden. Hinzu kommt, dass die alten Supercharger mit den alten Teslas von 2012 ein Softwareupdate erhalten, dass die Ladekennlinie um bis zu 25% verbessert. So wird dann vermutlich aus 65 Minuten Ladezeit beim alten Tesla vermutlich 50 Minuten. Die Praxis wird es zeigen. Tesla hat über die Jahre schon einige mal per Software die Ladekennlinie verbessert um kürzere Ladezeiten und / oder schonende Ladung zu erreichen.
Latest software improves Tesla Supercharger times by up to 25% for all Tesla S/X/3 worldwide, incl original 2012 Model S. Not splitting power across 2 Supercharger stalls helps all cars up to 50%. https://t.co/h2MMBjkzLu
Wie viel kostet jetzt diese Reise Ulm – Pisa hin und zurück?
Tesla S 75D
Mein Tesla S 75D hat lebenslanges Supercharging. Die Reise kostet also ziemlich genau: 0,00€
Tesla Model 3 Long Range
Das Model 3 erhält 9 Monate kostenloses Supercharging. Anschließend würde diese Reise 40 CHF kosten. Umgerechnet aktuell (01.02.2019) 35,06€
Audi e-tron
Verwendet man den Audi Tarif, dann werden die Ladesäulen im Navi aufgelistet und man kann damit dann auch die Routen berechnen. Damit man überhaupt an Schnellladesäulen laden darf, muss man einen Transit-Vertrag abschließen über 17,95€ im Monat. Macht im Jahr 215,40€.
In Deutschland lädt der e-tron 57% von 95kWh macht 54,14kWh. Die kosten an dieser Ladesäule sind 0,33€ / kWH macht 17,87€
In der Schweiz lädt er auch 54,14kWh. Das macht 20,03 CHF oder 17,56€
In Italien lädt er 32% / 30,4kWh. Das macht 10,03€
In der Summe hin und zurück macht das ohne Grundgebühr: 90,92€ Mit Grundgebühr kommt man vielleicht auf 100€ oder mehr. Je nach dem, wie lange man im Urlaub ist…
Ein Diesel mit 7 Liter Verbrauch bei 1,30€ / Liter würde für die Strecke 131,59€ brauchen.
Fazit
Schnelle Ladegeschwindigkeit macht aus einem Elektroauto noch lange kein perfektes Fahrzeug für die Langstrecke. Der Verbrauch ist auch noch Maßgeblich für die Langstrecke. Insofern werden SUVs immer den kürzeren ziehen.
Um zur Eingangsfrage zurückzukommen, ist der e-Tron ein Teslakiller? Nach dem Audi-Slogan “Vorsprung durch Technik” ist Audi leider viele Jahre hinterher. Ein 2012er Tesla Model S hat durch die per Softwareupdate verbesserte Ladekennline ähnliche Ladeleistungen wie ein 2019er e-Tron. Vom Verbrauch ist der e-Tron eher eine Schande. Spreislich ist der e-Tron aktuell höher als ein besserer Tesla. Ich vermute, dass da Audi deutlich mit den Preis runter gehen muss. Einer der wenigen Vorteile ist beim e-Tron die große Sonderausstattungsliste. Wenn man z.B. TV-Empfang haben möchte, dann kann man das für 1350€ hinzubuchen. Für die vielen Ladepausen durch den hohen Verbrauch vielleicht sehr interessant 🙂 Oder z.B. die virtuellen Spiegel. Oder ein Head-Up Display usw… Also für mich ist der e-Tron weit weg vom Teslakiller und man kann nur hoffen, dass der Porsche Taycan hier mehr bietet. Da bin ich sehr gespannt.
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In einer ersten Meldung wurde behauptet, dass eine Frau quasi vor meiner Haustüre im Stau erfroren ist. Das hat mir mindestens eine Schlaflose Nacht gekostet. Aktuell weiß man, dass es mit der Kälte keinen Zusammenhang gibt. Die Zahlen, die ich hier nennen werde, kann man nicht auf andere Elektrofahrzeuge 1:1 übertragen, aber die werden nicht arg viel schlechter sein. Ganz im Gegenteil: Tesla verwendet einen ineffizienten Elektroheizer. Andere Elektrofahrzeuge haben eine Wärmepumpe und sind bis zu Faktor 4 Effizienter.
