Archiv der Kategorie: Elektroauto

Wieviel ist kostenloses Supercharging wert?

Aktuelle Fahrzeuge (Stand 07.2019) haben kein kostenloses Supercharging mehr. Müssen also für das Laden am Tesla-Supercharging Netz bezahlen. Doch was ist das überhaupt Wert? Es gibt ja viele, die behaupten, dass der Wert des Fahrzeugs drastisch steigt, wenn man ein Fahrzeug mit kostenlosem Supercharging wieder verkaufen möchte. Wobei man auch aufpassen muss! Mein Fahrzeug z.B. hat kostenloses Supercharging, ist aber an den Halter gebunden. Verkaufe ich es, dann muss der neue Besitzer fürs laden bezahlen.

Durch den Teslalogger kenne ich alle meine Ladungen und kann genau sagen, was mir das gebracht hat oder nicht.


Rechnet man die Superchargerladungen zusammen, dann sind das 447,3kWh. Von meinen aktuellen knapp 40.000km habe ich leider nur 20.000km geloggt. Insofern müssen wir den Wert verdoppeln: 895kWh. Aktuell kostet in Deutschland eine kWh am Supercharger 0,33€. Also eine Ersparnis von 295€ in 40.000 km oder 15 Monate. Oder 236€ / Jahr. Die typische Lebensdauer eines Fahrzeugs in Deutschland ist 12 Jahre. Macht also 2832€ aus.


Viele Model 3 Fahrer laden gar nicht bei Tesla, denn man kann z.B. als Maingau Kunde, so wie ich es bin für 15ct/kWh (Stand 07.2019) laden und man kann mit knapp 200kW anstatt 120kW laden. Schon ist die Ersparnis nicht mehr so groß: 1289€ in 12 Jahre.

Fazit:

 

In meinem Fall (30.000km / Jahr) ist das kostenlose Supercharging eine nette Sache, aber mehr auch nicht. Ich könnte damit 100€-200€ pro Jahr sparen. Natürlich ist mein Fall nicht auf alle übertragbar. Ich habe eine 9% Supercharger Nutzung. Laut Teslastatistiken sind es durchschnittlich 10%.

Natürlich wird es auch spezielle Fälle geben, wie z.B. Außendienstmitarbeiter, die ausschließlich Langstrecke fahren und nur am Supercharger laden. Dann müsste man sich das ganze nochmal durchrechnen. Aber für den Otto Normalverbraucher ist das keine Gelddruckmaschine wie viele Glauben.

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Sind Wasserstoff-Fahrzeuge die Zukunft?

Viele denken, dass Elektrofahrzeuge nur eine Übergangslösung sind und Wasserstroff-Fahrzeuge die Zukunft sind. Wieso?

  • Man kann in 3-5 Minuten Volltanken
  • Das vorhandene Tankstellennetz kann verwendet werden
  • Es ist Lokal emissionsfrei
  • Es kann CO2 Frei gefahren werden
  • über 600km Reichweite

Klingt verlockend, ist es aber wirklich so?

 

Volltanken

Die Werbung und Tests sagen, dass Wasserstoff-Fahrzeuge binnen 5 Minuten vollgetankt sind. Leider sieht die Realität ganz anders aus. Die 3 Minuten werden erreicht, wenn zuvor niemand getankt hat. Der Kompressor muss 700 Bar wieder aufbauen und das geht nicht mal eben binnen Sekunden. Deshalb werden bei Wasserstofftankstellen oft die Kapazität der Fahrzeuge pro Tag angegeben. Günstige Tankstellen um 1 Mio. € haben eine Kapazität von 40 Fahrzeuge pro Tag oder 4 Busse. Nimmt man einen Taschenrechner kommt man auf eine Wartezeit von 36 Minuten. Hat ein Bus zuvor getankt, dann beträgt die Wartezeit 360 Minuten.

Aktuell ist das Technisch machbare 200 Fahrzeuge / 20 Busse pro Tag mit Kryopumpen. So kommt man aber auch auf eine Wartezeit von 7,2 Minuten / 13 – 15 Minuten pro Tankvorgang.
Zum Vergleich: Ein Porsche Taycan ist auch in 15 Minuten auf 80% aufgeladen. Teslas Supercharger V3 kann mit 250kW laden. Wie schnell das in der Praxis sein wird müssen wir abwarten.

https://cleanenergypartnership.de/h2-infrastruktur/cep-tankstellen/

In Kalifornien / Santa Ana konnte ich mit einigen Toyota Mirai Besitzer unterhalten. Dort bekommt man zum Fahrzeug eine Tankkarte, mit der man kostenlos Wasserstoff tanken kann. Dementsprechend viele Fahrzeuge verwenden die Wasserstoff-Tankstellen. Zwischen 6 Uhr und 23 Uhr tankt man in ca. 20-30 Minuten. Ab Mitternacht geht das in 3-5 Minuten.

Tankstellennetz

In der Bevölkerung herrscht die Meinung, dass man das vorhandene Tankstellennetz einfach auf Wasserstoff umbauen kann, so dass man innerhalb kürzester Zeit tausende Wasserstoff-Tankstellen aufsuchen kann. Man nimmt quasi einen Benzintank und füllt einfach Wasserstoff rein. Leider ist das nicht ganz so einfach.
Wasserstoff ist das chemische Element mit der geringsten Atommasse und kann so durch alle Materialien diffusieren. Mit anderen Worten: Füllt man es in einem Stahltank, ist es nach einer gewissen Zeit einfach weg. Hinzu kommt, dass Wasserstoff für Fahrzeuge auf 700 Bar komprimiert wird. Da kann man dann nicht einfach ein Benzintank nehmen, der nicht auf hohe Drücke ausgelegt ist.

Fazit: Das aktuelle Tankstellennetz ist für Wasserstoff weder von Vorteil noch von Nachteil.

Emissionen

Wasserstoff kann durch Elektrolyse von Strom durch Windkraft und Photovoltaik CO2 arm hergestellt werden. Gleichzeitig eremitiert ein Wasserstoffauto nur Wasser. Im Prinzip also Perfekt. Da man aber unseren Strom nicht schönrechnen darf, müssen wir wie beim Elektroauto auch hier den Strommix nehmen.
Man benötigt 55kWh Strom um 1 kg Wasserstoff herzustellen. Mit den Strommix von 2018 sind wir dann bei 55kWh x 518g CO2= 28,49kg CO2. Der Toyota Mirai verbraucht ca 1 – 1,5 kg / 100km. Also ca 30kg CO2 / 100 km. Zum Vergleich: 6 Liter Diesel verbrennen zu 15,8 kg CO2. Aktuell emittiert also ein Wasserstofffahrzeug nahezu doppelt so viel CO2 wie ein Dieselfahrzeug.

Aktuell wird Wasserstoff zu 80%-90% je nach Quelle durch Dampfreformierung hergestellt. Dazu wird Erdgas mit einem Wirkungsgrad von 60-70% in Wasserstoff umgewandelt. Sinnvoller ist es dann gleich ein Erdgasfahrzeug zu fahren, denn dann verschwendet man nicht 30-40% an Energie.

Preis

1kg Wasserstoff wird aktuell (26.09.2022) für Subventionierte 12,85€ / kg Verkauft. Somit kommt man auf ca 17€ / 100km. Einen Benziner fährt man bei 1,84€ / Liter und 6 Liter verbrauch auf 11,04€ / 100km. Ein Elektroauto fährt man dagegen mit Haushaltsstrom unter 5€, mit Elektroautostrom unter 3€ und an der PV Anlage für deutlich unter 1,50€

Das die Subventionen nicht unendlich lange gehen, sollte klar sein. Aber mit welchen kosten hat man zu rechnen?

Wie schon gesagt, benötigt man 55kWh um 1kg Wasserstoff herzustellen. Bei einem Strompreis von 0,30€ / kWh kommen wir auf 16,50€ Energiekosten pro kg Wasserstoff.
Eine Tankstelle kostet ca 1 Mio Eur. Will man diese auf 20 Jahre abschreiben, dann sind das 137€ / Tag. Bei 50 Tankungen pro Tag muss man 2,25€ pro Takungen aufschlagen. Der Betreiber muss dann auch noch für Wartung / TÜV einen Aufschlag kalkulieren und er muss auch noch einen Gewinn aufschlagen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man unter 25€ / 100 km ohne Subventionen realisieren kann. Eher wird es bedeutend mehr.

Wasserstoff aus Kanada

Am 24.08.2022 wurde ein Deal mit Kanada unterschrieben mit einer Absicht ab 2025 (grüner) Wasserstoff nach Deutschland zu liefern. Werden sich dann Wasserstofffahrzeuge durchsetzen? Nein! Es wird kein Wasserstoff geliefert, denn der lässt sich nicht wirtschaftlich transportieren, sondern das Wasserstoff wird chemisch mit Stickstoff zu Ammoniak umgewandelt. Wir bekommen also Ammoniak, das würde aber niemand interessieren.

Wasserstofffahrzeuge können mit Ammoniak nichts anfangen. Die benötigen reinen Wasserstoff mit 700bar. Ammoniak wird dagegen flüssig bei 8,58 bar transportiert.

Man könnte mit einem sogenannten Ammoniak Cracker wieder Wasserstoff und Stickstoff teilen, aber das braucht auch wieder Energie. Ammoniak Brennstoffzellen gibt es zwar auch, aber die sind noch in der Forschung.

Jetzt könnte man auf die Idee kommen: Ammoniak ist flüssig (unter Druck) und hat einen gar nicht so schlechten Energiegehalt. Verbrennen wir es einfach. Tatsächlich fuhren 1943 in Belgien mangels Diesel mehrere Stadtbusse mit einem Ammoniak-Gasgemisch. Man darf halt nicht vergessen, dass Ammoniak giftig und vor allem erstickend wirkt. Hinzu kommt, dass es korrodierend wirkt. Also mal schnell Benzin gegen Ammoniak auszutauschen kann man nicht.

Fazit

Alle Vorteile gegenüber Elektrofahrzeuge sind beim genauen Hinschauen eher nachteilig. Also wird sich das Wasserstoff-Fahrzeug nicht durchsetzen?
Meiner Meinung nach wird sich das Wasserstoff-Fahrzeug erst in 15-25 Jahre durchsetzen, wenn man ein paar Annahmen trifft:

Wenn wir von Atomkraft und Kohle aussteigen wollen und nicht mit Gaskraftwerke das ganze kompensieren wollen, dann müssen wir massiv in Windkraft und Photovoltaik investieren. Das wiederum führt dazu, das wir viel zu viel Strom von April bis Oktober produzieren, so dass es zum negativen Strompreis kommen wird. An Sonnenreiche Sonntagen mit viel Wind haben wir jetzt schon regelmäßig negative Strompreise. Hinzu kommt, dass wir zu wenige Pumpspeicher haben und kaum Pumpspeicher hinzugebaut werden, obwohl wir dringend so viele wie möglich brauchen für die Energiewende. Gasspeicher haben wir aber mehr als genug.
Die Idee ist, den Strom mittags nicht mehr zu verschenken oder sogar Geld zu bezahlen um ihn zu “entsorgen”, sondern man produziert einfach Wasserstoff. Dann ist es auch nicht mehr so schlimm, dass ein Wasserstoff-Auto 3 mal mehr Energie braucht als ein Elektroauto. LKWs, Wohnwagen, Busse lassen sich dann mit Wasserstoff sorgenfreier fahren. Einfache PKWs werden aber aus Effizienzgründen mit Akkus betrieben. Denn Effizienz ist ein wichtiger Punkt in der Energiewende.

Wird aber Gas unsere Atomkraftwerke und Kohlekraftwerke ersetzen, was ich leider glauben muss, dann wird das Wasserstoff-Fahrzeug keine Chance auf den Markt haben. Dafür sind die laufenden Kosten viel zu hoch.

Realität

Als ich in Los Angeles war, habe ich beim Wasserstoff Tanken zugeschaut und einem Toyota Mirai Besitzer ausgefragt und hab mich auch auf Facebook mit ihm “befreundet”. Hin und wieder chatten wir auch miteinander und er erzählt mir von seinen Erfahrungen, die ich hier auch weitergeben möchte. Erstmal muss man sagen, dass das Wasserstoffnetz in Los Angeles hervorragend ist. Die sind um einiges weiter. Wieso?

Los Angeles hat mit extremen Verkehr und damit mit extremer Luftverschmutzung zu kämpfen. 14 Spuren Auf der Interstate 10 sprechen für sich. Um die Luftverschmutzung zu bekämpfen hat Kalifornien die strengsten Abgasregeln in USA. Hinzu kommt, dass saubere Fahrzeuge gefördert werden. Z.b. gibt’s bis zu 7500$ Steuererleichterungen, die Benutzung von HOV Spuren, so dass man mit einem Elektroauto deutlich schneller vorankommt. Ein Wasserstofffahrzeug ist dort als Elektroauto eingestuft, da es die Innenstadt nicht verpestet.

Aber wieso sind Wasserstofffahrzeuge dort so beliebt? Weil sie quasi verschenkt werden.

Ein Toyota Mirai kostet im Leasing: $389 * 36 Monate + $2499= $16.503
Man erhält eine Tankkarte in Wert von $15.000 und bekommt bis zu $5000 Rabatt + $7500 Steuererleichterungen.
Das Fahrzeug kostet eigentlich nichts.

Ganz ehrlich? Ich würde das Angebot sofort annehmen. Günstiger kann man kaum ein neues Auto fahren. Trotzdem möchte mein Freund so schnell wie möglich von seinem Leasing-Vertrag raus. Aber wieso?
Wie oben schon erwähnt, ist es nur in der Theorie, dass man in 3 Minuten Tanken kann. Sobald die Tankstelle von mehreren Fahrzeuge oder sogar Busse hintereinander angefahren werden, braucht die Betankung länger und länger. 20-45 Minuten sind zur Rushhour keine Seltenheit.
Wenn 4 Mirai’s vor einem warten, dann ist man vor 2 Stunden auf keinen Fall wieder weg. Das ist die Praxis.

Hinzu kommt, dass gerade bei der großen Abgabe von Wasserstoff der Zapfhahn eingefriert. Das Ding bleibt am Fahrzeug kleben und man muss warten, bis er wieder warm wird. In Kalifornien geht das Gott sei dank schneller als in Deutschland. Trotzdem kann das 10-20 Minuten dauern, bis man wieder den Zapfhahn entfernen kann. Ich glaube es ist jedem klar, dass man da nicht mit einem Feuerzeug versuchen sollte der Vereisung entgegenzuwirken.

Die Betreiber der Tankstellen sagen dazu:

Can you explain the frozen nozzle problem?

Hydrogen is cooled to -40°C so it can be quickly dispensed. Cold hydrogen turns moisture in the air into frost on the nozzle and receptacle. Sometimes the frost becomes ice—particularity after back-to-back fuelings—and the cold metal of the nozzle latching mechanism freezes.

WEH, the company that manufactures most nozzles, is working with automakers and station developers to engineer a solution and Air Products recently tested a new nozzle made by Walther at the UC Irvine station. Other manufacturers are starting to produce hydrogen nozzles as well. Station developers will implement fixes or new nozzles once they’ve proven to withstand freezing.

In the meantime, before you fuel give the nozzle a shake to dislodge any water that might be between the “teeth” inside the nozzle. If it does freeze to the car, don’t pour water on it or twist it back and forth to try to force it off the car. You may have to wait a few minutes for the temperature of the nozzle to warm up enough to remove it from the receptacle.

Siehe: https://cafcp.org/blog/october-2017-hydrogen-station-update-webinar-questions-answers

Durch die hohe Nachfrage an Wasserstoff an einer Tankstelle, kann der Gegendruck und die Temperatur auch nicht so schnell wieder angeglichen werden, so dass man auch nicht Volltanken kann. Oft ist es so, dass wenn die Tanks nahezu leer sind, man das Fahrzeug bestenfalls halb vollladen kann. Danach kämpft der Kompressor. Die meisten geben dann auf, weil man kein “tanken” mehr beobachten kann. Die Abgabe bleibt stehen, würde man aber 20 Minuten warten, dann hätte man vielleicht noch Volltanken können.

 

Da Wasserstofftanken zu einer Herausforderung wurde, hat man sich im Zeitalter des Internets vernetzt und es entstand eine Whatsapp Gruppe, wo man sich gegenseitig Hilft. Klingt im ersten Augenblick super. Wenn es an einer Tankstelle (Zeitweise) die oben genannte Probleme gibt, verbreitet sich das sofort und die Fahrer wissen, da brauch ich gar nicht hinfahren. Tankt jemand erfolgreich, zieht das gleich etliche andere Fahrer an und es entsteht ein neues Problem. Eine Tankstelle, die normalerweise wenig liefern musste, wird jetzt durch die Whatsappgruppe sehr stark belastet und die ganze Planung der Tankfahrzeuge geht durcheinander und so kommt es, dass regelmäßig Tankstellen ohne Wasserstoff da stehen. Am nächsten Tag werden sie zwar beliefert, aber dann geht kein Mensch mehr hin, da man ja schon weiß, dass die Tankstelle kein Wasserstoff mehr hat. Das ist ein Teufelskreis.

Das alles sind mit Sicherheit Probleme, die man früher oder später in Griff bekommt. Aber in genau den selben Problemen werden wir uns wiederfinden, wenn bei uns Wasserstofffahrzeuge zum Alltag werden. Die ersten werden sehr leiden müssen.

Als Abschluss noch: 2 Stunden warten auf tanken 🙂

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Edit 08.11.2022 – Preise in Kalifornien

Da man nicht unendlich lange Preise subventionieren kann, wurden die Wasserstoffpreise angepasst. Heute sind es $24,99 pro kg. Bei meinem Verbrauch mit den Mirai komme ich so auf ca $37 / 100km. Kein Schnäppchen, so dass Toyota Mirai die aus der Leasing rauskommen quasi Unverkäuflich sind.