Mit ScanMyTesla kann man sämtliche interessante Daten vom Fahrzeug auslesen. Ein Wert ist z.B. wievel Energie gerade für die Heizung verwendet wird. Leider wird nicht in Batterieheizung und Fahrgastzellenheizung unterteilt, so dass man beide Werte summiert in einer Spalte hat.
Meine Messung war, nach ca 2 Minuten, als die eingestellte 21,5°C Temperatur erreicht war. Die Außentemperatur war bei -5,5°C. Der Verbrauch für das Heizen inclusive Batterieheizung liegt bei 2,11kW. Das ist schon viel, aber nach ca einer Stunde erreicht die Batterie ihre Wohlfühl 35° und dann wird sie nicht mehr geheizt.
Schaltet man jetzt den RangeMode (Reichweitenmodus) ein, dann wird die Batterieheizung ausgeschaltet und der Verbrauch sinkt deutlich auf 0,59kW.
Nach ein bisschen hin und her spielen, konnte ich das ganze nochmal optimieren, indem ich auf Umluft gestellt habe. Dann wird nicht die “Frische” eiskalte Luft auf 21,5° erwärmt, sondern die schon ohnehin Warme Luft innen auf 21,5° gehalten.
Der Verbrauch sinkt so deutlich auf 0,09kW (90W).
Der Nachteil ist: Die Scheiben werden in 5-10 Minuten beschlagen. Ob das wichtig ist im Stau, wenn es kein cm vorangeht? Aber der Vorteil ist: die man bekommt nicht die Abgase vom Vordermann ab. Ich nehme an, dass man von selbst früher oder später auf die Idee kommt die Umluft einzuschalten, weil es im Innenraum Stinken wird. Und es besteht die Möglichkeit, dass man an Kohlenmonoxidvergiftung vom Vordermann stirbt.
Bevor die Frage kommt: nein, mit Umluft wird man nicht ersticken. Jedes Auto braucht eine große Entlüftung, sonst würde das Trommelfell platzen, wenn jemand die Türe zuschlägt.
Die Heizung braucht also pro Stunde Stau 0,09kWh oder ein Reichweitenverlust von 0,47km pro Stunde.
Das große Problem ist aber weiter unten. Das 12V System hat bei mir über 400W Verbraucht. Mit anderen Worten: die Heizung spielt überhaupt gar keine Rolle. Der Verbrauch des Bordnetz ist das Problem.
Ich hatte Sitzheizung an, Abblendlicht und hab recht laut Musik gehört. Mein Tip: Sitzheizung und Abblendlicht ausschalten und in Zimmerlautstärke Radio hören um auf den Laufenden zu bleiben. Vielleicht werden Tips gegeben, die im Stau wichtig sind. Trotzdem bin ich nicht unter 100W Bordnetz Verbrauch gekommen. Die ganzen Computer verbrauchen halt Strom. Unterm Strich bedeutet das eben ca 1,1km Reichweitenverlust pro Stunde Stau. Mit anderen Worten: Es ist wahrscheinlicher im Tesla zu verdursten wie zu erfrieren. Vermutlich sieht es bei anderen Elektroautos nicht anders aus.
Zusätzliche Tips: Im Winter immer 2 Decken im Auto mitnehmen. Das mache ich schon seit viele Jahre so, als mir der Thermostat in meinem Audi kaputt gegangen ist und nur kalte Luft rauskam. Sollte es doch mal eng werden, würde ich einfach zum nächsten Auto gehen und fragen ob man sich dort aufwärmen kann. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass dann jemand sagt: Ne, das möchte ich nicht. Und selbst wenn, es gibt ja genug Autos im Stau, die man fragen könnte 🙂
ScanMyTesla
Ich wurde mehrfach gefragt, wie ich an die Can-Bus Daten komme. Also, Anzahl Schnellladungen (DC) und Anzahl AC Ladungen. Und natürlich hunderte anderer Metriken. Hier gehts zum Artikel: https://www.impala64.de/blog/tesla/2019/01/12/scanmytesla/
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Da ich heute die Abrechnung machen musste für meinen Stromversorger, habe ich alle Zahlen zusammen und ich kann es mal ausrechnen.