Tesla Model S Erfahrung nach 12 Monate / 29.169km

Ich habe schon zwei Erfahrungsberichte über meinen Tesla geschrieben. Jetzt kommt einer nach einem Jahr. Hier kommen die ganzen positiven und negativen Punkte und natürlich wie das Fahrzeug sich durch den Winter schlägt.

Was gefällt mir am meisten?

Die Fahrdynamik.
Kein Fahrzeug, dass ich vorher gefahren bin, hatte so eine Fahrdynamik. Die Beschleunigung verzaubert mir heute noch täglich ein Grinsen im Gesicht und sie ist sofort da. Verbrenner können das zwar auch so schnell, aber sie brauchen eine Launch Conrol und müssen im Sportmodus sein. Ein Porsche im Leerlauf hat keine Chance neben einem Tesla. Bis er die perfekte Drehzahl erreicht hat, der Turbolader den notwendigen Druck aufgebaut hat und der Gang eingelegt wurde, ist ein Tesla schon lange weg.

Die Ruhe
Es ist so schön entspannend nach einem langen Arbeitstag in einem Fahrzeug zu steigen, dass einfach kein Krach macht und man kann den Klang der Soundanlage genießen. Auch auf lange Strecken ist das richtig genial.

Keine Vibrationen / Ruckeln
Da Elektrofahrzeuge kein Getriebe und Kupplungen haben, fährt es von 0-250 km/h in einem Gang und das Ruckelfrei. Auch die typischen Vibrationen gibt es nicht. Vor allem die nervige Abschaltautomatik an der Ampel nerven mich bei Verbrenner sehr.

Autopilot
Der Autopilot mit seinen 8 Kameras, Radar und Ultraschallsensoren ist aktuell für Teilautonomes Fahren optimiert und kann perfekt für Autobahnfahrten und sehr gut für Bundesstraßen verwendet werden. Ich bin von Ulm bis nach Pisa / Italien nahezu 99% mit Autopilot gefahren und verwende es täglich. Das ist super entspannend und man sieht als Fahrer mehr von der Landschaft und ist ein riesen Sicherheitsgewinn.

Modern und Hightech
Schaut man sich den Innenraum an, dann wird man 2 Schalter finden (Warnblinker + Handschuhfach). Alles andere wird über den riesen Großen Display gesteuert. Dort gibt es eine spezielle Google Maps Navigation, kostenloses Spotify und TuneIn Webradio mit 120.000 Radiosender Weltweit. So kann ich auch meinen Lieblings Radiosender in Los Angeles hören obwohl ich in Deutschland wohne. Es ist ein Webbrowser eingebaut, mit den man Surfen kann – leider ohne Videos. Das alles Europaweit und kostenlos. Die Simkarte/Internet ist im Fahrzeugpreis inbegriffen.
Auch die App ist richtig cool. Man kann damit emis­si­ons­frei vorheizen oder im Sommer vorkühlen. Man kann das Fahrzeug in oder aus der Garage / Parklücken raus fahren lassen und es macht über die App sogar das Garagentor auf und zu. Man kann sehen, wo das Auto gerade ist, falls man vergessen hat, wo man geparkt hat und man kann den Ladestand sehen. Was auch ganz nützlich ist, man kann mit der APP das Fahrzeug auch aufschließen und per Fingerabdruck fahren. Man muss also nicht den Schlüssel immer mitnehmen.

Tesla Supercharger
Das Ladenetz ist an Genialität kaum zu überbieten. Es ist super zuverlässig, schnell, perfekt geplant und man braucht keine RFID Karten, Kreditkarten oder eine App zum freischalten. Einstecken und nach einer Sekunde geht es los. Ich habe mal gesehen, wie ein eGolf Fahrer ewig gebraucht hat um seine Ladesäule freizuschalten. In der Zwischenzeit habe ich einiges schon geladen. Hätte es geregnet, wäre der eGolf Fahrer ziemlich nass gewesen.

Umweltgedanke
Erst jetzt kommt der Umweltgedanke. Ich werde mit einem Elektroauto mit Sicherheit nicht die Welt retten, aber ich kann meinen Beitrag dafür leisten. Dass es mir Wichtig ist, merkt man, dass ich bewusst umweltfreundlich denke. Unser Haus ist in Passivbauweise gebaut mit 90% Wärmerückgewinnung und Erdwärme + Wärmepumpe. Wir haben eine Photovoltaikanlage mit 14,7kWh Batteriespeicher und sind von März bis Oktober 100% Autark.

Geringe laufende Kosten
Die Ausgaben werden unten komplett aufgeführt.

Verarbeitungsqualität
Auch wenn das jetzt unglaubwürdig klingt, weil man oft in der Presse von sehr schlechter Verarbeitung liest. Mein Tesla Bj 2018 ist perfekt verarbeitet. Alle Spaltmaße und Chromleisten sind perfekt. Alles passt. Nichts klappert oder macht Geräusche. Es werden hochwertige Materialien wie Carbon, Aluminium, Chrom und Alcantara verwendet. Ich lade jeden gerne ein nach Fehler in der Verarbeitung an meinem Fahrzeug zu suchen. Ihr werdet keine finden. Da muss man schon mit der Lupe schauen…
Das einzige, was wirklich schlecht ist, sind die Fußmatten. Das kann man hochwertiger machen. Vielleicht denkt Tesla, dass da sowieso nur die dreckigen Schuhe drauf liegen, aber das passt einfach nicht zur Verarbeitungsqualität vom ganzen Auto.
Ich vermute, dass die Fahrzeuge, die nach 2017 gebaut wurden in der Verarbeitung deutlich besser geworden sind, nachdem Tesla den Manager der Produktion von Audi abgeworben hat.
Ich hatte für eine Woche einen alten Tesla von 2016. Da war alles schief und krumm. Alles hat irgendwelche Geräusche gemacht. Die Chromleisten hat vermutlich ein Blinder angeschraubt. Insofern ist die schlechte Verarbeitungsqualität keine Lüge, sondern bezogen auf die Anfänge von Tesla.

Over the Air Updates
Teslas bekommen alle 2 – 4 Wochen ein Softwareupdate mit neuen Features und Bugfixes. Im letzten Jahr kamen so diverse Features hinzu:
Dashcam, komplett neue Navigation, komplett neue und modernere Bedienoberfläche. Autopilot wird von Version zu Version besser. Es gibt jetzt einen Innenraum-Überhitzungsschutz, so dass man Babys und Hunde im Auto lassen kann. usw…

Kofferraum
Durch das Fehlen eines 60-90 Liter Benzintank, ist der Kofferraum gigantisch. Ein Audi A7, der von der Größe sich mit einem Tesla vergleichen kann, hat 535 Liter Kofferraumvolumen. Ein Tesla hat 745 Liter. Und das ist noch nicht alles! Da er im Motorraum kein Motor hat, ist dort ein zusätzlicher Kofferraum mit 150Liter. Das sind insgesamt 895 Liter und somit 41% mehr als ein vergleichbarer Audi A7.

Weniger Zeitverschwendung durch Tanken
Der typische Verbrennerfahrer denkt, wir Fahrer von Elektrofahrzeuge stehen Stundenlang an Ladesäulen und starren sie an. Dabei machen wir unsere wertvolle Lebenszeit kaputt. Die Realität sieht so aus, dass wir zum Laden 5 Sekunden benötigen. Das ist einfach in der Garage oder am Parkplatz kurz Einstecken und der darf dann über Nacht in der Garage vollladen oder man geht in der Zwischenzeit 8 Stunden lang arbeiten. Letztendlich braucht man nur für Stecken über 300km ein bisschen Zeit. Mit anderen Worten: früher habe ich 3 – 4 mal im Monat tanken müssen. Das hat mich 15-20 Minuten gekostet. Heute muss ich ca 8 mal im Monat den Stecker reinstecken. Das kostet mich dann im Monat insgesamt weniger als eine Minute.

3 vollwertige Sitze hinten
Da Elektroautos keinen Mitteltunnel haben für Getriebe, Kardanwelle, Abgasanlage und ähnliches, hat man hinten einen komplett flachen Boden und so hinten 3 vollwertige Sitze. Hinzu kommt, dass er knapp 10cm breiter ist als ein vergleichbarer Audi A7. Wir sind zu fünft nach Kroatien gefahren und niemand hat sich eingeengt gefühlt. Durch den großen Kofferraum sogar perfekt für einen Familienurlaub.

 

Was gefällt mir nicht an Tesla?

Over the Air Updates
Wie jetzt? Ich nenne die OTA Updates als positiven Punkt auf und gleichzeitig als ersten negativen? Ja. Leider ist das so. Da Tesla jederzeit die Möglichkeit hat Bugs (Fehler) zu beheben, scheint mir, dass sie es mit der Qualitätssicherung der Software nicht so sehr ernst nehmen. Es werden also 2 Fehler behoben und 2 neue gemacht. Manchmal ist das echt frustrierend. Es gab z.B. mal einen Bug, mit dem man die Alarmanlage nicht deaktivieren konnte. Mein Kind hat im Auto geschlafen und auf einmal geht die Alarmanlage an. Das ist extrem ärgerlich.

Ausstattung
In der Preisklasse fehlen einfach Ausstattungsoptionen. Z.B. gibt es kein “Rear Seat Entertainment” – also Fernseher in den Kopfstützen. Es gibt auch kein Matrix Licht. Keine Verdunkelte Scheiben – die musste ich nachträglich verdunkeln lassen. Es gibt keine 360° Kamera. Die soll aber mit einem update noch kommen. Belüftete Sitze oder Massage Sitze kann man auch nicht bestellen.

CCS Ladebuchse

In Europa wurde die große CCS Stecker beschlossen. Ob das jetzt gut oder schlecht ist möchte ich nicht kommentieren. Die Meinungen gehen weit auseinander und es gibt sogar Verschwörungstheorien. In meinem Model S ist noch ein Typ2-Stecker verbaut. So kann ich nicht an CCS-Schnellladesäulen laden und bin auf Teslas Supercharger angewiesen. Das Model 3 wird in Europa mit CCS ausgeliefert und es soll für ältere Teslas einen CCS Adapter geben und neuere Model S / X werden mit so einem Adapter ausgeliefert. Da die Europäische Richtlinie 2014/94/EU am 22.Okt.2014 beschlossen wurde, verstehe ich nicht, wieso Tesla so lange braucht um CCS in Fahrzeuge zu Implementieren.
Was hat das für mich für Auswirkungen?
Würde ich z.B. nach Osteuropa fahren wollen, wie z.B. nach Rumänien, Bulgarien, Serbien, Türkei oder Griechenland, würde ich stand heute (03.2018) mit Supercharger dort nicht hinkommen sie sind aber geplant. Mit CCS könnte ich ohne Probleme bis ans Schwarze Meer fahren und Schnelllader verwenden.

Winter

Man hört Regelmäßig Horrorgeschichten über Elektroautos im Winter, dass man im Stau erfriert oder dass die Reichweite sich halbiert oder ähnliches. Man wird eher im Stau verdursten oder verhungern, wie dass man erfriert.
Der Verbrauch ist bei mir im Winter bei 25,0 kWh/100km – also knapp 300km Reichweite. Fährt man im Winter Langstrecke, dann sinkt der Verbrauch, da die Batterie irgendwann mal Warm ist und sie nicht mehr zu geheizt werden muss. Mit Sommerreifen verbraucht er Durchschnittlich 22,9 kWh/100km. Es ist also keine Halbierung der Reichweite, sondern 8,4% weniger Reichweite. Vermutlich wäre der Unterschied größer, wenn ich im Sommer auf 19″ Felgen fahren würde, aber mir ist die Optik wichtiger als ein paar km mehr Reichweite. Ich gehöre nicht zu den typischen Deutschen, die Täglich 1000km am Stück pendeln. 🙂

Jetzt kommen wir zum positiven und gleichzeitig negativen Punkt im Winter. Ich bin ja viele Jahre lang Audi Quattros gefahren und weiß das Allrad zu schätzen. Der Tesla ist nochmal ein Stück besser als Quattro indem es Torque Vectoring verwendet. Da kann man Vollgas geben und die 525 PS lassen das Fahrzeug nicht ausbrechen. Das ist das sicherste Fahrzeug, dass ich auf Schnee gefahren bin. Jetzt kommen wir zum negativen Punkt: Will man auf Schnee ein bisschen “Spaß” haben, dann geht das nicht. Mit “Spaß” meine ich driften. Es gibt keine einfache Möglichkeit das ESP / Torque Vectoring / Schlupfregelung auszuschalten. Ich habe gehört, dass man 2 Sicherungen rausziehen muss um ESP ausschalten zu können. Das werde ich mal im nächsten Winter ausprobieren.

Ein Vorurteil ist auch, dass Elektrofahrzeuge im Winter mit 80km/h hinter LKWs fahren müssen, damit sie überhaupt an die nächste Ladesäule kommen. Zumindest beim Tesla kann ich das Vorurteil verneinen. Gestern bin ich z.B. von München nach Ulm bei 2°C gefahren. Die meiste Zeit um die 200km/h. Wo es begrenzt war, bin ich 20 km/h schneller als erlaubt gefahren.

Auswertung mit Teslalogger

Ladekarten

Bevor ich mir den Tesla gekauft habe, habe ich mich umgehört, welche kostenlose Ladekarten zu empfehlen sind. Ich wollte nicht irgendwo liegenbleiben, weil ich nicht die passende Ladekarte parat habe.

Plugsurfing und NewMotion habe ich tatsächlich ein Mal zum Testen verwendet um sicherzugehen, dass sie auch funktionieren. Die Maingau und Telekom Ladestrom habe ich noch nicht mal ausprobiert.

Da war wohl die Angst groß, dass ich irgendwo nicht laden kann, wenn ich nicht die passende Ladekarte habe. Ich glaube, dass ich auf der Telekom Ladekarte 100 Freiminuten noch habe. Als Teslafahrer braucht man normalerweise diese ganzen Karten nicht. Aber ich habe sie für den Fall der Fälle im Auto.

Apps

Auch bei den Apps habe ich mir die wichtigsten heruntergeladen.
In Verwendung ist natürlich die Tesla-App.
Die Mobility+ App habe ich einige Monate verwendet um für 1€ vollzuladen. Da sie ab 1.03.2019 den Tarif auf Wucher umgestellt haben, werde ich sie vermutlich gar nicht mehr verwenden. Ansonsten verwende ich regelmäßig “NextPlug” um kostenlose Ladesäulen zu finden. Wenn zufällig eine in 50m Nähe ist, nehme ich den Strom gerne an. Also z.B. in der Therme, beim Shoppen oder ähnliches. Alle anderen sind für den Notfall, also noch nie gebraucht 🙂

Eine App, die ich sehr gerne verwende ist ScanMyTesla, mit der man viele Informationen der Batterie und andere Komponenten auslesen kann.

Ich verwende natürlich für Statistiken auch sehr gerne meinen Teslalogger.

Kosten

Ladekosten


Hier sind die Ladekosten über das letzte Jahr aufsummiert. Bevor wieder die Diskussion anfängt, wie ich so günstig zuhause lade, das kann man hier nachlesen: LINK Dort sieht man auch die günstigen Tarife der Stadtwerke Ulm.
Bei EnBW hat man bis zum 01.03.2019 pro Ladevorgang 1€ bezahlt, so dass man bei einer großen Batterie auf sehr geringe Kosten pro kWh kommt.

Servicekosten

Da die Garantie bei Tesla nicht an unnötigen Service gekoppelt ist und an einem Elektroauto nicht wirklich was gewartet werden muss, fallen hier keine Kosten an. Nach 11 Monate habe ich mir neue Scheibenwischer gegönnt. Kosten 29,95€
Bremsbelege / Scheiben werden durch die sehr hohe Rekuperation alle 300.000 km gewechselt.

KFZ-Steuer / Versicherung

Elektrofahrzeuge sind von der KFZ-Steuer befreit. Also 0€

KFZ-Versicherung mit Vollkasko bei der Gothaer: 1180€

Einsparungen

Mit Elektroautos kann man in vielen Städten kostenlos Parken. Das habe ich etliche mal gemacht, hab es aber nicht aufgeschrieben, wie viel das jetzt im Jahr war. Ich vermute, dass es unter 50€ war.

Vergleich zum letzten Diesel

Mit den aktuellen Zahlen hochgerechnet, müsste ich den Tesla mit 4 Jahren und 120.000 km für mindestens 17.610€ verkaufen, damit er unterm Strich günstiger wird, als mein letzter 3 Liter Diesel. Schaue ich mir die aktuellen Preise bei Mobile.de an, dann ist der günstigste Tesla mit den oben genannten Eckdaten bei 46.900€. Es könnte also unterm Strich ein sehr günstiges Auto werden. Warten wir noch 3 Jahre ab.

Batterie

Wenn man die Batterie ausliest, dann habe ich nach einem Jahr eine Degradation (Verlust der Kapazität) von 2,6%. Das ist vollkommen OK.

Fazit

Der Tesla ist für mich und mein Anwendungsfall das perfekte Auto. Als ich es gekauft habe, habe ich mir gesagt, dass für den Fall der Fälle ich immer noch auf unseren Benziner zurückgreifen kann. Wir sind jetzt 2-mal nach Italien und ein Mal nach Kroatien mit den Tesla gefahren. Wir hätten aber auch unseren Verbrenner nehmen können. Haben wir aber nicht. Meine Frau war ziemlich skeptisch am Anfang. Mittlerweile ist es so, dass sie Ihren Verbrenner loswerden will um einen Hyundai Ioniq Elektro zu kaufen. Lustiger weise frägt sie mich immer ob sie den Tesla haben kann, wenn sie Langstrecke fährt. Wenn ich dann an diesen Tag ihren Benziner fahren darf, fühle ich mich immer bestätigt die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

Würde ich wieder ein Tesla kaufen?