ADAC behauptet einfach: 30ct/kWh * 21kWh/100 km macht: 6,30€ auf 100km. Stimmt das? Natürlich nicht!
Die 30ct/kWh bezahlt niemand, der ein Elektroauto hat. Es gibt für Elektroautos, wie auch für Wärmepumpen und Nachtspeicheröfen günstige “Netzdienliche Tarife”. Der Betreiber kann jederzeit für 30-60 Minuten den Strom abstellen um das Netz leichter zu regeln. Im Gegenzug bekommt man einen günstigeren Tarif. Ich bezahle so 17,4 ct/kWh.
Hinzu kommt, dass man am Tesla Supercharger kostenlos laden kann. Laut der App “scan my tesla” konnte ich so 1143 kWh kostenlos laden. Wenn Ihr auch kostenlos bei Tesla’s Supercharger laden möchtet, dann könnt Ihr dazu beim Kauf eines Teslas mein Empfehlungslink verwenden: http://ts.la/christian7267
Zusätzlich kommt hinzu, dass ich 234,54 kWh kostenlos unterwegs laden konnte. Das war z.B. in Hotels, Ferienhaus, Therme, Eislaufanlage, Schwimmbad, Parkhäuser, Ikea usw….
Bei uns in Ulm kann man für pauschal 5€ Volltanken. das habe ich laut PayPal Abrechnung 11 mal gemacht. Für 30€ im Monat hätte ich auch eine Stromflatrate bei der Stadtwerke Ulm bekommen können. Ich bin aber zu faul immer die öffentlichen Ladesäulen zu verwenden. 🙂
Rechnet man alles zusammen, dann kommt man auf einen Verbrauch von 25,95 kWh/100 km. Wieso so hoch? Mein Fahrzeug behauptet ich hätte einen Duchschnittsverbrauch von 23 kWh/100 km, was auch schon sehr hoch ist. Mich sieht man eher auf der Linken Fahrspur 🙂 Die Differenz sind Lade- und Entladeverluste. Das muss man leider mit bezahlen.
Unterm Strich kostet mich der Tesla 3,06€ auf 100 km für das Laden. Zum Vergleich: Mein 3 Liter Diesel, den ich zuvor hatte, hat 7,9 Liter verbraucht. Bei aktuell 1,51€ / Liter Diesel, macht das 11,93€ / 100km!
Update
Nachdem ich das gepostet habe, habe ich viele Kommentare erhalten, dass das alles erlogen ist. Viele glauben nicht, dass ich 17,4 ct/kWh bezahle. Viele glauben auch nicht, dass man für 8,5 ct/kWh bei der Stadtwerke Ulm laden kann. Viele glauben auch, dass das kostenlose laden unterwegs sehr bald eingestellt wird.
Wie ich oben schon geschrieben habe, sind die 17,4 ct/kWh kein normaler Haushaltsstrom, sondern ein spezieller Stromtarif, den jeder bekommen kann. Es handelt sich um ein sogenannten Stromtarif für “abschaltbare Lasten” oder “Netzdienlicher Tarif”. Man bekommt einen neuen Zähler und ein bisschen Elektronik. So kann der Netzbetreiber den Strom abstellen, wenn zu viel in der Umgebung verbraucht wird. Damit kann er sehr einfach und kostengünstig das Netz stabil halten. Infolge sinkt das “Netzentgelt” und das, was wir bezahlen wird günstiger. Darunter fallen z.B. Wärmepumpumen, Nachtspeicheröfen und auch Elektrofahrzeuge.
Wie finde ich so einen Stromtarif? Das allereinfachste ist: Check24 und nach Wärmepumpenstrom suchen – das ist nichts anderes wie im EnWG §14a beschrieben. Man muss aber vorher beim Netzbetreiber einen Stromzähler für Abschaltbare Lasten beantragen! Bei Check24 bekomme ich natürlich meine 17,4ct/kWh nicht, denn die müssen ja auch noch ihre Werbung bezahlen. Da bekomme ich für mein Gebiet 20,97ct/kWh, was auch schon nicht schlecht ist. Man muss eben ein bisschen die Suchmaschinen durchforsten…
Das ist das, was ich in meinem Gebiet bezahle. 50 km weiter sieht das ganze vielleicht anders aus, deshalb habe ich den Anbieter unkenntlich gemacht, sonst bekommt er vielleicht heute tausende Anrufe… Es sind nur 17,23ct, aber wenn ich den Grundpreis mit einrechne, dann komme ich auf ca 17,4 ct/kWh…
Kann ich diesen Tarif auch für mein ganzes Haus nehmen?