Ja.
Trotzdem würde ich nur einen Model S wieder kaufen, wenn er mit CCS laden kann. Mit dem aktuell mitgelieferten Adapter sollte das gehen.
Ich bin mit Tesla nicht verheiratet und kann mir gut vorstellen ein anderes Elektroauto zu kaufen. Es sollte aber besser als der Tesla sein und / oder günstiger. Die ganzen versprochenen Teslakiller sind weit entfernt von einem Teslakiller. Mal schauen, ob der Porsche Taycan oder der Audi GT Elektro gut werden. Ich werde aber erst in 2-3 Jahre nach einem neuen Fahrzeug schauen. Ein SUV kommt für mich nicht in Frage.

Würde ich ein Wasserstofffahrzeug kaufen?

Ein ganz klares nein. Damit würde ich viele Vorteile, die ich jetzt habe verlieren:

  • schlechte Fahrdynamik / Leistung
  • kleiner Kofferraum
  • Ich muss wieder zum Tanken fahren und kann nicht zuhause / beim Arbeiten laden.
  • kein Flächendeckendes Tankstellennetz – ich könnte vermutlich nicht unproblematisch in den Urlaub fahren
  • hohe Wasserstoffkosten
  • Umweltfreundlich, wenn man den Deutschen-Strommix nimmt eine Katastrophe

Der einzige Vorteil wäre bestenfalls kurze Tankzeiten von ca 3-5 Minuten. Die habe ich aber nur ein paar Mal im Jahr. Was viele nicht wissen, dass die Tankstelle den Druck und die Temperatur nach einer Betankung wiederherstellen müssen. Das dauert seine Zeit. An viele Wasserstofftankstellen können oft nur 40 Fahrzeuge pro Tag aufgetankt werden. Mit anderen Worten: alle 36 Minuten kann ein Fahrzeug getankt werden. Sorry, aber das geht mit einem Elektroauto besser.

https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/fuer-40-autos-am-tag-zwei-wasserstoff-tankstellen-in-hessen-eroeffnet-15061249.html

Zitat:

Würde ich wieder zum Verbrenner wechseln?

Man soll niemals nie sagen, aber ich wüsste für mich keinen Grund das zu tun.

Anmerkung

Sollte ich was vergessen haben, was euch nach einem Jahr noch interessiert, dann schreibt es bitte in den Kommentaren oder eine Nachricht.

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Audi e-tron Tesla Killer?

Zuerst mal möchte ich sagen, dass ich mich auf alle neue Elektroautos freue und wie manche schon festgestellt haben, ich kein Tesla Fanboy bin und auch viele Sachen bei Tesla verbesserungswürdig finde.

Ich wollte wissen ob es einen Fortschritt gab und die Messlatte höher gesetzt werden muss. Der Audi e-tron hat eine Ladeleistung an 175kW Schnellladestationen von 150kW und das bis zu beachtliche 80% SOC. Teslas laden mit nur 118kW und meiner mit 75kWh Batterie sogar mit nur 98kW. Zusätzlich kommt noch hinzu, dass die Ladekurven der Teslas viel früher (60% SOC) schon abfallen. Also muss das Audi e-tron das perfekte Elektroauto sein auf Langstrecke?

Ladekurve Audi e-tron von fastned
Ladekurve Tesla Model S/X 100kWh von abetterrouteplanner
Ladekurve Tesla Model S/X 75kWh von abetterrouteplanner

Routenvergleich Ulm – Pisa

 

Da die Praxis nicht einfach nur von der Ladegeschwindigkeit und Ladekurve abhängt, sondern auch von anderen Faktoren wie:

  • Verbrauch (hoher Verbrauch – länger laden
  • anzahl Ladestops – Umwege
  • Ladesäulenposition – neben der Autobahn besser als mitten im Ort
  • Ladeleistung der Ladestation

Abetterrouteplanner berechnet für Elektroautos anhand der Ladekurve, Verbrauch, Topographie, Geschwindigkeit, Temperatur und Zuladung die passende Route, Ladestops und Ladezeit. Ich kann den Routenplanner bestens empfehlen. Durch mehrere Langstrecken kann ich sagen, dass die Berechnung super genau ist.

Als Berechnungsgrundlage habe ich Ulm – Pisa genommen mit maximal 150km/h und 3% schneller als erlaubt.

So wie es aussieht, ist der Audi e-tron kein Tesla Killer, sondern bestenfalls ein Tesla Model X75D Killer, denn alle anderen Teslas sind schneller am Ziel. Selbst mein Model S 75D ist 27 Minuten schneller in Pisa obwohl ich eine kleinere Batterie habe und 35% langsamer laden kann.

Durch den hohen Verbrauch vom e-tron muss er länger laden und macht so seinen Vorteil in der Ladegeschwindigkeit kaputt.

Der Gewinner ist das Tesla Model 3 Long Range. Durch den niedrigen Verbrauch und der guten Ladeleistung von 118kW, schafft er die Strecke mit nur einem Ladestop. Dadurch muss er weniger Umwege nehmen und muss auch weniger laden. Er ist 1:26 Stunden vor dem e-tron am Ziel. So sehen Gewinner aus!

Der Verlierer scheint der Hyundai Kona elektro zu sein. Nein, das ist er nicht. Er ist Verlierer und gleichzeitig Gewinner. Wiso? Mit einem Preis ab 32.000€ zeigt er, dass er es auf Langstrecke durchaus mit den 100.000€ Elektroautos mithalten kann. Er ist gerade mal 21 Minuten nach dem e-tron am Ziel und beweist, dass man auch für wenig Geld ein tolles und alltags taugliches Elektroauto bekommen kann. Das ist mein Gewinner!

e-tron Route
Tesla Model S 75D
Model 3 Long Range

Update 08.03.2019

Tesla hat bekannt gegeben, dass die neuen Supercharger V3 250kW leisten können. Das erste Fahrzeug, dass davon profitiert ist das Model 3 und die Beispielroute könnte das Laden um ca 50% verringern. So muss man anstatt 52 Minuten für die Strecke nur 25-30 Minuten laden.
Hinzu kommt, dass die alten Supercharger mit den alten Teslas von 2012 ein Softwareupdate erhalten, dass die Ladekennlinie um bis zu 25% verbessert. So wird dann vermutlich aus 65 Minuten Ladezeit beim alten Tesla vermutlich 50 Minuten. Die Praxis wird es zeigen. Tesla hat über die Jahre schon einige mal per Software die Ladekennlinie verbessert um kürzere Ladezeiten und / oder schonende Ladung zu erreichen.

Preise

Wie viel kostet jetzt diese Reise Ulm – Pisa hin und zurück?

Tesla S 75D

Mein Tesla S 75D hat lebenslanges Supercharging. Die Reise kostet also ziemlich genau: 0,00€

Tesla Model 3 Long Range

Das Model 3 erhält 9 Monate kostenloses Supercharging. Anschließend würde diese Reise 40 CHF kosten. Umgerechnet aktuell (01.02.2019) 35,06€

Audi e-tron

Verwendet man den Audi Tarif, dann werden die Ladesäulen im Navi aufgelistet und man kann damit dann auch die Routen berechnen. Damit man überhaupt an Schnellladesäulen laden darf, muss man einen Transit-Vertrag abschließen über 17,95€ im Monat. Macht im Jahr 215,40€.

In Deutschland lädt der e-tron 57% von 95kWh macht 54,14kWh.
Die kosten an dieser Ladesäule sind 0,33€ / kWH macht 17,87€

In der Schweiz lädt er auch 54,14kWh. Das macht 20,03 CHF oder 17,56€

In Italien lädt er 32% / 30,4kWh. Das macht 10,03€

In der Summe hin und zurück macht das ohne Grundgebühr: 90,92€
Mit Grundgebühr kommt man vielleicht auf 100€ oder mehr. Je nach dem, wie lange man im Urlaub ist…

Diesel

Ein Diesel mit 7 Liter Verbrauch bei 1,30€ / Liter würde für die Strecke 131,59€ brauchen.

Fazit

Schnelle Ladegeschwindigkeit macht aus einem Elektroauto noch lange kein perfektes Fahrzeug für die Langstrecke. Der Verbrauch ist auch noch Maßgeblich für die Langstrecke. Insofern werden SUVs immer den kürzeren ziehen.

Um zur Eingangsfrage zurückzukommen, ist der e-Tron ein Teslakiller? Nach dem Audi-Slogan “Vorsprung durch Technik” ist Audi leider viele Jahre hinterher. Ein 2012er Tesla Model S hat durch die per Softwareupdate verbesserte Ladekennline ähnliche Ladeleistungen wie ein 2019er e-Tron. Vom Verbrauch ist der e-Tron eher eine Schande. Spreislich ist der e-Tron aktuell höher als ein besserer Tesla. Ich vermute, dass da Audi deutlich mit den Preis runter gehen muss. Einer der wenigen Vorteile ist beim e-Tron die große Sonderausstattungsliste. Wenn man z.B. TV-Empfang haben möchte, dann kann man das für 1350€ hinzubuchen. Für die vielen Ladepausen durch den hohen Verbrauch vielleicht sehr interessant 🙂 Oder z.B. die virtuellen Spiegel. Oder ein Head-Up Display usw…
Also für mich ist der e-Tron weit weg vom Teslakiller und man kann nur hoffen, dass der Porsche Taycan hier mehr bietet. Da bin ich sehr gespannt.

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Erfrieren im Stau mit einem Elektroauto?


In einer ersten Meldung wurde behauptet, dass eine Frau quasi vor meiner Haustüre im Stau erfroren ist. Das hat mir mindestens eine Schlaflose Nacht gekostet. Aktuell weiß man, dass es mit der Kälte keinen Zusammenhang gibt. Die Zahlen, die ich hier nennen werde, kann man nicht auf andere Elektrofahrzeuge 1:1 übertragen, aber die werden nicht arg viel schlechter sein. Ganz im Gegenteil: Tesla verwendet einen ineffizienten Elektroheizer. Andere Elektrofahrzeuge haben eine Wärmepumpe und sind bis zu Faktor 4 Effizienter.

Mit ScanMyTesla kann man sämtliche interessante Daten vom Fahrzeug auslesen. Ein Wert ist z.B. wievel Energie gerade für die Heizung verwendet wird. Leider wird nicht in Batterieheizung und Fahrgastzellenheizung unterteilt, so dass man beide Werte summiert in einer Spalte hat.

 

Meine Messung war, nach ca 2 Minuten, als die eingestellte 21,5°C Temperatur erreicht war. Die Außentemperatur war bei -5,5°C. Der Verbrauch für das Heizen inclusive Batterieheizung liegt bei 2,11kW. Das ist schon viel, aber nach ca einer Stunde erreicht die Batterie ihre Wohlfühl 35° und dann wird sie nicht mehr geheizt.

Schaltet man jetzt den RangeMode (Reichweitenmodus) ein, dann wird die Batterieheizung ausgeschaltet und der Verbrauch sinkt deutlich auf 0,59kW.

Nach ein bisschen hin und her spielen, konnte ich das ganze nochmal optimieren, indem ich auf Umluft gestellt habe. Dann wird nicht die “Frische” eiskalte Luft auf 21,5° erwärmt, sondern die schon ohnehin Warme Luft innen auf 21,5° gehalten.

Der Verbrauch sinkt so deutlich auf 0,09kW (90W).

Der Nachteil ist: Die Scheiben werden in 5-10 Minuten beschlagen. Ob das wichtig ist im Stau, wenn es kein cm vorangeht? Aber der Vorteil ist: die man bekommt nicht die Abgase vom Vordermann ab. Ich nehme an, dass man von selbst früher oder später auf die Idee kommt die Umluft einzuschalten, weil es im Innenraum Stinken wird. Und es besteht die Möglichkeit, dass man an Kohlenmonoxidvergiftung vom Vordermann stirbt.

Bevor die Frage kommt: nein, mit Umluft wird man nicht ersticken. Jedes Auto braucht eine große Entlüftung, sonst würde das Trommelfell platzen, wenn jemand die Türe zuschlägt.

Die Heizung braucht also pro Stunde Stau 0,09kWh oder ein Reichweitenverlust von 0,47km pro Stunde.

Das große Problem ist aber weiter unten. Das 12V System hat bei mir über 400W Verbraucht. Mit anderen Worten: die Heizung spielt überhaupt gar keine Rolle. Der Verbrauch des Bordnetz ist das Problem.

Ich hatte Sitzheizung an, Abblendlicht und hab recht laut Musik gehört. Mein Tip: Sitzheizung und Abblendlicht ausschalten und in Zimmerlautstärke Radio hören um auf den Laufenden zu bleiben. Vielleicht werden Tips gegeben, die im Stau wichtig sind. Trotzdem bin ich nicht unter 100W Bordnetz Verbrauch gekommen. Die ganzen Computer verbrauchen halt Strom. Unterm Strich bedeutet das eben ca 1,1km Reichweitenverlust pro Stunde Stau. Mit anderen Worten: Es ist wahrscheinlicher im Tesla zu verdursten wie zu erfrieren. Vermutlich sieht es bei anderen Elektroautos nicht anders aus.

Zusätzliche Tips: Im Winter immer 2 Decken im Auto mitnehmen. Das mache ich schon seit viele Jahre so, als mir der Thermostat in meinem Audi kaputt gegangen ist und nur kalte Luft rauskam. Sollte es doch mal eng werden, würde ich einfach zum nächsten Auto gehen und fragen ob man sich dort aufwärmen kann. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass dann jemand sagt: Ne, das möchte ich nicht. Und selbst wenn, es gibt ja genug Autos im Stau, die man fragen könnte 🙂

ScanMyTesla

Ich wurde mehrfach gefragt, wie ich an die Can-Bus Daten komme. Also, Anzahl Schnellladungen (DC) und Anzahl AC Ladungen. Und natürlich hunderte anderer Metriken.
Hier gehts zum Artikel: https://www.impala64.de/blog/tesla/2019/01/12/scanmytesla/

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Wie hoch sind die Ladekosten für ein Tesla?

Da ich heute die Abrechnung machen musste für meinen Stromversorger, habe ich alle Zahlen zusammen und ich kann es mal ausrechnen.

ADAC behauptet einfach: 30ct/kWh * 21kWh/100 km macht: 6,30€ auf 100km. Stimmt das? Natürlich nicht!

Die 30ct/kWh bezahlt niemand, der ein Elektroauto hat. Es gibt für Elektroautos, wie auch für Wärmepumpen und Nachtspeicheröfen günstige “Netzdienliche Tarife”.  Der Betreiber kann jederzeit für 30-60 Minuten den Strom abstellen um das Netz leichter zu regeln. Im Gegenzug bekommt man einen günstigeren Tarif. Ich bezahle so 17,4 ct/kWh.

So einen geeichten Zähler bekommt man bei Amazon.

Hinzu kommt, dass man am Tesla Supercharger kostenlos laden kann. Laut der App “scan my tesla” konnte ich so 1143 kWh kostenlos laden. Wenn Ihr auch kostenlos bei Tesla’s Supercharger laden möchtet, dann könnt Ihr dazu beim Kauf eines Teslas mein Empfehlungslink verwenden: http://ts.la/christian7267

Zusätzlich kommt hinzu, dass ich 234,54 kWh kostenlos unterwegs laden konnte. Das war z.B. in Hotels, Ferienhaus, Therme, Eislaufanlage, Schwimmbad, Parkhäuser, Ikea usw….

Bei uns in Ulm kann man für pauschal 5€ Volltanken. das habe ich laut PayPal Abrechnung 11 mal gemacht. Für 30€ im Monat hätte ich auch eine Stromflatrate bei der Stadtwerke Ulm bekommen können. Ich bin aber zu faul immer die öffentlichen Ladesäulen zu verwenden. 🙂

Rechnet man alles zusammen, dann kommt man auf einen Verbrauch von 25,95 kWh/100 km. Wieso so hoch? Mein Fahrzeug behauptet ich hätte einen Duchschnittsverbrauch von 23 kWh/100 km, was auch schon sehr hoch ist. Mich sieht man eher auf der Linken Fahrspur 🙂  Die Differenz sind Lade- und Entladeverluste. Das muss man leider mit bezahlen.

 

Unterm Strich kostet mich der Tesla 3,06€ auf 100 km für das Laden. Zum Vergleich: Mein 3 Liter Diesel, den ich zuvor hatte, hat 7,9 Liter verbraucht. Bei aktuell 1,51€ / Liter Diesel, macht das 11,93€ / 100km!

Update

Nachdem ich das gepostet habe, habe ich viele Kommentare erhalten, dass das alles erlogen ist. Viele glauben nicht, dass ich 17,4 ct/kWh bezahle. Viele glauben auch nicht, dass man für 8,5 ct/kWh bei der Stadtwerke Ulm laden kann. Viele glauben auch, dass das kostenlose laden unterwegs sehr bald eingestellt wird.

Wie ich oben schon geschrieben habe, sind die 17,4 ct/kWh kein normaler Haushaltsstrom, sondern ein spezieller Stromtarif, den jeder bekommen kann. Es handelt sich um ein sogenannten Stromtarif für “abschaltbare Lasten” oder “Netzdienlicher Tarif”. Man bekommt einen neuen Zähler und ein bisschen Elektronik. So kann der Netzbetreiber den Strom abstellen, wenn zu viel in der Umgebung verbraucht wird. Damit kann er sehr einfach und kostengünstig das Netz stabil halten. Infolge sinkt das “Netzentgelt” und das, was wir bezahlen wird günstiger. Darunter fallen z.B. Wärmepumpumen, Nachtspeicheröfen und auch Elektrofahrzeuge.

Das ganze ist im Gesetz EnWG §14a verankert:
https://www.gesetze-im-internet.de/enwg_2005/__14a.html

Wie finde ich so einen Stromtarif? Das allereinfachste ist: Check24 und nach Wärmepumpenstrom suchen – das ist nichts anderes wie im EnWG §14a beschrieben. Man muss aber vorher beim Netzbetreiber einen Stromzähler für Abschaltbare Lasten beantragen!
Bei Check24 bekomme ich natürlich meine 17,4ct/kWh nicht, denn die müssen ja auch noch ihre Werbung bezahlen. Da bekomme ich für mein Gebiet 20,97ct/kWh, was auch schon nicht schlecht ist. Man muss eben ein bisschen die Suchmaschinen durchforsten…

Das ist das, was ich in meinem Gebiet bezahle. 50 km weiter sieht das ganze vielleicht anders aus, deshalb habe ich den Anbieter unkenntlich gemacht, sonst bekommt er vielleicht heute tausende Anrufe… Es sind nur 17,23ct, aber wenn ich den Grundpreis mit einrechne, dann komme ich auf ca 17,4 ct/kWh…

Kann ich diesen Tarif auch für mein ganzes Haus nehmen? 