Nein, das geht nicht, denn wie schon gesagt, wird mehrfach am Tag der Strom für 30-60 min abgestellt. Ob es so spannend ist, wenn mitten im Fußballspiel der Strom abgestellt wird… Erlaubt ist das auch nicht…
Hat das Auswirkungen beim Laden?
Bis jetzt hatte ich keine Probleme. Mein Tesla ist in 4,5 Stunden voll geladen, wenn er komplett leer ist. Ob er jetzt eine halbe Stunde länger an der Dose ist, spielt keine Rolle. Es gibt aber einen Fall: ich habe nur noch “Sprit” für 100km drin und muss dringend nachladen, weil ich ungeplant 200km fahren muss. Gerade jetzt wird aber der Strom abgestellt… Sowas kann natürlich passieren.
Die nächste Frage war: Das kann doch gar nicht sein, dass die Stadtwerke Ulm den Strom für 8,5 ct/kWh verkaufen. Da machen sie doch Verlust…
Nein, machen Sie nicht.
Industriekunden bezahlen einen Bruchteil vom Strompreis, wie private Haushalte bezahlen. Insofern können Sie das so weiter geben. Die Stadtwerke bezahlen noch weniger für den Strom. Das sind so ca 3-6 ct/kWh…
Aktuell gibts eine Flatrate für 30 € / Monat oder 5€ pro Ladung. Wenn man mit fast leerer Batterie ankommt und ca ca 65kWh lädt, dann macht das 7,7ct/kWh. Kommt man mit komplett leerer Batterie an, dann sind das sogar 6,9ct / kWh…
Nächste Frage war: Kostenloses laden wird es bald nicht mehr geben.
Bei Tesla wird es so bleiben. Das steht in meinem Kaufvertrag. Sollte Tesla das einstellen, werde ich es einklagen!
Aber wie sieht es denn aus bei Hotels, Schwimmbad, Ikea und wo ich überall kostenlos geladen habe? Wie wir oben gelernt haben, bezahlt die Industrie einen Bruchteil vom dem, was wir bezahlen. Oft haben sie auch noch große Photovoltaik anlagen und produzieren Ihren Strom selbst, was unterm Strich noch günstiger ist. Wenn ich jetzt 2 Stunden im Ikea bin, dann kostet das Ikea wenn überhaupt 2€. Dafür habe ich (vielleicht) einiges eingekauft. Jetzt könnte man Fragen: Wieso berechnet Ikea nicht einfach die 2€? Ganz einfach: Strom zu verkaufen ist in Deutschland nicht ganz so einfach. Man braucht dafür geeichte Zähler, die es für Gleichstrom aktuell nicht einmal gibt. Für Wechselstrom ist das kein Problem, aber die Abrechnung ist nicht ganz so einfach. Außerdem wird man auf einmal zum Energieunternehmen mit Pflichten… Also verschenkt man das ganze. Aber niemand schenkt mir doch was… Doch! Die Parkplätze werden ja auch oft kostenlos angeboten. Die Klimaanlage ist ja auch immer kostenlos. WLAN bieten auch viele Firmen den Kunden an. Bietet man das nicht an, kommen die Kunden eventuell nicht…
Ich hoffe, dass mit dem Update, das ganze glaubhafter und transparenter ist. Sollte immer noch was unklar sein, dann schreibt mir bitte. Ich werde das dann erklären.
Update 2 – ScanMyTesla
Ich wurde mehrfach gefragt, wie ich an die Can-Bus Daten komme. Also, Anzahl Schnellladungen (DC) und Anzahl AC Ladungen. Und natürlich hunderte anderer Metriken. Hier gehts zum Artikel: https://www.impala64.de/blog/tesla/2019/01/12/scanmytesla/
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