Nein, das geht nicht, denn wie schon gesagt, wird mehrfach am Tag der Strom für 30-60 min abgestellt. Ob es so spannend ist, wenn mitten im Fußballspiel der Strom abgestellt wird… Erlaubt ist das auch nicht…

Hat das Auswirkungen beim Laden?

Bis jetzt hatte ich keine Probleme. Mein Tesla ist in 4,5 Stunden voll geladen, wenn er komplett leer ist. Ob er jetzt eine halbe Stunde länger an der Dose ist, spielt keine Rolle. Es gibt aber einen Fall: ich habe nur noch “Sprit” für 100km drin und muss dringend nachladen, weil ich ungeplant 200km fahren muss. Gerade jetzt wird aber der Strom abgestellt… Sowas kann natürlich passieren.

Die nächste Frage war: Das kann doch gar nicht sein, dass die Stadtwerke Ulm den Strom für 8,5 ct/kWh verkaufen. Da machen sie doch Verlust…

Nein, machen Sie nicht.

Industriekunden bezahlen einen Bruchteil vom Strompreis, wie private Haushalte bezahlen. Insofern können Sie das so weiter geben. Die Stadtwerke bezahlen noch weniger für den Strom. Das sind so ca 3-6 ct/kWh…

Aktuell gibts eine Flatrate für 30 € / Monat oder 5€ pro Ladung. Wenn man mit fast leerer Batterie ankommt und ca ca 65kWh lädt, dann macht das 7,7ct/kWh. Kommt man mit komplett leerer Batterie an, dann sind das sogar 6,9ct / kWh…

Nächste Frage war: Kostenloses laden wird es bald nicht mehr geben.

Bei Tesla wird es so bleiben. Das steht in meinem Kaufvertrag. Sollte Tesla das einstellen, werde ich es einklagen!

Aber wie sieht es denn aus bei Hotels, Schwimmbad, Ikea und wo ich überall kostenlos geladen habe? Wie wir oben gelernt haben, bezahlt die Industrie einen Bruchteil vom dem, was wir bezahlen. Oft haben sie auch noch große Photovoltaik anlagen und produzieren Ihren Strom selbst, was unterm Strich noch günstiger ist. Wenn ich jetzt 2 Stunden im Ikea bin, dann kostet das Ikea wenn überhaupt 2€. Dafür habe ich (vielleicht) einiges eingekauft. Jetzt könnte man Fragen: Wieso berechnet Ikea nicht einfach die 2€? Ganz einfach: Strom zu verkaufen ist in Deutschland nicht ganz so einfach. Man braucht dafür geeichte Zähler, die es für Gleichstrom aktuell nicht einmal gibt. Für Wechselstrom ist das kein Problem, aber die Abrechnung ist nicht ganz so einfach. Außerdem wird man auf einmal zum Energieunternehmen mit Pflichten… Also verschenkt man das ganze. Aber niemand schenkt mir doch was… Doch! Die Parkplätze werden ja auch oft kostenlos angeboten. Die Klimaanlage ist ja auch immer kostenlos. WLAN bieten auch viele Firmen den Kunden an. Bietet man das nicht an, kommen die Kunden eventuell nicht…

Ich hoffe, dass mit dem Update, das ganze glaubhafter und transparenter ist. Sollte immer noch was unklar sein, dann schreibt mir bitte. Ich werde das dann erklären.

Update 2 – ScanMyTesla

Ich wurde mehrfach gefragt, wie ich an die Can-Bus Daten komme. Also, Anzahl Schnellladungen (DC) und Anzahl AC Ladungen. Und natürlich hunderte anderer Metriken.
Hier gehts zum Artikel: https://www.impala64.de/blog/tesla/2019/01/12/scanmytesla/

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Wie „sauber“ ist mein Tesla?

Es gibt viele Berichte und Studien über die Ökobilanz von Elektrofahrzeugen. Oft erkennt man einfach am Geldgeber der Studie oder der Zeitschrift wie wohl die Ökobilanz ist. Eine Studie finanziert von einem Fahrzeughersteller, dessen Gewinne überwiegend von Verbrennerfahrzeugen stamm wird wohl kaum etwas Positives über Elektrofahrzeuge schreiben. Zeitschriften dessen Leser überwiegend Verbrenner fahren und durch die oben genannten Fahrzeughersteller Werbung schalten, sieht es nicht anders aus. Auf der anderen Seite rechnen Elektroautofahrer und Studien, die auf deren Seite sind mit Bestwerten. So wird oft mit Ökostrom gerechnet, obwohl man aber am Strommix teilnimmt. In Deutschland ist der Begriff „Ökostrom“ noch nicht einmal geschützt. So zählt auch ein Blockheizkraftwerk, das mit Öl befeuert wird auch schon zum Ökostrom. Ich sehe das etwas anders… Es wird auch gerne mit der eigenen PV Anlange gerechnet und 0 Gramm / kWh angegeben. Dass die PV Anlage auch hergestellt werden muss, vergessen freilich Ökofuzzis… Also muss die Wahrheit irgendwo dazwischenliegen. Ich versuche mal an meinem Beispiel zu bewerten wie Ökologisch mein Tesla ist und ob es nicht vielleicht besser gewesen wäre ein Benziner oder Diesel zu fahren.

Ich beziehe Ökostrom aus 100% Wasserkraft. Trotzdem werde ich mit den Strommix rechnen, denn das ist das, was aus meiner Steckdose rauskommt. Die Stadtwerke Ulm (SWU) beliefert mich mit Strom und ich lade mit Sicherheit mehr als 90% diesen Strommix, außer ich fahre in den Urlaub. Der Einfachheit halber rechnen wir aber mit SWU Strom. Mein Verbrauch liegt bei 22,5kWh/100km – Ja, ich gehöre nicht zu den sparsamen Teslafahrern. Die 428PS werden jeden Tag beim Beschleunigen gebraucht und die 21“ Felgen sind mit Sicherheit auch nicht für niedrigen Verbrauch berühmt.

Laut Strommixkennzeichnung von SWU hat die Produktion pro kWh im Jahr 2016 411 g CO2 an Emissionen freigesetzt. Macht nach Adam Riese auf 100km: 9,25kg CO2

SWU-Strommix

Vor meinem Tesla bin ich einige 3 Liter Diesel Fahrzeuge gefahren und habe laut Zapfsäule ca 8,5 Liter verbraucht auf 100km – Ja, auch damals bin ich zügig gefahren. Ein Liter Diesel verbrennt bestenfalls zu 2,64kg CO2 – macht bei 8,5Liter = 22,44kg CO2. In der Kaltlaufphase sind diese werte nicht zu schaffen! Aber wir rechnen mit den besseren Werten zu Gunsten des Diesels einfach weiter.

Schon jetzt sieht man, dass ein Diesel einen doppelt so hohen CO2 Ausstoß hat, wie ein Elektroauto.

Ein Fahrzeug wird in Deutschland 16 Jahre lang gefahren. Ein Liter Diesel verbrennt bestenfalls zu 2,64kg CO2 das wird auch in 16 Jahre so bleiben. Ich fahre Jährlich 30.000 km – auf 16 Jahre sind das 480.000 km oder 40.800 Liter Diesel oder 108 Tonnen CO2. Hinzu kommt, dass wir die Herstellung und Transport vom Kraftstoff nicht berücksichtigt haben.  Für Diesel ist der Primärenergiefaktor 1,22  Also sind wir dann bei 131 Tonnen CO2!

Wie sieht das beim Elektroauto aus? Unser Strom wird von Jahr zu Jahr ökologischer und damit das Fahrzeug auch. In den letzten 16 Jahren ist unser Strom ca 15% sauberer geworden. Sollte es wie geplant bis 2030 zu einem Kohleausstieg in Deutschland kommen, dann wird sich das extrem positiv auf den Strommix auswirken. Ohne Kohleausstieg müsste man druchschnittlich mit 380g CO2/kWh über 16 Jahre rechnen. Mit Kohleausstieg dürften wir unter 100g CO2/kWh liegen.

Rechnen wir mit 380g/kWh, dann liegt der Tesla bei 41 Tonnen CO2. Mit Kohleausstieg wären wir bei 11 Tonnen CO2.

Wir haben also im ungünstigsten Fall für meinen Tesla über die Lebensdauer eine Einsparung von mindestens 67 Tonnen CO2. Jetzt kommt natürlich der Einwand: Ja die Batterie. Das ist der Klimakiller! Eine in USA hergestellte Batterie kommt auf 112kg CO2 pro kWh. Meine Batterie hat 75kWh macht 8,4 Tonnen CO2 aus. Also schrumpft die Einsparung auf ca 60 Tonnen CO2.

Für mein Fahrzeug kommt es leider zu spät, aber Tesla ist gerade dabei die Gigafactory 1, in der die Batterien hergestellt werden komplett auf Photovoltaik umzustellen, damit die Batterien CO2 neutral hergestellt werden können.

 

Fazit: Für meinen Fall (Standort Süd-Deutschland /  30.000km pro Jahr) ist der Tesla selbst im ungünstigsten Fall mehr als 50% weniger CO2 als ein vergleichbarer Diesel. Im besten Fall mehr als 80% weniger CO2. Auch hier wird die Wahrheit irgendwo in der Mitte zu suchen sein.

Laut Kraftfahrtbundesamt (KBA) war 2017 die durchschnittliche Fahrleistung pro PKW bei 13.922km. 

Die Tesla-Batterie wäre dann erst nach 3 Jahre CO2 kompensiert: 

Ab wann ist ein Diesel sauberer?

Fährt man nur 2400km / Jahr, dann ist ein Dieselfahrzeug zum heutigen Stand sauberer, selbst mit Kohleausstieg. Da die Batterieproduktion 8,4 Tonnen CO2 verschlingt. Wird die Batterie in naher Zukunft CO2 neutral produziert, dann würde sich das Elektroauto vom ersten Tag an sauberer verhalten.

Jetzt könnte man ja sagen: Wenn du schon Klimaschutz betreiben möchtest, dann kauf dir doch einen VW Lupo 3L Diesel. Das würde schon nicht gehen, da ich ein größeres Fahrzeug benötige wegen Familie und bei der hohen Fahrleistung ist was Bequemes schon nicht verkehrt. Aber rechnen wir mal durch. Laut Spritmonitor verbraucht er 3,7Liter / 100km. Macht 9,8kg CO2 auf 100 km. Das ist immer noch 0,5kg CO2 pro 100 km mehr als mein Tesla. Nach 7 Jahre wäre der Tesla trotzdem sauberer.

Was passiert nach 16 Jahre und 480.000km?

Nach 16 Jahre dürfte das Fahrzeug, wie andere Verbrenner gewisse Gebrauchsspuren haben und man würde das Fahrzeug recyceln. Die Batterie dürfte nur noch 70%-80% an Restkapazität haben (Degradation). Gleichzeitig wird sie nicht mehr die volle Leistung abgeben können, so dass man damit keine 400PS mehr abrufen kann. Man kann sie aber sehr gut für Stromspeicherung verwenden können. Die Energiewende sieht vor, Kohlekraftwerke zu schließen und auf Photovoltaik und Windkraft zu setzen. Leider ist die Sonne und Wind nicht immer da, wenn man sie braucht und muss zwischengespeichert werden um das Stromnetz zu stabilisieren. Man spricht davon, dass so eine Tesla Batterie noch weitere 5.000-10.000 mal geladen und entladen werden kann, bis man sie auch als Stromspeicher nicht mehr verwenden kann. Also wird sie noch ca. 20 Jahre als Speicher in Betrieb gehen.

In dieser Zeit wird sie, wenn man die Degradation und 10% der Kapazität als Schutz für Tiefentladung abzieht auf ca. 250.000kWh gespeichert haben und wieder abgeben. Zieht man jeweils 10% Ladeverluste und 10% Entladeverluste ab, dann bleiben immer noch 200.000kWh als Speicher übrig. Ein Kohlekraftwerk produziert durchschnittlich 1kg CO2 / kWh – man könnte also ca 200 Tonnen CO2 einsparen, indem man Sonnenenergie mittags in einem Speicher lädt und nachts dann wieder abgibt. Verglichen an den 8,4 Tonnen CO2, die man für die Herstellung benötigt, ist also ein Akku eigentlich super “Sauber” und nicht wie viele denken die größte Umweltsünde…

Das sind jetzt nicht irgendwelche Theorien, sondern wird genau so schon in der Praxis umgesetzt. In der Johan Cruijff Arena in Amsterdamm werden 590 Batterien von alten Nissan Leaf eingesetzt um den Photovoltaikstrom abends für das ganze Stadium.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/johan-cruijff-arena-in-amsterdam-das-oeko-stadion-a-1243229.html

Mythen:

“Ich habe eine Photovoltaikanlage und somit ist mein Auto super sauber!” Nein, ist es nicht. Ob ich den Strom selbst verbrauche oder den Strom einspeise, ist es egal. Es muss dafür weniger Kohlestrom erzeugt werden, da zumindest in Deutschland Ökostrom immer (noch) Vorrang hat. Es bleibt der Strommix. Ich habe selbst eine Photovoltaikanlage und würde so nicht argumentieren.

Wie Sieht es mit Stickoxiden NOx aus?

Aufgrund der Überschreitung von Stickoxide Sind in vielen Deutschen Städten ein Dieselverbot in Sicht oder schon durchgesetzt. Die Deutsche Umwelthilfe hat viele Fahrzeuge auf der Straße getestet. Das waren alles Fahrzeuge die nicht vom Hersteller zur Verfügung gestellt worden sind, so dass die Hersteller nicht so leicht schummeln konnten.

Von der Größe vergleichbare Fahrzeuge haben folgende NOx Emissionen:

Audi A6 2.0 TDI, Avant: 110 mg/km
BMW 520d Touring: 387 mg/km
Mercedes E220d: 43 mg/km
Macht einen Schnitt von 180 mg/km.

Gefahren wurde von der Deutschen Umwelthilfe sehr nahe am NEFZ, so dass die Werte mit der Euro Norm 6 vergleichbar sind. Insofern darf ich nicht mit meinem Verbrauch rechnen, sondern mit den NEFZ Verbrauch vom Tesla: 14,5 kWh/100km. Oder pro km: 0,145kWh/km. Laut Umweltbundesamt  wurde für eine kWh 440mg emittiert. Mit anderen Worten, der Tesla kommt auf 64mg/km. Das ist fast 50% mehr als ein Mercedes E220d, aber deutlich weniger als ein BMW 520d oder ein Audi A6 2.0 TDI.

Also ist der Tesla doch eine Dreckschleuder oder zumindest im Vergleich zum Mercedes E220d?

Nein, beim Vergleich haben wir die Produktion des Stromes mit berücksichtigt. Beim Mercedes haben wir nur den Verbrauch berücksichtigt. Der Diesel muss aber auch Hergestellt werden.
Bayernoil emittiert (Seite 40)  1150t NOx bei der Herstellung von 3.854.000t Diesel. Oder in Liter umgerechnet: 4.561.000.000 Liter. Das macht dann 252 NOx mg/Liter. Bei einem NEFZ Verbrauch von 4,3Liter vom Mercedes auf 100 km kommen wir dann auf 11 mg/km für die Herstellung von Diesel. Leider habe ich keine verlässlichen Quellen gefunden, wie viel NOx für die Rohölgewinnung und Transport emittiert wird. Insofern müssen wir es bei diesen Wert belassen. Vielleicht weiß das jemand und kann es in den Kommentaren schreiben.
Anyway. Der Mercedes kommt ohne Rohölgewinnung und Transport auf 54 NOx mg/km und der Tesla auf 64mg/km. Das sind 16% mehr. Vermutlich ist das ein Kopf an Kopf rennen.
Aber: Sollte es zu einem Kohleausstieg kommen, dann wird mein Tesla in Zukunft Signifikat sauberer. Der Mercedes hat nur noch die Möglichkeit dreckiger zu werden. Insofern, war es auch aus NOx Sicht der Tesla die bessere Wahl.
Hinzu kommt, dass Städte wie Stuttgart, die in der Kessellage / Tallage sind die Abgase nicht wegbekommen. Ein Kohlekraftwerk mit sehr hohe Kamine verteilt die Abgase sehr gut. Ein Auspuff kann das leider nicht.

Kinderarbeit in Kongo für Kobalt / Grundwasserverbrauch beim Lithium-Abbau

Die umweltfeindliche Herstellung von Akkus wird permanent in den Medien durch den Dreck gezogen. Studien, die sich damit befassen wiederlegen das Ganze aber: https://edison.handelsblatt.com/erklaeren/lithium-aus-lateinamerika-umweltfreundlicher-als-gedacht/24022826.html

Für den Lithium-Abbau hört man immer, dass zwischen 0,4 – 2 Millionen Liter Wasser verdunstet werden muss um eine Tonne Lithium zu gewinnen. Erstmal muss man sagen, dass das “Wasser” eigentlich Sole ist. In der Atacama Wüste gibts nur Salz und das Grundwasser ist somit ohne aufwendige Entsalzung sowieso unbrauchbar.
Ein Tesla braucht etwas weniger als 10kg Lithium mit anderen Worten ca 10.000 Liter Sole/Wasser. Klingt nach sehr viel? Für 1kg Rindfleisch braucht man durchschnittlich 16.726 Liter Trinkwasser! Ich müsste also auf 600 Gramm Rindfleisch verzichten, damit eine Teslabatterie hergestellt werden kann!

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